„Wir helfen mit dieser einmaligen Aktion sehr kranken Mädchen. Auch Bayern wird da selbstverständlich anteilig seinen Beitrag leisten“, äußerte der Ministerpräsident des Freistaats, Markus Söder, vor einer guten Woche. Kurz zuvor hatte sich die Bundesregierung dazu bereit erklärt, 1.500 angeblich minderjährige Migranten von den griechischen Ägäisinseln nach Deutschland zu holen. Bundesinnenminister Horst Seehofer hatte sich zuvor schon seit längerem für einen solchen Schritt ausgesprochen.
Der Bonbon, mit dem den Deutschen dieser Schritt schmackhaft gemacht werden sollte, war die Zusicherung, vor allem Mädchen aufzunehmen, die als wesentlich leichter integrierbar gelten als junge Männer. Dieser „Traum“ scheint aber gar nicht in Erfüllung gehen zu können, wie jüngst bekannt gewordene Zahlen nun unumstößlich belegen. Wie die Frankfurter Allgemeine Woche in ihrer aktuellen Ausgabe vom 13. März dieses Jahres in dem von Michael Martens verfassten Artikel „Männlich, jung, allein“ berichtet, befinden sich auf den griechischen Inseln nämlich fast ausschließlich junge Männer.
Es gibt nur etwa 400 Migranten-Mädchen in Griechenland
Nach den Angaben der griechischen Regierung sind von den 5.463 im Land registrierten angeblich minderjährigen Migranten nämlich 92,5 Prozent männlich und nur 7,5 Prozent weiblich, was einer Größenordnung von nur gut 400 Personen entspricht. In seinem Artikel stellt Martens weiter fest: „Der in Berlin erweckte Eindruck, etwa die Hälfte der Jugendlichen, um die es in der Debatte geht, sei unter 14, entspricht weder den offiziellen Athener Zahlen noch dem Augenschein vor Ort oder den Erfahrungen von Helfern.“
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Markus Söder täuscht also – ganz gleich, ob er das nun wissentlich oder unwissentlich macht – die Bürger, wenn er allen Ernstes von „sehr kranken Mädchen“ spricht, die nun angeblich kommen. Hochinteressant sind auch die Aussagen von Panagiotis Nikas, dem Gründer der Hilfsorganisation Zeuxis, die in dem Beitrag wiedergegeben werden.
Junge Männer werden von den Stämmen losgeschickt
Auf die Frage, wie es denn sein könne, dass überhaupt alleine reisende Kinder bis auf die griechischen Inseln gelangen könnten, räumt dieser nämlich ein, dass gezielt Jugendliche Richtung Europa losgeschickt würden, deren „Aufgabe“ es sei, „Flüchtlingsstatus in Ländern wie Deutschland oder Schweden zu erhalten, um damit das Recht auf Familiennachzug durchzusetzen und andere Mitglieder der Sippe nachholen zu können.“ Für diese Jugendlichen würden die Familienverbände dann auch die hohen Schlepperkosten auslegen.
Mit seiner vermeintlich „humanitären Aktion“ stärkt Seehofer also einmal mehr auf verhängnisvollste Art und Weise die problematischsten Mechanismen der illegalen Migration. Das Kalkül irgendwelcher Dorfältester in Afghanistan oder Pakistan wird belohnt und dürfte eine ganze Welle an Nachahmern nach sich ziehen. Der deutschen Öffentlichkeit wird mit dem Märchen von den „Kindern“, die nun kommen, einmal mehr auf schamloseste Art und Weise ein großer Bär aufgebunden. Vor allem werden wieder einmal und gegen alle Vernunft neue Signale in die Welt gesetzt, dass sich illegale Migration und Rechtsbrüche lohnen.
Dabei gab es selbst in den Unionsparteien kritische Stimmen zu Seehofers Plan. So hatte noch im vergangenen Monat Michael Grosse-Brömer, Parlamentarischer Geschaftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, mit Bezug auf Forderungen anderer Parteien zur Flüchtlingsaufnahme getwittert: „Wenn wir 5000 aufnehmen, machen sich 50.000 zusätzlich auf den Weg. Keine falschen Hoffnungen wecken!“ Genau das ist aber nun wieder einmal passiert, so, als hätte man aus den vergangenen fünf Jahren rein gar nichts gelernt.
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