Antisemistische, homophobe und misogyne wie bestürzend dumme Texte, Beleidigungen von Musikerkollegen und Politikern, Verhöhnung von Opfern häuslicher Gewalt und des Holocaust – damit qualifiziert man sich heutzutage im dümmsten Deutschland, das die Nation je zu ertragen hatte – für Auszeichnungen wie den Musikpreis „Echo“. Und für einen Videoauftritt auf der Facebook-Seite der Stadt Düsseldorf wie jetzt der Skandal- und Gangsta-Rapper Farid Bang. Darin wirbt der geistige Brandstifter für die Corona-Restriktionen.

    Der Oberbürgermeister der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt, Thomas Geisel, ist „froh, dass sich ein bekannter Musiker wie Farid Bang für diese Aufklärungskampagne der Landeshauptstadt Düsseldorf zur Verfügung stellt. Er hilft uns dabei, genau die Zielgruppe zu erreichen, denen die Einhaltung der Corona-Regeln in den letzten Wochen ganz offenbar nicht mehr so wichtig war.“

    Damit spielt der SPDler auf die Randale der überwiegend migrantischen Jungmänner in der Düsseldorfer Altstadt vom vergangenen Wochenende an, bei dem es Flaschenwürfe gegen Polizisten und die im Orient beliebten Spuckattacken auf Mitarbeiter des städtischen Ordnungs- und Servicedienstes hagelte. Da sich aber der Rapper bei einem Vorgespräch mit ihm für seine musikalische Verhöhnung der Holocaust-Opfer – „Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen“ und „Mache wieder mal ’nen Holocaust, komm‘ an mit dem Molotow“ aus dem Album „Jung, Brutal, Gutaussehend 3“ entschuldigt habe, verteidigt Geisel seine Werbekampagne mit Bang. Gleichwohl halte er ihn für eine „ausgesprochen kontroverse Figur“ und „manches, was er gemacht hat, für widerwärtig“.

     

    Immerhin hatte wenigstens die Staatsanwaltschaft Düsseldorf Anfang Mai 2018 bekannt gegeben, wegen des Straftatbestandes der Volksverhetzung gegen Bang und Kollegah zu ermitteln. Doch Farid Bang, der marokkanische Wurzeln hat und mit bürgerlichem Namen Farid Hamed El Abdellaoui heißt, habe seine früheren Texte bereut, so Geisel. Mit ihm wolle die Stadt eine Zielgruppe erreichen, die für andere Vertreter der Stadt nicht zugänglich sei, um Parallelgesellschaften vorzubeugen. Bang sei ein „wilder Junge, er hat das Herz aber auf dem rechten Fleck“, und „ich bin ihm superdankbar, dass er das Video gemacht hat“, geht Geisel vor dem Gangsta-Rapper auf die Knie. Genannte Zielgruppe, die laut Geisel „in Poserszenen die Automotoren aufheulen“ lasse und „sogar ihre Notdurft auf der Straße“ verrichte, dürfte sich freuen, für weitere potenzielle Gewaltorgien in deutschen Städten Unterstützung von einem perfekten Vorbild zu bekommen: von einem gewaltverherrlichenden Musiker mit Migrationshintergrund.

    Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) ist „entsetzt“ über die Kampagne und darüber, dass Geisel in „einer weltoffenen und vielfältigen Stadt wie Düsseldorf ausgerechnet einen solchen Rapper hoffähig macht“, wie er gegenüber der Rheinischen Post sagt. Was für die Antisemitismusbeauftragte von Nordrhein-Westfalen, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, laut Jüdischer Allgemeine nur schwer zu ertragen ist: „Die Aktion ist ein Affront gegen alle, die sich für eine offene und tolerante Gesellschaft einsetzen“, so die FDP-Politikerin. Auch Anna Staroselski, Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD), verurteilt die Aktion heftig: „Für Menschengruppen, die Farid Bangs Beleidigungen permanent ausgesetzt sind, ist das ein Schlag ins Gesicht. Für Herrn Geisel scheint das egal zu sein.“

    Ebenso egal augenscheinlich wie dem Bundespräsidenten dieser Republik, Hans-Walter Steinmeier (SPD), die Kritik an seiner Werbung für die linksfaschistische, gewaltbereite Sturmtruppe „Feine Sahne Fischfilet“ im Jahr 2018 war. Die macht aus ihrer Verachtung für Recht und Ordnung sowie ihrer Ablehnung des staatlichen Gewaltmonopols kein Geheimnis: „Die nächste Bullenwache ist nur ein Steinwurf entfernt. Unsere Herzen brennen, und der Hass, der steigt“, heißt es in einem ihrer Texte. Im Song „Staatsgewalt“ droht sie gar mit massiver Gewalt gegen die Polizei: „ Die Bullenhelme – sie sollen fliegen. Eure Knüppel kriegt Ihr in die Fresse rein.“ (Weiterlesen nach unserer Empfehlung)

    COMPACT-Edition 7: Naidoo: Sein Leben, seine Lieder, seine WutStatt verfassungsfeindlicher und grundgesetzwidriger Hass- und Hetzerbands wie Farid Bang oder „Feine Sahne Fischfilet“ lieber Xavier Naidoo. Lesen Sie unbedingt die berührende Biografie. Ein Muss für alle Fans. COMPACT-Edelfeder Jonas Glaser hat sich auf die Spurensuche eines der wenigen modernen Helden in diesem Land begeben. Unter anderem können Sie hier lesen: Wie Naidoo Deutschland lieben lernte – und von den Antideutschen gejagt wurde; wie sie ihn als Multikulti-Geschöpf verhätschelten – und seine Geradlinigkeit immer verkannten; wie er uns im Sommermärchen der Fußball-WM 2006 verzauberte – und nie vergessen konnte, dass es in diesem Märchenland auch Hexen und Teufel gibt; wie er zu Gott fand und welche Bedeutung der christliche Glaube für ihn spielt; warum er sich gegen Kinderschänder und für die nationale Souveränität seines Heimatlandes einsetzt. 124 Seiten, broschiert, mit vielen unvergesslichen Fotos.

    Diese Gewaltandrohungen hatten im Jahr 2016 auch Steinmeiers Parteikollegen Heiko Maas, damals Bundesjustiz-, heute Außenminister, zu Lobeshymnen auf Twitter hingerissen: „Tolles Zeichen gegen Fremdenhass und Rassismus. Danke #Anklam. Danke #Feine Sahne Fischfilet…“. Da kann man angesichts des jüngsten Coups des Düsseldorfer Oberbürgermeisters nur das attestieren, was Alice Weidel (AfD) vor zwei Jahren diagnostizierte: „Dieses Land wird von Idioten regiert!“

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