Die Burgunden zählen zwar nicht zu den großen germanischen Stämmen, doch zu den bekanntesten. Das liegt daran, dass ihre Geschichte zentrale Elemente für das Nibelungenlied lieferte.  In unserer neuen Sonderausgabe „Die Germanen – Die Geschichte der ersten Deutschen“ lesen Sie Wahrheit über den Freiheitskampf unserer Ahnen, ihre Kultur und ihre Bedeutung für die Herausbildung unserer Nation. Hier mehr erfahren

    Das Nibelungenlied fasziniert bis heute unzählige Leser und gilt als das Nationalepos der Deutschen schlechthin. Es wurde etwa um 1200 verfasst und erzählt die tragische Geschichte des von Worms aus regierten Reichs der Burgunden, über das die drei Brüder Gunther, Gernot und Giselher herrschten.

    Von Pommern nach Rheinhessen

    Doch entspringt diese Darstellung der Phantasie oder hat sie einen konkreten historischen Hintergrund? Tatsächlich zählten die Burgunden zu den ostgermanischen Stämmen und siedelten in der Mitte des 2. Jahrhunderts noch auf der Insel Bornholm, in Pommern, in Teilen des heutigen Bundeslandes Brandenburg und in der Lausitz. Der Name der Insel Bornholm lautete nach dem 8. Jahrhundert altnordisch Burgundarholmr („Insel der Burgunden“). Die Insel gilt vielen Wissenschaftlern als Zwischenstation auf deren Wanderung ins Weichselgebiet.

    Im Zuge der Völkerwanderung rückten sie immer weiter nach Westen vor. Im Jahr 291 wird über Streitigkeiten zwischen Burgunden und Alamannen berichtet. 406 überquerten sie mit den Vandalen und anderen germanischen Stämmen den Rhein. 407 gründete ihr König Gundahar – eine historisch belegte Persönlichkeit – im heutigen Rheinhessen zwischen den Städten Mainz und Worms ein Reich. Zuvor hatten sie sich dazu entschlossen, nicht nach Gallien weiterzuziehen, sondern einen Vertrag mit dem Imperium Romanum zu schließen – erst mit einem Gegenkaiser, dann mit dem legitimen Kaiser Flavius Honorius.

    Die Rache der Hunnen

    Die Burgunden erwiesen sich als hervorragende Krieger im Dienste des römischen Kaisers. Das funktionierte so gut, dass die weströmischen Kaiser noch ein letztes Mal die gesamte Rheingrenze beherrschen konnten. Die Tragödie begann, als Gundahar versuchte, sein rheinhessisches Reich auf Kosten der römischen Provinz Belgica abzurunden. Dem weströmischen Heermeister Flavius Aëtius, der später als Sieger aus der Schlacht bei den Katalaunischen Feldern hervorgehen sollte, gelang es jedoch, die Burgunden im Jahr 435 aus Belgien wieder herauszuwerfen.

    Der Nibelungenbrunnen im niederösterreichischen Tulln. Im Mittelpunkt stehen die burgundische Königstochter Kriemhild und der Hunnenkönig Etzel. Foto: Radiokafka I Shutterstock.com.

    Ein Jahr später nahmen hunnische Hilfstruppen von Aëtius fürchterliche Rache und vernichteten das westlich des Rheins gelegene Burgundenreich. Aëtius hatte einen Teil seiner Jugend als Geisel der Westgoten wie auch der Hunnen verbracht und in dieser Zeit wohl ein umfangreiches Netzwerk an Beziehungen geknüpft.

    „Mit Stumpf und Stiel ausgerottet“

    Das gleichermaßen dramatische wie hochtragische Geschehen scheint die Zeitgenossen bewegt und beeindruckt zu haben. Eine zeitgenössische gallische Chronik berichtet zum Jahr 436 knapp:

    „Ein denkwürdiger Krieg fand statt mit den Burgunden, in dem fast das ganze Volk gemeinsam mit seinem Anführer den Tod fand.“

    Und der Zeitzeuge Prosper Tiro von Aquitanien notierte zum Jahr 435:

    „Zu dieser Zeit besiegte Aetius den Gundichar vernichtend, der als rex der Burgunden in Gallien eingedrungen war. Auf sein Flehen gewährte ihm Aetius zunächst Frieden, den der rex aber nicht lange genießen konnte. Denn wenig später ließ man Hunnen ihn und sein Volk mit Stumpf und Stiel ausrotten.“

    Der Hunnenkönig Attila, der in der Nibelungensage unter seinem mittelhochdeutschen Namen Etzel auftaucht, war an dieser fürchterlichen Strafaktion allerdings nicht beteiligt.

    Das zweite Burgundenreich

    Die überlebende Burgunden wurden von Aëtius in Savoyen, der heutigen Westschweiz und im Rhonetal angesiedelt, im  Norden reichte dieses zweite Burgundenreich bis zum Südufer des Bodensees. Die Burgunden sollten hier als Puffer gegen Westgoten und Alamannen dienen. Eine dauerhafte Verschiebung der Sprachgrenze nach Westen gelang den Burgunden – anders als den Alamannen – allerdings nicht.

    Dafür brachten die Burgunden mit Gundobad nochmals einen außergewöhnlichen Herrscher hervor. Er regierte von 480 bis 516 für mehr als 35 Jahre von Lyon aus ein Reich, das vom Bodensee bis fast ans Mittelmeer reichte. Für die Burgunden war er König und für die Gallier ein Heermeister.

    Gundobad konnte sich noch erfolgreich gegen Franken, Ost-  und Westgoten und Alamannen behaupten. Seine Nachfolger hatten weniger Glück und die Burgunden gingen im Frankenreich auf.

    In dem Artikel „Siegfried Tod und Kriemhilds Rache“, der in der neuen COMPACT-Sonderausgabe „Die Germanen: Die Geschichte der ersten Deutschen“ abgedruckt ist, werden unter anderem noch folgende Fragen behandelt:

    ◼️ Was hinter dem Mythos vom Rheingold steckt.

    ◼️ Wie ein fürchterlicher Streit zwischen einer west- und einer ostfränkischen Königin aus der Merowingerzeit Eingang in das Nibelungenlied fand.

    ◼️ Warum viele Indizien darauf hindeuten, dass Siegfried von Xanthen für den Römerbezwinger und Cheruskerfürst Arminius steht.

    ◼️ Welche Elemente der nordischen Mythologie über die Edda Eingang in das Nibelungenlied gefunden haben.

    In unserer neuen Sonderausgabe „Die Germanen – Die Geschichte der ersten Deutschen“ lesen Sie Wahrheit über den Freiheitskampf unserer Ahnen, ihre Kultur und ihre Bedeutung für die Herausbildung unserer Nation. Hier mehr erfahren

    11 Kommentare

    1. @Ambrosius
      "Heiden" ist Sprech der pervertierten Falschkirchen mit ihrem Personenkulten für alles was nicht ihren Vorstellungen entspricht; es meint alles und jeden genauso wie wen man von Mensch ohne Zuordnung als Abstraktum spricht. Das zeigt schon den mangelnden Respekt vor Völker/Rassen/Kultur-Gemeinschaften. Kein verstehen Können/Wollen um zur spirituellen Erkenntnis/Einheit der Göttlichen Ordnung des Universums finden; das schöpferisch Tätige, dessen wiederkehrende Bewusstseinsaspekte wir aus dem Äon/Licht in das materielle Gewebe sind, sondern ausmerzen und vereinnahmen aus der niederen Geist-Idee von Macht durch biologisch-materielle Ausbeutung (die Dinge aus dem Gleichgewicht bringen; durcheinanderwerfen) der Welt/Geo/Gaia/Superorganismus geboren.

    2. Die zwei größten Deutschen, die mir spontan einfallen, sind Martin Luther und Johann Sebastian Bach.

      • Man sieht daran,wie groß Sie selbst sind. Ist eben alles relativ. Der Erzketzer und ein Musik-Fritze , manno !

        • Und doch sind sie in die Geschichte eingegangen und unvergessen. Wer kann das schon von sich behaupten.

          "Man kann die Weisheit nicht fertig übernehmen, man muß sie selbst entdecken auf einem Weg, den keiner für uns gehen wird und niemand uns ersparen kann, denn sie besteht in einer bestimmten Sicht der Dinge." (Marcel Proust)

    3. Vielleicht sollte man das Heft nicht allein nach seinem geschichtsklitternden Titel beurteilen. Gut ist hier das schwankende Lavieren des
      späten Rom gegenüber den germanischen Völkern dargestellt. Mal gestattete das Imperium Romanum die Ansiedlung auf römischem Territorium, mal ließ man sie niederschlagen wie die Burgunden, aber bezeichnender Weise nicht durch römische Truppen sondern durch angeworbene Hunnen. Der Dichter des Nibelungenliedes ( 700 Jahre später ! ) ging davon aus, daß die Burgunden, wie selbstverständlich er selbst, Christen waren, denn er läßt den Streit der beiden Königinnen (Kriemhild + Brunhild) vor deren Kirchgang beginnen. Daß die Burgunden bereits Christen waren, ist wahrscheinlich, denn schon 391 verbot Caesar Theodosius der Große alle heidnischen Kulte und erklärte das Christentum zur Staatsreligion. Danach wäre die Errichtung heidnischer Königreiche auf römischem Boden schwerlich geduldet worden.

    4. Otto Baerbock am

      Der Mann in der rechten Mitte des Bildes (mit der Friedensente auf dem Helm) ist zweifellos COMPACT-Bezwinger ‚Sokrates‘ … gespannt beobachtend wie der demütige Schmied das antirussische Schwert des Sokratismus schmiedet…

      • Hihi. Ich würde aber nie einen solchen albernen Helm tragen oder 3 nutzlose Panzerringe um die Brust. Die bräsigen Malereien des !9.Jahrhunderts , mit denen man damals versuchte, Germanenzeit und deutsches Mittelalter darzustellen, einfach schauderhaft.

      • jeder hasst die Antifa am

        Der hat den letzten Helm der bunten Wehr erwischt der nicht in die Ukraine geliefert worden ist.