Als EU-Kritiker müsste man den Beitritt der Ukraine und einiger Westbalkanstaaten eigentlich unterstützen. „Wenn ein Gegner einen Fehler macht, unterbrich ihn nicht dabei“, lautet ein Sprichwort. Ganz so zynisch diskutierte man auf der Prager Geopolitikon-Konferenz (noch) nicht. Mit den US-Plänen für die EU gingen die Redner des Treffens jedoch hart ins Gericht. Eine wahrheitsgetreue Darstellung des Ukraine-Konflikts und seiner Vorgeschichte finden Sie in COMPACT-Spezial „Feindbild Russland“. Unverzichtbare Fakten! Hier mehr erfahren.

    Wer will die Aufnahme der Ukraine und des Westbalkans in die EU? Allen voran die USA, meint der AfD-Bundestagsabgeordnete Petr Bystron. Dem US-Hegemon gehe es um knallharte Geostrategie. Die lasse sich, aus sicherer Entfernung, recht kompromisslos orchestrieren. Neue Mitglieder in das westliche Bündnis einzugliedern, noch dazu Staaten, die direkt vor Russlands Haustür liegen – das passt zur Eskalationsstrategie des Pentagons. Warum die EU-Kommissare, allen voran Ursula von der Leyen, gegen den Wahnsinn nicht Sturm laufen? Tja…

    Als außenpolitischer Sprecher der AfD war Bystron vorvergangene Woche nach Prag gereist, um bei der ersten Konferenz des Instituts Geopolitikon Tacheles zu reden. Die Aufnahmegespräche mit der EU seien nicht nur aus wirtschaftlichen und rechtsstaatlichen Gründen abzulehnen, sondern vor allem deshalb, weil mit der Eingliederung Kiews ganz Europa zur Zielscheibe werden würde. Wollte man den anhaltenden Russland-Ukraine-Konflikt auf europäisches Territorium ausdehnen, man müsste es genauso machen.

    USA befiehlt, EU folgt

    Bei dem Versuch, den EU-Superstaat auszudehnen, mischt Ursula von der Leyen ganz vorne mit. Während in früheren Tagen Aufnahmekriterien für neue Mitgliedsstaaten strikt durchgesetzt wurden, scheinen sie nunmehr Makulatur. Dass „die Ukraine die Bedingungen auf absehbare Zeit nicht erfüllen kann“, sei jedem bewusst, so Bystron, doch es kümmere niemanden.

    Der Beitritt der Ukraine ist also nicht im Interesse Europas, sondern folgt den Plänen übergeordneter Mächte. Bystron:

    „Es ist offensichtlich, dass sich die EU zu einem Instrument entwickelt hat, um geopolitische und strategische Ziele zu fördern, einschließlich derer des Strategischen Generalstabs der USA, und zwar auf Kosten unserer Steuerzahler.“

    Nicht vergessen werden dürfe außerdem, dass die EU wirklich mehr als genug innere Probleme (um nicht zu sagen: Krankheiten) habe, als dass man sich noch einen Patienten vom Kaliber der Ukraine aufladen müsste. Bystron verweist hier vor allem auf die Bauernproteste, die neben Deutschland mittlerweile zahlreiche weitere Länder wie Frankreich, Italien, Holland und Spanien erfasst haben.

    Während vor den Toren der EU-Parlamentarier massive Demonstrationen tobe, werden in deren Büros immer weitere Drangsalierungen der eigenen Bevölkerung beschlossen – Provokation pur. An den Protesten zeige sich exemplarisch, wie korrupt und dysfunktional der Brüsseler Laden bereits geworden sei, so Bystron weiter.

    Ukrainischer Soldat während der multinationalen Militärübung „Three Swords 2021″ in der Nähe von Javoriv in der Westukraine. Foto: Bumble Dee | Shutterstock.com

    „Die Demonstrationen der Landwirte sind nur ein Symptom für ein größeres Problem“, so der AfD-Politiker weiter. Es gehe offensichtlich „um die Liquidierung der Mittelschicht, bei der kleine und mittlere Landwirte zum Vorteil internationaler Konzerne verdrängt werden“ sollen.

    Die EU sei längst „zu einem Instrument für diese Konzerne geworden, um auf Kosten der EU-Bürger zu profitieren.“ Ein unhaltbarer Zustand, der – man kennt das Spiel – von den Brüsseler Eliten dadurch gelöst werden soll, dass man die protestierenden Bürger, Bauern und Unternehmer samt und sonders in die rechte Ecke stellt.

    Wenn die Verrückten regieren

    Zustimmung für seine Thesen bekommt Bystron von einer weiteren Rednerin des Tages: Zuzana Majerova. Die junge Politikerin ist die Vorsitzende der tschechischen Bürgerbewegung Trikolora, und sie nimmt vor den Gästen der Konferenz kein Blatt vor den Mund:

    „Europa hat keine Zukunft, wenn es weiterhin von verrückten Politikern regiert wird, die die EU seit Jahrzehnten führen. Der Kontinent selbst wird zwar nicht verschwinden, aber das Wesen der europäischen Zivilisation, die aus alten christlichen und jüdischen Wurzeln geschmiedet wurde, ist existenziell bedroht.“

    Wenn die EU so weiter mache, dann steuere sie geradewegs in Richtung „Unterwerfung“ und „Irrelevanz“, so Majerova weiter.

    Der letzte Sargnagel – zumindest für Westeuropa – liege laut der tschechischen Politikerin in der unkontrollierten Masseneinwanderung. Längst herrschen in zahlreichen Ländern unumkehrbar katastrophale Zustände, Hoffnung gebe es allein In Mittel- und Osteuropa, einschließlich der Tschechischen Republik, wo die Zuwanderung – und die damit verbundenen demographischen Probleme – noch überschaubar seien.

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    Was sagt uns das eigentlich, dass die Trennlinie zwischen Vernunft und Wahnsinn in dieser Frage genau an der Stelle verläuft, an der früher der Eiserne Vorhang den Kontinent trennte, wirft Majerova in den Raum. Gute Frage!

    Hoffnung machen dürfe allerdings der zu erwartende Ausgang der kommenden Europawahl. Die Hegemonie der „linksliberalen globalistischen Kräfte“ dürfte nach dem Wahltag erstmal auf dem Mülleimer der Geschichte landen. Ein Zeitfenster für „rechtsgerichtete, national-konservative und globalisierungskritische Parteien“ tue sich auf. Das müsse man nutzen: „Die entscheidende Aufgabe besteht jetzt darin, die enttäuschten Bürger zur Wahl zu bewegen und zu verhindern, dass der Kontinent im Chaos versinkt“, so Majerova.

    Machtausdehnung um jeden Preis?

    Was ist eigentlich aus der nationalen Souveränität geworden? Diese Frage stellt der ehemalige stellvertretende Außenminister der Tschechischen Republik Dr. Petr Drulak, vor versammelter Mannschaft. Früher, so sagt er, habe es zumindest einen gewissen Ausgleich in der EU zwischen „positiver Zusammenarbeit und der Verteidigung der nationalen Souveränität“ gegeben. Heute scheint auch das keine Rolle mehr zu spielen. Machtzentralisierung- und -ausdehnung stehen als Zielvorgaben ganz oben.

    Was ebenfalls keinen mehr interessiert: Kulturelle Kompatibilität. Passen die Ukraine und die Westbalkan-Länder überhaupt in die EU? Drulak sagt: Nein! Würde man sie – auf Teufel komm raus – in die Staatengemeinschaft hineinzwingen, würden automatisch alle inneren Konflikte dieser Staaten zum Problem Europas werden.

    Es sei wichtig, bei jeder Erweiterung die „wirtschaftliche Vernunft und die strategischen Auswirkungen“ zu berücksichtigen, so Drulak vorsichtig. Man weiß, was er meint. Gerade jetzt, wo manche EU-Politiker schon von der atomaren Bewaffnung der EU fabulieren, ist eine weitere Provokation Russlands buchstäblich ein Spiel mit dem Feuer. Soll man diese EU-Politiker machen lassen? Darf man bei diesen irren Planspielen tatenlos zusehen?

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    18 Kommentare

    1. "Wer will die Aufnahme der Ukraine und des Westbalkans in die EU? Allen voran die USA":
      Das ist schon seit Jahrzehnten lauernden Beitritt der Türkei so: Washington hat den Nutzen, Westeuropa trägt die Kosten.

      "Passen die Ukraine und die Westbalkan-Länder überhaupt in die EU?":
      Kommt darauf an – in eine sinnvoll abgestuftes europaweite Kooperation durchaus. Nicht aber in die seit Birne alternativlose Teuro-Einheizwährungsunion in die man nicht mal die Hälfte der heutigen Mitglieder hätte einschließen sollen.

    2. "…, aber das Wesen der europäischen Zivilisation, die aus alten christlichen und jüdischen Wurzeln geschmiedet wurde, ist existenziell bedroht.“

      Quatsch hoch 3. Die Wurzeln Europas sind Jahrtausende älter als die sog. "Christianisierung". Und eine kleine Minderheit (es gab nie viele Juden in Europa) kann mangels Größeneinheit nichts von Größe dazu beigetragen haben, außer vielleicht die Sklaverei zusammen mit den Arabern in Afrika organisiert/gefördert zu haben.

    3. Sonnenfahrer Mike am

      Um uns gegen die Übergriffigkeiten seitens anderer Mächte, insbesondere auch aus den USA erwehren zu können, bräuchten wir Europäer schon eigene Atomwaffen. Und am besten sind da immer noch Atomraketen, die sich auf Atom-U-Booten befinden mit denen wir im Fall der Fälle einen Zweitschlag ausführen könnten. Noch besser als eigene Atomwaffen zu besitzen wäre es natürlich, daß gar keine Nation über Atomwaffen verfügt. Die Erreichung dieses Traumes ist und bleibt jedoch leider nur unrealistisches Wunschdenken. Oder könnte sich irgendwer vorstellen, daß die Nationen, die jetzt schon über Atomwaffen verfügen, diese tatsächlich freiwillig verschrotten würden? Die Sache mit den eigenen Atomwaffen ist nur die, daß Atomwaffen allein uns Europäer nicht schützen können, solange es Verräter und Handlanger im Dienste fremder Mächte in unseren eigenen Reihen sowie Verrückte in anderen Nationen und/oder bei uns selbst gibt, die meinen, eine andere Atommacht angreifen und vernichten zu können, ohne dabei zu berücksichtigen, daß die angegriffene Atommacht im Falle ihres sicheren Unterganges notfalls auch Atomwaffen einsetzen könnte. Wie auch immer, die Sache ist sehr kompliziert und daher sollten wir zunächst einmal damit beginnen, uns von solchen Politikern, Beamten und Soldaten zu trennen, welche nicht unsere eigenen Interessen, sondern die Interessen anderer und/oder ihre ganz persönlichen Bestrebungen in den Vordergrund stellen.

    4. Die EU ist eine Veranstaltung des Kapitals. Die Geschäftemacher wollten schon immer weiter, höher, mehr . Im 19. Jahrhundert wollten sie ein vereintes Deutschland ohne Zollschranken, im 20. Jahrhundert waren ihnen die Nationalstaaten im Weg und heute ist ihnen fast die Erde zu klein. Russland ist z.Z .ein kapitalistischer Staat. Ob da jemand als EU-Kritiker überzeugt, den man als Einflussagent des Kreml verdächtigen muß ? "Außenpolitischer Sprecher der AfD", dazu Russen- Krupalla ! Armes Deutschland.

    5. Friedenseiche am

      diese Balkanstaaten bestehen überwiegend aus Orientalen Zigeuner usw
      sonst würde die USA ihr Stalingrad erleben

    6. Putin hat vor ein paar Monaten gesagt das ihm die EU-Aufnahme der Ukis egal ist. Ihm geht es um die Nichtaufnahme der Ukis in die Nordatlantikpaktorga.

      • Die Ukis werden die BRD im Falle einer Niederlage ruinieren.
        Die (E)Ukis werden die BRD im Falle eines Waffenstillstandes ruinieren.
        Die EUkis werden die BRD im Falle eines Sieges ruinieren.
        Die bedingungslosen Aufbaugarantien der BRD-Steuerdeppen allein ist eine wirtschaftliche Zeitbombe, die nur durch die Überwindung der "Bundesrepublik" selbst entschärft werden kann.

    7. Die EU ist nur ein Tentakel von Washington in Europa um die Macht der USA auf unserem Kontinent zu festigen. Von unserem hart erarbeiteten deutschen Steuergeldern wird dieses Konstrukt ermöglicht und die Zwangsalmose GEZ füllt kräftig mit auf das wir als Dank Schuldkult und Umerziehungslüge um die Augen und Ohren gehauen bekommen. Wenn die Ukraine in EU und NATO ist legt das Pentagon es auf einem Krieg mit Russland an. Es geht den Globaltyrannen von Übersee nicht um Putin wie böse er ist sondern um die Rohstoffe in diesem Riesenreich. Ziel ist der grenzenlose Einweltstaat für die selbsternannten Götter des Großkapitals. mfg

      • Bitte hier nicht die ganzen "Zwangssysteme", wie Krankenkassen, Pflegeversicherung, Rentenversicherung, usw. vergessen.
        Hier werden die Deutschen gezwungen zu zahlen und am Schluss bleibt nicht einmal genug zum Leben. Aber alle Fremden werden aus diesen Töpfen fürstlich Belohnt und brauchen nur mit dem Keim zu arbeiten!

    8. jeder hasst die Antifa am

      Die Nato ist der billige Erfüllungsgehilfe für Amerikanische Weltmachtansprüche.

    9. jeder hasst die Antifa am

      Sind denn die 100 Millionen Sondervermögen oder besser gesagt Schulden schon alle an die Ukraine verpulvert worden,da sind ja bald wieder neue Sondervermögen fällig.

      • Würdest du die Gelder, welche heimlich aus den Sozialkassen entnommen worden sind, dazu rechnen, dann kriegst du große Augen.
        Kriege wurden schon immer aus den sozialen Kassen bezahlt! Die Berliner Spinner fliegen doch hier die ganzen Verletzten rein und wer meinst du bezahlt den Mist?

    10. Achim von Oberstaufen am

      Die Menschen wissen, wie man sofort einen Waffenstillstand in der Ukraine erreichen könnte. Trotzdem werden weiter Waffen und Geld in dieses korrupte Land geliefert. Die Menschen wissen, dass ein langfristiger Frieden nur möglich ist, wenn die Ukraine neutral bleibt. Trotzdem forciert man die NATO Mitgliedschaft. Genauso weiß jeder, dass geschlossene Grenzen und ein Streichen der Sozialleistungen, die Masseneinwanderung stoppen würde. Trotzdem wird das Gegenteil gemacht.
      Was bringen eigentlich hunderte, tausende von aufklärenden Artikeln und Videos, wenn es Mächte gibt, die ihre Interessen gegen die Völker durchsetzen und das Gegenteil von dem machen, was richtig wäre ?

      • All diese "wissenden" Menschen sind aber offensichtlich nicht in der Lage, in der Wahlkabine das Kreuz an der Stelle zu machen, die wirklich ihre eigenen Interessen vertritt.

    11. Die EU ist nichts anderes als ein Polit-Vehikel der USA. Die EU-Osterweiterung ist deshalb nichts anderes als der de facto US-Vormarsch. Dabei werden die EU-Deppen als Kanonenfutter aufs Schlachtfeld getrieben.

      • Man sollte es auch mal positiv sehen. Glaubst du denn, das diese Gehirnakrobaten irgendetwas nützliches allein zu Stande bringen?