Ist Marias jungfräuliche Empfängnis nur noch als Mythos zu lesen? Oder ist sie sogar im Rahmen eines naturwissenschaftlichen Weltbildes vorstellbar? Auf diese Fragen versucht Jürgen Elsässer in seinem Editorial „Jungfrau Maria und Schrödingers Katze“ zur Dezemberausgabe des COMPACT-Magazins eine Antwort. Es folgt ein Auszug:

    „Weihnachten nähert sich und damit die Erinnerung an die Geburt Jesu. Das Baby kam in einer Krippe zur Welt, Ochs und Esel standen wiederkäuend daneben, am Himmel zog ein Komet seine Bahn, und dann kamen noch die Heiligen Drei Könige dazu. Die Geschichte ist farbig, man hört sie gerne, und dabei vergisst man oft das eigentliche Wunder:

    Die Mutter vom Christuskind soll als Jungfrau das Knäblein zur Welt gebracht haben. Das spottet allen Gesetzen der Biologie Hohn, und jeder vermeintlich aufgeklärte Zeitgenosse macht seine Späße damit. Bisher dachte ich so darüber: Man kann die Story glauben oder nicht. Sicherheitshalber will ich sie glauben, denn schaden kann der Glaube nicht, selbst wenn er geflunkert ist.

    Die Tricks der neunmalklugen Reformchristen, die Bibel nicht als Wahrheit zu begreifen, sondern nur als Metapher zu nehmen, und dabei Marias Unbeflecktheit en passant zu dementieren («da wird vorher schon was mit Josef gelaufen sein»), empfand ich immer als abgeschmackt. Wenn schon fromm, dann richtig. Also: Die Empfängnis geschah nicht durch Koitus, sondern durch die Verkündung eines Engels. Am Anfang war das Wort, so sprach der Herr, und ich gehe mit Ihm.

    Was aber mache ich als gläubiger Mensch, wenn ich nicht gleichzeitig von der Naturwissenschaft lassen will? (…)

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    14 Kommentare

    1. Fischer‘s Fritz

      Vielleicht ist aber dieses Festhalten an dem Strohhalm unser eigentliches Problem. Wir können nicht loslassen von dem Gedanken, dass mit unserem Tod unsere eigene Existenz unwiederbringlich verloren ist. Wir klammern uns dann an eine Religion, die uns verspricht, dass nur gute Menschen in den Himmel kommen, etwas überspitzt gesagt.

      Aber warum sind wir nicht in der Lage mal loszulassen, dass Gott ohne jegliche Religion ewig existiert, ohne auf der Erde jedes kleine Schräubchen in die Richtung zu drehen, wie wir uns das wünschen. Die Existenz eines oder mehrerer Universen, die nach Naturgesetzen funktionieren, ist schon Wunder genug. Auch die Wissenschaft kann hier nicht alles erklären und muß vor der Existenz Gottes kapitulieren oder wie die Schöpfung auch immer nennen wollen.

    2. jeder hasst die Antifa am

      Bei den Grünen ist auch eine Jungfrauengeburt möglich denn dort können auch Männer Kinder gebären.

    3. Ich habe allen Religionen abgeschworen, denn es gibt nunmal kein barmherzigen und gnädigen Gott.
      Jeden Tag sterben Kinder an Hunger, Krankheiten und Kriege !
      Und die leidenden Kinder haben nichts mit Religionen oder Politik zutun, es ist alles Menschenwerk was auf diesem Planeten passiert.
      Und Menschen die sich als Christen bezeichnen sind für mich Lügner und Heuchler !
      Seht Euch doch mal Kirchen und Dome an genauer an, es ist alles primitiver Götzenglaube.
      > Macht Euch kein Bildnis (Zum anbeten) ! <
      > Du sollst nicht töten ! <
      NICHTS von dem wird von der achso christlichen Wertegemeinschaft eingehalten.

    4. Die literarische Vorlage der nazarenischen Schriften für einen aus einem Gott und einem Menschen gezeugten Gottmenschen dürften die in der Antike sehr bekannten Herkules-Erzählungen sein: Weil die Menschen ihre großen Probleme nicht selber lösen können, wollte Zeus (sprachverwandt mit Deus/lateinisch und Devi/indisch) mit einer Menschenfrau einen klugen und starken Helden zeugen, nämlich mit Königin Alkmene (d.h. Abwehrerin), die jedoch ihrem Mann treu bleiben wollte, weshalb Zeus dessen Gestalt annahm. Alkmene weiß nie, wann sie es mit dem menschlichen Gatten und wann mit dem Göttergatten zu tun hat. Die Geschichte ist mit dem Titel "Amphitryon" (der "Doppelte") u.a. von Heinrich von Kleist als Komödie ausgestaltet worden und wird wohl weiterhin in Theatern gerne gespielt werden.

      Die Beschränkung des Forschens auf rein materiell-leibliche Faktoren ist neuzeitlich (ab Galilei/Newton). Die Antike blickte mindestens ebenso stark oder sogar nur auf Seelisches und Geistiges, was auch Göttliches sein kann. Dies besonders dann, wenn eine besondere Begabung bei einem Menschen oder auch einem Tier (z.B. Pegasus, Kind von Poseidon und Medusa) ursächlich zu erklären war.

      • @ "aus einem Gott und einem Menschen gezeugten Gottmenschen"

        das steht so nicht in den schriften. gerne wird auch, aus dem zusammenhang gerissene sätze zitiert, die denn als argumente herhalten sollen. ich kenne sie alle, daher sollte man sich den versuch sparen.

    5. Natürlich ist das ein mythos. Es stammt aus der Mithraskult die damals unter die rumänen sehr verbreitet war. Aber das spiel keine rolle, es ist ein fester bestandteil unsere europäische christliche zivilisation.

    6. Die ,,Wissenschaft" – so lehrt Professor_zh – ist beschränkt, nicht zuletzt durch die Beschränkungen, denen der menschliche Geist unterworfen ist. Wer sich also voll und ganz der Wissenschaft unterwirft, kann natürlich dem Glauben nichts abgewinnen, weil er die Grenzen seines Geistes übersteigt.
      Gott aber ist außerhalb dieser Grenzen! Wäre er das nicht, dann wären auch die von ihm bewirkten Wunder innerhalb der Grenzen zu suchen, und Got selbst wäre kein Gott, sondern ein menschliches Konstrukt.
      Auch könnten die härtesten der Ungläubigen mit Recht sagen: ,,Dafür gibt es AUF JEDEN FALL eine wissenschaftliche Erklärung!" Doch die Wunder sind bezeugt, und selbst Professor_zh hat schon welche erlebt (kleine zugegebenermaßen, aber Wunder!).

      Lukas 1, 37: ,,Bei Gott ist kein Ding unmöglich."

      Interessant ist aber auch, daß hochqualifizierte Wissenschaftler, selbst wenn sie zuvor dem Atheismus anhingen, irgendwann begreifen, daß all das Wunderhafte dieser Welt einfach kein Zufall sein kann

      Und bei der Vielzahl von ,,heilsbringenden" Lehren, die sich die Menschen erdacht haben, gibt es doch keine, welche in ihrer Schlichtheit, auf nur zehn Geboten zu beruhen, der chrtistlichen Lehre gleichkommt: ,;Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen." (Mt 5, 9)

      Professor_zh wünscht allen Forumsteilnehmern – auch den Ungläubigen – eine friedvolle und besinnliche Weihnacht!

      • > Lukas 1, 37: ,,Bei Gott ist kein Ding unmöglich." <
        Hmmm…
        Welcher Gott ist denn da gemeint ?
        Wenn diesem Gott alles möglich ist, warum schaut dieser möchtegern Gott zu was die Menschheit so an Ungerechtigkeiten, Lug und Trug zustande bringen ?
        Für mich ist dieser Gott BÖSE und nicht GUT !

      • Der Autor Stanislaw Lem hatte mal sinngemäß geäußert, als gläubiger Mensch könne man auch das glauben. Der Ungläubige müsse es jedoch nicht. Es sei jedoch Quatsch, zu behaupten, man könne manches glaubem, aber dies und jenes nicht, Man solle vielmehr in seiner jeweiligen Überzeugung konsequent sein.

        Ein Kirchenmann aus unserer Gegend sagte mal dazu: "Ein halber Glaube ist ein ganzer Unfug."

        Wenn mir jemand sagt, er halte dies alles nur für eine nette Geschichte, dann weiß ich, woran ich bin. Aber wenn mir jemand erkl#ren will, was Gott kann und was nicht, weiß ich auch Bescheid: Das ist Mist!

    7. @" Was aber mache ich als gläubiger Mensch, wenn ich nicht gleichzeitig von der Naturwissenschaft lassen will?"

      die aussage stimmt im kontext nicht, die wissenschaft bestätigt sehrwohl die offenbarungsschriften. doch wenn ein lügensystem/matrix a’la stalin&co im endstadium, als ultimative räte der verblödung über wissenschaft& kultur bestimmen, was soll da noch rauskommen, außer dem slogan: "die PARTEI hat immer RECHT" also du stammst vom affen ab, weil du ein blöder affe bist!!!! so einfach kann grüne logik sein.

    8. Es heißt ja auch Glauben und nicht Wissen.
      Meiner Erfahrung nach ändert sich bei vielen Menschen plötzlich die Nähe zur Religion ( welche Religion auch immer) bei Krisen, schwerer Krankheit oder Tod eines lieben Menschen.
      Vorher würde sachlich und naturwissenschaftlich argumentiert, ausgeschlossen und manchmal auch sich über Gläubige lustig gemacht.

    9. Fischer's Fritz am

      "…Wenn schon fromm, dann richtig. Also: Die Empfängnis geschah nicht durch Koitus, sondern durch die Verkündung eines Engels. Am Anfang war das Wort, so sprach der Herr, und ich gehe mit Ihm."

      Es fällt mir schwer, aber da heute Weihnachten und das Fest der Liebe ist und wir alle freundlich zueinander sein sollten, möchte ich mir einen spöttischen Kommentar verkneifen.
      Nichts gegen christliche Werte! Dem Glauben vermag ich aber nicht zu folgen. Es wird mir immer ein Rätsel bleiben, wie halbwegs intelligente Menschen dazu fähig sind. Ist es nicht das für viele unerträgliche Wissen über die Begrenztheit/Bedeutungslosigkeit der eigenen Existenz und das dadurch bedingte, irrationale Festklammern an einem Strohhalm?