Markus Haintz sprach auf der Querdenker-Demo am 01. August 2020. Die Rede wurde über Megafon vor der Bühne gehalten, nachdem die Polizei die Bühne besetzt und die Lautsprecheranlage abgeschaltet hatte.

    Es folgen Auszüge aus dieser Rede, von der Sie eine längere Version in COMPACT Edition „Die Tage der Freiheit“ lesen können. Außerdem finden Sie dort Transkriptionen weiterer Ansprachen, die auf den beiden Querdenker-Demos am 1. und 29. August gehalten wurden. Die üppig illustrierte Ausgabe hier bestellen.

    Ich möchte mich ganz kurz noch einmal vorstellen für die, die mich noch nicht kennen. Mein Name ist Markus Haintz, Rechtsanwalt aus Ulm, und ich zeige hier Gesicht. Ich bin Mitbegründer von Querdenken-731, Mitbegründer der Anwälte für Aufklärung und mit dem Ralf Ludwig und anderen dabei, momentan (…) eine Waffengleichheit in der deutschen Justiz herzustellen. Meine Rede hätte heute angefangen mit der Straße des 17. Juni. Und dabei möchte ich jetzt auch bleiben.

    Am 17. Juni 1953 hat sich die Bevölkerung der DDR gegen ein diktatorisches Regime, gegen staatliche Willkür, gegen Unterdrückung und Tyrannei erhoben. Die Straße des 17. Juni, auf der wir heute stehen, gedenkt all jener, die damals für ihre Rechte auf die Straße gegangen sind und zum Teil mit ihrem Leben dafür bezahlen mussten.

    Auch wenn heute keine Panzer mehr rollen, um Proteste niederzuschlagen, so sind wir in Deutschland und in vielen anderen Ländern der Welt dennoch an einem Punkt angelangt, an dem der Staat ohne jede tragfähige Begründung willkürlich und unverhältnismäßig und unter Zuhilfenahme von massiver medialer Angst- und Panikpropaganda der staatshörigen Massenmedien eine Agenda durchsetzt, die die Demokratie und den Rechtsstaat massiv gefährdet, die Freiheitsrechte faktisch außer Kraft gesetzt hat und die Menschenrechte und die Menschenwürde mit Füßen tritt. (…)

    Unter dem Deckmantel des Infektionsschutzes werden Menschen durch staatlich geförderte Paralleljustiz diskriminiert, Kinder körperlich und psychisch misshandelt, alte und kranke Menschen in Pflegeheimen und Hospizen isoliert und ihrer Menschenwürde beraubt. Ihr dürft gerne Eure Meinung dazu sagen. (…)

    Wenn die Menschen begreifen, dass wir alle dieselben Grundbedürfnisse haben, nach Frieden, nach Freiheit, nach Gesundheit, Zusammenhalt und Selbstbestimmung, dann hat die verschwindend kleine Minderheit aus Geldadel, Politik und Massenmedien keinerlei Macht mehr über uns. Menschen sind von Natur aus solidarische und soziale Wesen, (…) davon bin ich überzeugt. Wenn wir zusammenhalten, statt uns weiter spalten zu lassen, dann wird die Welt für alle Menschen lebenswert sein. Wenn wir zusammenhalten, werden die Masken bei denen fallen, die uns beherrschen und bevormunden wollen. Diese Masken haben sie heute abgelegt. Und Millionen Menschen haben es gesehen.

    Vom Demo-Abbruch ließ sich der Querdenken-Rechtsanwalt Markus Haintz nicht beeindrucken. Seine Rede hielt
    er kurzerhand per Megafon. Foto: dpa

    Wir sind der Souverän. Wir lassen uns nicht weiter belügen oder nötigen. Wir zeigen Gesicht gegen eine Politik der Angst und Spaltung. Unsere Mitmenschen sind keine Gefahr für uns. Unsere Mitmenschen sind eine Bereicherung. Social Distancing ist zutiefst unmenschlich. (…) Jeder, der diese Anweisung aus Bruchsal gelesen hat, wie Schulkinder isoliert werden, wie man die Eltern erpresst, wie man ihnen Strafe androht und Gefängnis, wie man sagt: Wenn Ihr Euch früher schon an etwas nicht gehalten habt, dann können wir Euch einweisen…Zwangseinweisung – das ist das, was momentan deutsche Behörden machen.

    Das geht über Nötigung weit hinaus. (…) Natürlich zeigen wir friedlichen Widerstand, weil der friedliche Widerstand der effizienteste ist. Weil wenn Demonstranten weggetragen werden, wenn Rechtsanwälte von der Bühne getragen werden, dann ist das eine Botschaft, die wird über Deutschland hinausgehen. Wir sind inzwischen vernetzt über die ganze Welt. Diese Bilder werden viele Menschen sehen, und wenn wir friedlich bleiben, dann weiß jeder, welches Spiel gespielt wird. Wir lassen uns nicht provozieren, von niemandem, und das ist eine ganz wichtige Botschaft. (…)

    Wer in der Demokratie schläft, wird sonst in der Diktatur aufwachen. Wir schlafen nicht, wir stehen auf, wir sind aufgewacht. Wir werden die Demokratie, den Rechtsstaat und unsere Rechte verteidigen und für unsere Freiheit kämpfen. Jeden Tag – solange es nötig ist. Wir wehren uns gegen faschistische Tendenzen, die der deutsche Staat schon wieder hat, beziehungsweise, die sich inzwischen durch Großkonzerne kennzeichnen, die so viel Machthaben, dass sie die Politik nach Belieben bestimmen können.

    Und das Wort Faschismus habe ich früher immer nicht verstanden, und ich habe es erstmal gegoogelt, das hat mir keine Erklärung gegeben, und der Professor Greil aus München hat es mir dann erklärt: Der Begriff Faschismus leitet sich von dem italienischen Wort fascio ab, was Bündel bedeutet. Durch die Corona-Krise wurde die ohnehin schon massive Bündelung von Macht und Geld in den Händen Weniger noch weiter verschärft. Wir wollen keinen Faschismus, egal unter welchem Deckmantel er sich verbreitet. All jene, die sich Antifaschisten nennen, sollten heute hier stehen und nicht gegen uns – auch wenn es wenige waren –, sondern mit uns gemeinsam demonstrieren.

    Die gute Nachricht ist: Wir werden uns wehren. Wir können jeden Tag entscheiden, wem wir unser Geld geben und wem nicht. Geld ist Macht. Wir alle wissen das. Wir müssen konsequent sein. Wir können entscheiden, ob wir unser Geld multinationalen Großkonzernen oder großen Handelsketten geben, für die Menschen meist nur Konsumenten oder Ware sind, oder ob wir die lokale Wirtschaft und den Mittelstand unterstützen. Wer Menschen als Ware sieht oder beim Einkaufen diskriminiert, den boykottieren wir. Wer Menschlichkeit und Verständnis zeigt, den unterstützen wir. Wir stehen zusammen mit Menschen aus aller Welt für dieselbe Sache ein. (…) Ende der Auszüge.

    In der neuen COMPACT-Edition lesen Sie eine längere Version sowie Transkriptionen der anderen Reden, die auf den beiden Querdenker-Demos am 01. und 29. August gehalten wurden. Die üppig illustrierte Ausgabe hier bestellen.

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