Wenn in anderen Ländern Menschen gegen Staatswillkür auf die Straße gehen, werden sie von hiesigen Politikern respektvoll „Aktivisten“ genannt. Tun sie es hierzulande, diskreditiert man sie in guter SED-Tradition. Den Vogel schoss jetzt Bodo Ramelow (Die Linke) ab: Corona-„Leugner“ vernetzten sich in einer „gefährlichen Mischung“ mit Querdenkern, „Rechtsextremen“, Impfgegnern und Reichsbürgern, gefährdeten zunehmend die innere Sicherheit. Dies sei „eine Vorstufe von Terrorismus“.

    Mit Blick auf den in Frankreich wütenden islamischen Terror samt Enthauptungen die Meinungsfreiheit hierzulande mit solch einem leidbehafteten Begriff zu belegen, zeugt nicht nur von Pietätlosigkeit von Thüringens Ministerpräsident. Zugleich entlarvt der damit seine Vorstellung von Demokratie, wie unter anderem „Mutti“, die Volkserzieherin, sie ihn gelehrt hat mit ihrem Rückpfiff des demokratisch gewählten FDP-Politikers Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten von Thüringen Anfang Februar. Da hat sie mal eben telefonisch von Südafrika aus befohlen, die „unverzeihliche“ Wahl rückgängig zu machen.

    Ramelow wurde daraufhin mithilfe von Neuwahlen reinstalliert in seinem Amt. Musste er als Dank dafür nun abschwören von seiner bislang relativ renitenten Haltung gegenüber Merkels Corona-Geboten – und zu Kreuze kriechen?

    Noch vor der von Merkel angeordneten Elefantenrunde der Ministerpräsidenten am vergangenen Mittwoch hatte Ramelow beteuert, einen Zweiten Lockdown nicht mittragen zu wollen; er sei schließlich „keine nachgeordnete Behörde des Kanzleramts“. In einem Bürgergespräch hatte er die geringe Anzahl von tatsächlich an Covid-19 Verstorbenen in Thüringen herausgestellt. Ob die 203 infizierten Toten in Thüringen nun de facto an Corona gestorben seien, könne nicht klar ausgemacht werden. Auch andere Krankheiten seien gefährlich, ebenso eine Blutvergiftung. „Wenn man nur noch Corona-fixiert ist, das ist mir zu wenig“, hatte er große Töne gespuckt.

    Nach Anruf von Merkel zurückgerudert

    Nach einem Anruf von Ihrer Majestät, Angela I., die ihm offensichtlich die Leviten gelesen hat, ruderte der 64-Jährige, der ohnehin in der Vergangenheit mit seinem Zickzack-Kurs für Irritationen sorgte, zurück.

    Um jetzt umso mehr seine Linientreue unter Beweis zu stellen; schließlich kann ein Abweichen davon die Karriere kosten. Da legt man dann besser das Seehofer-Syndrom an den Tag und sich selbst als Bettvorleger vor die Füße der Allmächtigen, auch wenn man zuvor als Tiger aufgesprungen ist. Mit der Begründung, ihm gehe es um den Infektionsschutz, aber auch um den Schutz der Gesellschaft, biss er dann besonders fest zu: „Es darf nicht sein, dass derjenige, der am lautesten im Internet brüllt, das Kommando vorgibt. Und dann der Einzelne sich aufgefordert fühlt zu handeln.“

    Ja, wo kämen wir auch hin, wenn sich Menschen aus Angst vor der Vernichtung ihrer Existenz gegen den Corona-Wahn zur Wehr setzen? Ramelow jedenfalls will „in diesen ganzen Vernetzungen und Verschwörungsmythen pogromartige Stimmungen“ beobacht haben. „Offenkundig ist ein Teil unserer Gesellschaft gerade auf dem Weg dahin“, so Thüringens Regierungschef zu den angeblich immer radikaleren Protesten von Corona-„Leugnern“. Die inneren Verhältnisse in Deutschland seien gefährdet, wie auch der Brandanschlag in Berlin vom vergangenen Wochenende auf ein Gebäude des Robert-Koch-Instituts (RKI) im südlichen Stadtbezirk Tempelhof-Schöneberg zeige. Ob der tatsächlich von sogenannten Corona-Leugnern verübt wurde, ist noch gar nicht ermittelt. Vielmehr ist dies ein Markenzeichen der von Linken gehätschelten linksextremistischen Subkultur…

    Das geht in Richtung Terrorismus

    In Kommentaren im Netz würden weitere Brandanschläge auf das RKI angedroht, so Ramelow weiter. Und: Demonstranten mit großen Fotos, die Frau Merkel und Herrn Drosten in KZ-Kleidung zeigten, skandierten, man müsse die Kanzlerin an die Laterne knüpfen. „Das sind Vorgänge, die gehen in Richtung Terrorismus. Das ist eine Gefährdung der inneren Sicherheit in unserem Land.“

    Es gehe auch nicht darum, ob sich jemand nicht impfen lassen wolle, schließlich gebe es keine Impfpflicht; stattdessen werde behauptet, Bill Gates wolle uns jetzt zwangsimpfen. „Die Mischung aus Rechtsradikalen, sogenannten Querdenkern und Impfgegnern „ist sehr gefährlich“, die Protestierer würden „einfach gnadenlos“ vorgehen – auch gegen Journalisten, so Ramelow.

    Und stellte Vergleiche an zu Walter Lübcke, dem einstigen CDU-Regierungspräsidenten von Kassel. Der habe in der Flüchtlingskrise eine klare Position bezogen und das mit seinem Leben bezahlen müssen: „Wenn Bilder von Kollegen von Ihnen erscheinen mit einem Kreuz, also quasi zum Abschuss freigegeben, dann wird das extrem gefährlich für unsere Gesellschaft“, warnte Ramelow die Journaille.

    Ob Terrorismus nicht eher und zunehmend durch Islamofaschisten ausgeht, die sich weltweit und insbesondere nach den barbarischen Enthauptungen in Paris und Nizza (COMPACT berichtete) gestern und vorgestern auch in Berlin oder Hildesheim zu Demonstrationen gegen Macrons Kampf gegen den „Islamismus“ unter dem Schlachtruf „Allahu akbar“ und vielfach mit erhobenem Zeigefinger – dem IS-Symbol – trotz Corona versammelten, scheint unerheblich für den Thüringen-Chef. Schließlich sind deutsche Politiker es nicht gewohnt, dass ihre ansonsten folgsamen Untertanen aufmucken. Sie aber auf eine Stufe mit Terroristen zu stellen, ist der Gipfel an Dreistigkeiten. (Weiterlesen nach unserer Empfehlung)

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