Sozialpolitisch links – gesellschaftspolitisch rechts: Mit diesem Mix bringt Sahra Wagenknecht die politischen Verhältnisse in Deutschland zum Tanzen. Lesen Sie dazu Wagenknechts vieldikutiertes politisches Manifest Die Selbstgerechten, das nun endlich auch als Taschenbuch erhältlich ist. Hier mehr erfahren.

    Die Noch-Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht ist die derzeit wohl sprach- und wirkmächtigste Politikerin gegen die neue Kriegsbegeisterung innerhalb der deutschen Politik- und Medien-Eliten. Hier verteidigt sie klassisch linke pazifistische Positionen gegen den Neo-Bellizismus, der insbesondere bei den Grünen verbreitet ist.

    „Radikale Ausgrenzung abweichender Meinungen“

    Erst kürzlich machte sich Wagenknecht über die neue deutsche „Kriegsbesoffenheit“ lustig. In der Welt stellte sie fest:

    „Wehrdienstverweigerer kennen plötzlich alle Panzer mit Namen, und grün-linke Milieus werben für ,Opferʽ und Waffenexporte. Nur eines bleibt wie immer: Abweichende Meinungen werden radikal ausgegrenzt.“

    Mit solchen Positionen stößt Wagenknecht auch in ihrer eigenen Partei zunehmend auf Kritik. Auch die Linken werden eben – wie fast alle anderen Parteien in Deutschland auch – immer stärker zu einer billigen Kopie der Grünen. Wagenknecht fällt in ihrer eigenen Partei aber auch vor allem deshalb in Ungnade, weil sie immer wieder Positionen vertritt, die heute selbst in den Unionsparteien nicht mehr artikuliert werden können, weil man dort sonst als „Rechter“ auf der parteiinternen Abschussliste landet.

    „Immer kleinere und skurrilere Minderheiten“

    So bemerkt sie beispielsweise in ihrem im vergangenen Jahr erschienenen Buch Die Selbstgerechten, dass die linke Identitätspolitik darauf hinauslaufe, „das Augenmerk auf immer kleinere und immer skurrilere Minderheiten zu richten, die ihre Identität jeweils in irgendeiner Marotte finden, durch die sie sich von der Mehrheitsgesellschaft unterscheiden und aus der sie Anspruch ableiten, Opfer zu sein.“. Als Beispiele nannte sie „sexuelle Orientierung, Hautfarbe und Ethnie.“

    Impression vom Christopher Street Day in Berlin 2019. Sahra Wagenknecht kritisiert den woken Kult, der in Deutschland um sexuelle Minderheiten getrieben wird. Foto: Pani Garmyder I Shutterstock.com.

    Wer solche Wahrheiten ausspricht, ist mittlerweile selbst innerhalb der Unionsparteien ein Außenseiter. Umso mehr gilt das natürlich für eine Linken-Politikerin, die herausragende Repräsentantin einer Partei ist, die sich ansonsten als politische Speerspitze im Kampf gegen „Homophobie“ und „Rassismus“ sieht.

    Entlarvung des woken Polit-Terrors

    Und genau das ist der Grund, aus dem die woke und politisch korrekte Mehrheitslinke Sahra Wagenknecht so hasst: Besser als derzeit jeder Autor aus dem bürgerlich-konservativen Spektrum entlarvt sie die derzeit grassierende linke Kulturpolitik als Teil eines egoistischen Machtspiels ökonomisch privilegierter Personen, die damit auch einen Klassenkampf von oben führen. Der deutsche Arbeiter, der überdurchschnittlich häufig AfD wählt und sich keine Massenzuwanderung in die deutschen Sozialsysteme wünscht, ist in den Augen der Wokeness-Linken nämlich schon längst zu einem gefährlichen und moralisch verkommenen Subjekt geworden, das man politisch ausgrenzen und kleinhalten muss, wo es nur geht.

    Wagenknecht hat das durchschaut. In ihrem Buch empfiehlt sie daher die französische Gelbwesten-Bewegung als Vorbild, da diese „die Vorgaben des linksliberalen Weltbildes beherzt ignorierten“ und deshalb „insbesondere von deutschen Lifestyle-Linken sofort rechtsradikaler Sympathien verdächtigt“ wurden.

    „Unzufriedene Normalbürger, keine Nazis“

    Weiter kritisiert Wagenknecht in ihrem Buch auch den eigenen Parteivorstand, der bei den „großen Anti-Corona-Demonstrationen nur ,Verschwörungstheoretikerʽ und ,Nazisʽ auf den Straßen“ gesehen habe, „obwohl jeder, der Bilder dieser Kundgebungen unvoreingenommen betrachtet hat, die große Zahl relativ unpolitischer, aber eben unzufriedener Normalbürger kaum übersehen konnte“.

    Hoffnungsvoll trotz Tränengas: Gelbwesten am 1. Dezember 2018 in Paris. Wagenknecht sieht in der Gelbwesten-Bewegung ein Vorbild für eine mögliche politische Querfront in Deutschland. Foto: COMPACT/MAM

    Schon kurz nach dem Erscheinen von Die Selbstgerechten ätzte Linken-Bundesvorstandsmitglied Thies Gleiss, der sich als „überzeugter Internationalist“ und „Autohasser“ bezeichnet, dass Wagenknechts Buch eine „Abschiedserklärung“ und „eine einzige Liebeserklärung an die rechten Kräfte im Land“ sei. Positiv gewendet könnte man sagen: Wagenknechts Buch ist ein großartiges Manifest für einen modernen Konservativismus, der erkannt hat, auf welche Art und Weise man die politischen Verhältnisse zum Tanzen bringen könnte – nämlich indem man sozialpolitisch links und gesellschaftspolitisch rechts argumentiert.

    Und Wagenknecht selbst, die in jungen Jahren beide Teile von Goethes Faust auswendig (!) hersagen konnte, ist auch schon rein habituell das glatte Gegenstück zu den verbal aggressiven und dauererregten Wokeness-Linken von heute. Kaum jemand wäre also besser geeignet, um ein großes Querfront-Projekt anzuführen.

    Deutschland wird von seinen Eliten in ein wokes Irrenhaus umgewandelt. Lesen Sie dazu auch das Buch von Sahra Wagenknecht: „Die Selbstgerechten. Mein Gegenprogramm – für Gemeinsinn und Zusammenhalt“ – eine Pflichtlektüre für den Widerstand! Jetzt als preisgünstiges Taschenbuch im COMPACT-Shop! – Weitere Infos und Bestellung hier

    24 Kommentare

    1. So eine Wagenknecht ist so eine, die die Vergewaltigung eines Ex-Mannes an seiner ehemaligen Frau im Park zuschaut und gut heist.
      Versucht den Passanten einzureden nicht einzugreifen, da ihr Ex doch einen Messer hätte.
      Das es besser währe, wenn die Vergewaltigte doch lieber hinhalten sollte, dann würde es nicht so schlimm werden.
      Der ex könnte sich provoziert fühlen und zustechen.

      „wollen wir es darauf ankommen lassen?“ ruft sie in die Menge hinein.

      „Auch sei die Frau selber Schuld. Sie hätte sich nicht von ihn Scheiden sollen“. Bemerkte sie.
      Sie hätte nicht mit anderen kokettieren sollen.

      „Da musste der Ex ja reagieren, nach dieser Provocation“. Rufen ein paar Stimmen aus der Menge.
      „Sie solle hinhalten und ruhig sein“.
      Bis der Tod euch scheidet.

      Wagenknecht kommentiert darauf hin.
      Es währe in Interesse aller, die Ex dazu zu drängen, zu verhandeln, wieviel sie von sich abtritt von Ihrem Körper. So ein wenig tut nicht weh.

      Mein Kommentar:
      Wenn Adolf etwas länger gewartet hätte. Seine Sympathie währe gewiss der Menge. Von der AfD hat sie es schon.

    2. Kleinhalten und Großmachen

      Alle im Bundestag vertretenen Parteien halten die fetten Katzen fett und uns klein. Selbsternannte Vorzeigedemokraten meinen damit Paternalismus und Preisgabe, verkleistern ihre Repression mit immer kruderem Identitäts-Fetisch. Fordert man direkte Abstimmung, relativieren sie sofort ihr Vertrauen in die „Demokratie“. Der Pöbel -die ungebildete Mehrheit- dürfe nicht das Sagen bekommen.

      Wirtschaft, Medien, Politik, Jurisprudenz, Wissenschaft, Kultur haben sich gleichgeschaltet. Aus tiefster Überzeugung und Anstand heraus, was sonst?

      Schwarmintelligenz vom Feinsten, die sich -geht es kleinlicher?- mehr um die Würde von "Penislesben" sorgt, als um Massenverarmung.

      Rechts=Nazi, links=Lügenpresse; Deutscher contra Gender. Wer aus solchen Schemas nicht rauskommt, ist klein. Linke analysierten lieber die materiellen Verhältnisse, wie es Wagenknecht tut. Dem Identitätsbefindlichkeiten vorzuschalten, ist rechtes wie linkes Versagen.

      So frustrierend antidemokratisch dann alles real erscheint, so grandios sind die Erfolge im Vergleich mit offen autoritären Staaten. Damit ist angesagt, dass nicht groß zu machen ist, wer hier versagt. Vom Regen ins Haus, nicht in die Traufe. Rechte und Konservative zeigen uns in anderen Ländern, was sie liefern. Trump wollte die Macht nicht abgeben. Bolsonaro tut sich schwer. Also Vorsicht.

      In einer echten Demokratie aber haben Kleine wie Große gleich viel zu bestimmen.

    3. Kriegsbesoffenheit ist es wohl nicht. Es geht doch nur darum ein Land zu unterstützen, welches sich gegen einen eindringenden Gegner zu verteidigen.
      wenn die allgemeine ukrainische Bevölkerung das nicht unterstützen würde, wäre die Ukraine schon lange gefallen.

      • Bomben auf Engeland am

        Der Gauner in Kiev beschießt polnisches Territorium, er will unbedingt den Atomkrieg.
        wann endlich wird dieser kerl gestoppt

        • Marques del Puerto am

          @Bomben auf Engeland

          (Der Gauner in Kiev beschießt polnisches Territorium, er will unbedingt den Atomkrieg.)

          Ach quatsch, DIE RUSEN waren es …. ;-)

          Der wird erst gepoppt…ääh…. gestoppt , wenn der US Opa in Washington, D.C. den Oasch zukneift.

          Mit besten Grüssen
          Marques del Puerto

    4. Insofern Menschen einzigartig sind, gestalten sich Gemeinschaften rechts.
      Insofern Menschen gleich sind, gestalten sich Gemeinschaften links.
      Beides gehört zusammen.
      Je besser Menschen und Gemeinschaften selbstmotiviert, anständig und tüchtig sind, desto weniger Staat ist erforderlich.

    5. Ich würde sagen, Wagenknecht ist die einzige Linke bei "Die Linke".
      Normaldenkende kämen gar nicht auf die Idee, daß eine Partei, die alle Forderungen des wirtschaftlich-medialen Komplexes in vorauseilendem Gehorsam erfüllt, die den Arbeiter der Faust als "revanchistisch" verachtet und sich aktiv an der Einschleusung von Millionen potenziellen Streikbrechern aus aller Welt beteiligt, als "links" zu bezeichnen.

    6. Ähm , nebenbei : Wer hat sich eigentlich jemals die Zeit genommen zu prüfen , ob Sarah wirklich Goethes Faust vollständig [ !] auswendig aufsagen konnte ? Ist ja eine ziemlich lange Angelegenheit und stundenlang Goethes Knittelverse zu ertragen schafft auch nicht jeder. Ganz abgesehen davon , daß es fördernder gewesen wäre, die Bhagavad Gita , den Tripitaka oder das Neue Testament auswendig zu lernen, wenn schon.

    7. Ein politisches Irrlicht , wie noch jemand. Liest man die Beschreibung ihres politischen Werdegangs , stehen einem Patrioten die Haare zu Berge. Was für Deutschland noch schlimmer wäre als das etablierte System : Wenn wirre Querflöten an die Macht kämen , die bei Systemhänftlingen "Kriegsbegeisterung" verorten und die Russen zum Atlantik durchwinken wollen, weil jeder Abwehrwillen "Kriegsbegeisterung " wäre. Ja, und wenn ? Wäre ja eine sympathische Eigenschaft , nur leider nicht vorhanden. Wie kann man Leute als "kriegsbegeistert " bezeichnen, die ja gerade deshalb sich ins Hemd machen und völlig den Kopf verlieren , weil Russland Krieg führt ?

    8. Die Strack Zimmermann scheint ….. eine unbeachtete Persönlichkeit zu sein …..ausser in der 5% Partei ,deshalb muss sie auffallen mit patriotische Durchhalteparolen …. Kampfhenne …nee … Brandstifterin ….. Statt im Bundestag eine Sandkastenkriegerin zu spielen ,sollte sie besser im Schaukelstuhl die Enkel schaukeln , oder die zu erziehen Frieden zu fördern ….
      Aber alte Politiker neigen dazu ….ein Staatsbegräbnis sich zu erarbeiten …. und eine "Friedens-Kriegs botschafterin des Volkes zu sein ….. Mehret den Krieg ,der Friede ist grausam ….
      Aber Frieden stiften bringt keinen Ruhm ….mit Kampfesaufrufen und die Störrung des nachbarschaftlichen Friedens mit Russland wird man wer in diesem Bundestag …. Auf auf sprach die alte kriegerin zu Jungen …unser Werk ist noch nicht gelungen ….
      Die Wirtschaft und die Bevölkerung wird zerstört ….aber als Kriegerin dahin zu wandeln …….. eine historische Rolle des Lebens ….
      80% Prozent des Bundestages befassen sich mehr mit Krieg gegen Russland transatlantisch verpflichtet ,als für Deutschlands Bedüfrnisse nach Frieden und sozialer Sicherheit … Krieg in der Ukraine ist das Hauptthema ,der Rest ist nebensächlich ….

    9. Zurzeit wird von BRD-Machthabern ein "Bürgergeld" diskutiert. Wenn es für BRD-Bürger (das sind nicht nur Deutsche) eingeführt wird, schreit bald jemand "Rassismus, Rassismus" und irgendein EU-UNO-Gericht macht ein Ausländer- und Alle-Menschen-Geld darauf und Deutschland soll zahlen? Die Überforderung des Finanzsystems, verschlimmert durch zu wenig werthaltiger Produktion, führt zu Inflation und Entwertung des Geldes, so dass die scheinbar großzügige Staatsspende zu fast nichts zerfällt. Was sagt Frau Wagenknecht?

    10. jeder hasst die Antifa am

      Wagenknecht ist die einzige Realpolitikerin in diesem relikt des Kommunismus die Linke

    11. Wie steht sie zu Orban?

      Möglicherweise hat man hier und da noch nicht gemerkt
      (da es vielleicht erst seit der Migrationskrise 2015 gänzlich offenbar wurde),
      dass ‚Die Linke‘ im Osten eine noch größere Deutschenhass-Partei ist als ‚Die Grünen‘ (und die Schwarzen).
      (‚Inschallah‘ – ‚We love Volkstod‘).

    12. Nero Redivivus am

      The Donald wird in seinem heute endlich überfälligen "very big announcement" Sahra zur Präsidentschaftskandidatin ausrufen: VERY GREAT !!!
      Very great, too: Damit käme unsere mit Vorschusslorbeeren hochgelobte rechtschaffen linksdrehende Wunder-Sahra auf das Titelbild der Weihnachts(wunsch)ausgabe der COMPACT NR. 12/2022 – mit dem politkulturphilosophischen Titelthema "WIR SIND DAS VOLK: DIE NEUE QUERFRONT – Perspektiven sozialpatriotischer Konsensierungen für den revolutionären Wiederaufbau in einer kathartischen Weltfriedenszeit nach dem Dritten Weltkrieg"!

    13. Es gibt zwei Frauen die weitaus intelligenter und weitsichtiger sind als die >Damen< in diesem Politkasperverein die sich ReGierung nennt !

        • Ich darf ergänzen – Frau Prof Dr. Gabriele Krone-Schmalz ……………………….. youtube aktuell vor 3/4 Wochen …

        • Glasauge sei wachsam am

          Frau Bierseidel ? Wer bist du denn , daß du Zensuren für Intelligenz und Weitsicht verteilen kannst ? Geht nur von oben nach unten , nie umgekehrt.

    14. Fischer's Fritz am

      Sehr schönes Bild von Frau Wagenknecht. Nur der Bildhintergrund "Die Linke" stört den Gesamteindruck.
      Ob Frau Wagenknecht in Ihrem Leben noch ein politisch angemessen bedeutsames Amt erreicht, das ihr aufgrund ihrer Fähigkeiten zustünde? Stattderen müssen wir die dummdreisten Trullas der Grünen und die vermännlichte, alte Kampfhenne Strack-Zimmermann ertragen!

      • Ginge es nach den Fähigkeiten , stünde mir das Amt des Königs von Deutschland zu. Ihr Hauptfehler ist doch, daß sie überhaupt politisiert. Damen tun das nicht.

        • Fischer's Fritz am

          @ Sun Tsu
          Wen interessieren heutzutage denn schon "Damen"? Geile Weiber woll’n wir sehn! ;-)