Die Externsteine im Teutoburger Wald erinnern uns an die Glaubenswelt und Naturverehrung unserer Ahnen. Manche Historiker bestreiten ihren Status als vorchristliche Kultstätte. In unserer neuen Sonderausgabe „Die Germanen – Die Geschichte der ersten Deutschen“ klären wir den Fall. Hier mehr erfahren.

    _ Von Amelie Winther

    Dreizehn mächtige, schroff zerklüftete Felsen ragen in die mondhelle Nacht im Teutoburger Wald. Ihre grauen ehrwürdigen Häupter hoch erhoben, recken sie sich wie Säulen einer vergessenen Welt hinauf in den nächtlichen Sternenhimmel.

    Diesen Anblick vor Augen, vor den bis zu 47 Metern hohen Riesen stehend, kommen unwillkürlich Fragen auf: Was mag sich an diesem besonderen Ort in unserer Geschichte alles zugetragen haben? Verfügten unsere Vorfahren über heute verloren gegangenes Wissen, das der Ausgestaltung solcher Stätten zugrunde lag? Mit welchen Gedanken und Wünschen kamen sie hierher – und welche Riten und Bräuche pflegten sie?

    Das sogenannte Kreuzabnahme-Relief an den Externsteinen. Unten rechts sieht man die gebeugte Irminsul. Foto: Tsungam, CC BY-SA 4.0, Wikimedia Commons

    Kultstätte unserer Ahnen

    Entstanden sind die heute in einer weitgehend steinfreien Umgebung senkrecht stehenden Externsteine bei Horn-Bad Meinberg (Kreis Lippe, NRW), als vor etwa 70 Millionen Jahren großräumige Faltungen die Sandsteinschichten des Osning senkrecht aufwarfen und in der Folge, bis heute andauernd, Erosion und Verwitterung die heutige Steinformation aus den Sedimentschichten herausarbeiteten.

    Funde aus der Steinzeit belegen, dass bereits um 10.000 vor der Zeitenwende Menschen hier weilten. Die Ansichten über den Benutzungszeitraum der Externsteine als Kultstätte gehen aber auseinander. Die ältesten verfügbaren Quellen berichten von einem einstigen heidnischen Heiligtum an der Steinformation, doch manche Forscher meinen, eine solche Nutzung sei erst in viel jüngerer Zeit erfolgt. In COMPACT-Geschichte „Die Germanen“ gehen wir der Sache auf den Grund.

    Unabhängig davon spielen die Externsteine als eine der bekanntesten Natur-Sehenswürdigkeiten Deutschlands eine besondere Rolle in unserem nationalen Erbe. Denn die Rätsel und Fragen, die uns diese Anlage als Vermächtnis hinterlässt, sind zahlreich.

    Weder ist die genaue Bestimmung einer im oberen Bereich eines Felsens ausgeschlagenen Höhlenkammer, die zur Sommersonnenwende durch ein angelegtes Loch im Gestein angestrahlt wird, möglich, noch weiß man mit letzter Sicherheit um den Sinn des sogenannten Arkosoliums – einer Art offenen Felsensargs mit einer mysteriösen Aussparung in Menschenform, der in einer künstlichen Nische der Externsteine angelegt wurde.

    Weiter findet sich in der überaus beeindruckenden Formation eine Grotte, bestehend aus drei Räumen, mit einer halbkugelförmigen Opferschale und Runen an den Wänden. Auch an den Außenwänden der Felsen finden sich menschliche Bearbeitungsspuren, teilweise funktioneller, teilweise symbolischer Art

    Ein „deutsches Stonehenge“

    Bei einem der Felsen soll zudem eine mächtige Irminsul gestanden haben, die dann im Zuge der Christianisierung offenbar zerstört wurde. Darauf deutet unter anderem ein christlich-religiöses Relief (das sogenannte Kreuzabnahmerelief) an einem der Steine hin, das eine gebogene (oder gefällte) Irminsul zeigt, auf der eine Figur steht, die man als biblischen Nikodemus deuten kann.

    Die Irminsul war gemäß dem Glauben unserer Vorfahren das größte Heiligtum und bestand aus einem kräftigen Baumstamm, der als Stütze für das Weltall angesehen wurde und an einem heiligen Ort auf Berghöhen, an einer Quelle oder in einem Hain aufgestellt war.

    In den Externsteinen erblicken wir in jedem Fall eine weit in die vorchristliche Zeit zurückreichende Wurzel unseres Volkes. Die Bedeutung dieses alten Heiligtums dürfte durchaus mit jener der großen Megalithbauten von Stonehenge – also des berühmten, vor über 4.000 Jahren in der Jungsteinzeit errichteten und mindestens bis in die Bronzezeit genutzten Steinringwalls in der Nähe von Amesbury (England) – zu vergleichen sein. Sowohl die Externsteine als auch Stonehenge zeugen zudem vom astronomischen Wissen unserer Vorfahren, wie wir in COMPACT-Geschichte „Die Germanen“ mit fachwissenschaftlichen Quellen belegen.

    Stonehenge: Das berühmte, vor über 4.000 Jahren errichtete Ringheiligtum in England. Foto: Operarius, CC BY 3.0, Wikimedia Commons

    Als Zeichen der Verbundenheit unserer Ahnen mit den Kräften der Natur mahnen uns die Externsteine sowohl zur Erinnerung an unsere Vorväter und -mütter als auch zu einem pfleglichen Umgang mit unserer Umwelt. Und sie zeigen, wie wichtig es ist, gegen äußere Einflussnahme zu kämpfen, um die eigene Kultur vor wesensfremder Verdrängung zu bewahren. Als Symbol unserer langen Geschichte zeigt die Felsformation im Teutoburger Wald die Größe einer heute nur noch in unserer mangelhaften Vorstellung lebendigen Zeit.

    Mehr über die Externsteine und andere germanische Kultstätten erfahren Sie in der neuen Ausgabe unserer Reihe COMPACT-Geschichte mit dem Titel „Die Germanen – Die Geschichte der ersten Deutschen“. Alles über die Kultur und den Freiheitskampf unserer Vorfahren. Hier mehr erfahren.

     

     

     

    13 Kommentare

    1. Tatsächlich besteht in der subjektiven Bestimmung , was man zu seine Ahnen erklärt, ein Spielraum. Nur gibt es einen Punkt, wo es albern wird.
      Die ältesten Adelshäuser Deutschlands können ihren Ursprung nicht bis zur Zeit Ottos I. zurück verfolgen. Ich selbst begnüge mich da mit rd. 600 Jahren. Und da kommen Zwerge und erzählen, ihre Ahnen wären die germanischen Urwäldler vor 2000 Jahren oder gar Stonehenger in den Nebeln der Frühgeschichte vor 4000 Jahren, wo kein Mensch weiß, wer wo existierte ! Da kann man dann schließlich Amöben und Einzeller zu seinen Ahnen erklären, rein biologisch betrachtet stimmt es ja sogar.

    2. Ach so, "Compact" hat sich darauf darauf festgelegt, daß die Germanen "die ersten Deutschen" waren. Ist zwar Humbug ,aber es geht um Geld , da müssen Fakten und Sachdiskussion natürlich schweigen. Hättet Ihr gleich sagen können, dann hätte man sich die Mühe gleich sparen können. Pseudoheidnische Spinnereien an den Externsteinen. Legt dort Blumen für den Geist Heinrich Himmlers nieder. Vielleich bekommt er auch Urlaub aus der Hölle, wie Thomas Müntzer.

      • Kein "Ach" und "So", ach verschonen Sie uns mit Ihrem so-lchen Falschsprech! Das "Christentum" belügt sich selbst, man nehme nur die sog. "Nag-Hammadi-Schriften". O Phil seine Shopia, sie müssen eins werden, Philoshopia! Grausam ist des Demiurgen/Archonten Dicitus! Vielleicht krault er auch schon in deinem Arsche, Sie!

        • Diogenes, lassen Sie am besten diesen Socken-besser-nichts-wisser. Links (ist seine Seite) liegen lassen, seine Kommentare nicht beachten und ins Leere laufen lassen.

        • @Arkonide
          Ja, das wäre wohl vernünftig, aber auch *herz|lich? Das Aneinanderreiben macht die Starre lebendig, auch wenn er "Falsch" bzw. Oberflächenfixiert ist, so ist er doch in Intellekt-duselei Gegenstand an dem wie am Käse gerieben/geschabt wird – ein Aroma gebend. Er ist eine Art Tier im Käfig oder hinter dem Schaufenster, das Zustudierende Schaukörperfenster eines Echos des Zeitgeistes.

          *Ego/Ich/Herz-kommend

    3. @Compact/Interesse- & Viel-leicht -ten
      https://www.youtube.com/@waldgeist./videos
      Teilweise ganz brauchbare Aufnahmen. War auch schon mit den Herren R. Zürcher und D. Görlitz unterwegs.

        • Du verwechselst den keltischen Druidenkult mit den Germanen. Aber vielleicht schmeckt Ihnen ja Isaack (kein deutscher Sinn, oder? Hebräische Geschichtsmärchen in Deutschland) oder wie der Jungmann jüdischen Stammes auch hieß, besser, in den Predigten der Falschkirchen.

        • @jeder hasst die Antifa

          https://www.youtube.com/watch?v=E8mGWYRcmec (Danheim – Glitnir), Neige dein Haupt, Sokratesor! Empfange die Gabe des Widerspruchs und sei Widerspruch in sich! Nein, man kann es kindisch mit Asterix und Obelix ausdrücken: Mal ist er er das Eine, und dann wieder das Gleiche/Selbe!

          Er hat seine Lebensentscheidung – wie übrigens die Meisten hier – noch nicht getroffen. Zwar knüpfen die Neuronen Netze, aber der Weg ist im Ungewiss/Unbewusst. Er jammert wie jeder hier nach Führer Tums Größen, weil die Wirren des ekligen/aalglatten Schaffer Tums schließen. Die "Muschi" macht es nicht mehr, wie? Das Streben im materialistischen Moloch, dieser Häckselmaschine mit dem Mammon als Betriebssystem!

        • Ach, Druiden ? Na, die Externsteine sind älter als Kelten und Germanen zusammen. Heidnische Ökumene, gewissermaßen. Egal, keltische Druiden oder germanische ( wie hießen die eigentlich ? Gegeben haben muß es solche), Hauptsache er wird geopfert.