Das Grabtuch von Turin: Warum es echt ist

Erstmals erwähnt wurde es im 14. Jahrhundert. Seitdem streiten sich die Gelehrten darum. Doch moderne Untersuchungen belegen: Das Turiner Grabtuch ist echt – und ein Zeichen für die Auferstehung Jesu Christi. Mit der Kraft des Glaubens gegen die Mächte der Finsternis: COMPACT-Spezial «Das große Erwachen» liefert das geistige Rüstzeug. Hier mehr erfahren.

Das Grabtuch von Turin (ital.: „la Sacra Sindone“) wird in der Ende des 17. Jahrhunderts erbauten Grabtuchkapelle des Turiner Doms aufbewahrt. Von Christen in aller Welt wird es als jenes Leinentuch verehrt, in das Jesus Christus nach seinem Tod am Kreuz von Joseph von Arimathäa nach jüdischer Art eingewickelt wurde.

Es zeigt den Doppelabdruck eines 1,81 Meter großen Mannes mit Bart und langem Haar, der alle Merkmale der in der Bibel beschriebenen Kreuzigung aufweist. Das Leinentuch im Fischgrätmuster ist 4,37 Meter lang und 1,11 Meter breit. Es wird unter Verschluss gehalten und nur zu besonderen Anlässen öffentlich ausgestellt.

Papst Benedikt XVI. schreibt seinem Buch: „Jesus von Nazareth“ von einer Reliquie und bezeichnete es bei einem Besuch in Turin sogar als größte Reliquie der Christenheit. In der katholischen Liturgie wird es symbolisiert durch das Altartuch und besonders durch das Korporale.

Kaiser Konstantin der Große soll im Jahr 312 bei der entscheidenden Schlacht gegen seinen seinen Rivalen Maxentius an der Milvischen Brücke bei Rom das gefaltete Grabtuch als „heiliges Zeichen“ mitgeführt haben. Als der Imperator 330 die Hauptstadt nach Konstantinopel verlegte, ließ er dort im Palast eine besondere Pharoskapelle errichten. Das griechische Wort „Pharos“ bedeutet Leichentuch.

Im Jahr 361 wurde das Tuch aus Sicherheitsgründe nach Edessa verbracht und rettete die Stadt bei einer Flutkatastrophe und einer Belagerung. Am 15.August 944 kehrte es wieder nach Konstantinopel zurück. Den Beweis dafür findet man in der Nationalbibliothek von Budapest. Über die Jahrhunderte hinweg wurde das Tuch bedauerlicherweise bei mehreren Bränden beschädigt.

Anno 1453 wurde es vom Herzog von Savoyen erworben, dann nach Turin verbracht und dort öffentlich ausgestellt. 1898 machte dann der italienische Amateurfotograf Secondo Pia die ersten Aufnahmen. Er entdeckte, dass das Bildnis im Negativ viel detailreicher wirkt als im Original. Das Abbild auf dem Tuch war vollkommen verändert. Es hatte plötzlich Form und Tiefe.

Wissenschaftliche Untersuchungen

Dann begann ein Streit um das Alter des Tuches. Bei einer Untersuchung nach der Radiokarbonmethode wurde es zunächst auf die Zeit des Mittelalters datiert, was sich aber später als falsch herausstellte, da verunreinigte Proben entnommen worden waren.

Am Februar 1997 machte Professor Luigi Baima Bollone eine Entdeckung, diese Datierung endgültig widerlegte: Er entdeckte auf den Augen des abgebildeten Leichnams den Abdruck einer Münze, die aus Palästina stammte und dort zur Zeit des Pontius Pilatus hergestellt worden war. Auch eine Pollenanalyse ergab, dass das Linnen Spuren von Pflanzen enthielt, die aus dem Heiligen Land stammten.

Italienische Wissenschaftler vom Istituto di Cristallografia und von der Università di Padova haben 2022 mit der WAXS-Röntgenanalyse-Methode nachgewiesen, dass das Turiner Grabtuch in Wirklichkeit aus dem ersten Jahrhundert stammt. Dabei wurden einige Fäden untersucht und mittels der neuartigen Methode die Proben mit bekannten Stoffproben aus den Zeiten zwischen 3000 v. Chr. bis 2000 n. Chr. verglichen.

In einem später veröffentlichten Bericht des italienischen Wissenschaftsrates wurde schließlich festgestellt, dass man den Stoff mit der WAXS-Röntgenanalyse-Methode ungefähr auf die Zeit zwischen 55-74 n. Chr., womöglich auch etwas früher, datieren könne. Damit steht laut der Untersuchung fest, dass das Leinentuch aus dem ersten Jahrhundert und damit aus der Zeit Jesu stammt.

Die mikroskopische Untersuchung ergab, dass die Verfärbungen auf dem Stoff keine Farbe sind und sich auf einzelnen Fasern befinden. Einzelne Fasern lassen sich nicht bemalen, jedenfalls nicht mit den Mitteln der damaligen Zeit. Die Erklärung: Durch einen hellen Lichtschein oder eine Art Blitz bei der Auferstehung Christi wurden einzelne Fasern versengt und ergeben dann in der Gesamtschau ein dreidimensionales Bild, denn das Leinentuch hüllte den Gekreuzigten vom Kopf bis zu den Füßen komplett ein.

Damit ist die Echtheit des Turiner Grabtuchs bewiesen – und alles spricht dafür, dass es tatsächlich das  Grabtuch Jesu war, zumal auch die Untersuchung von Blutspuren 2017 auf dem Linnen die seltene Blutgruppe AB ergab, was mit dem Schleier von Manopello und dem Blutwunder von Lanciano übereinstimmt. Die Partikel, die italienische Wissenschaftler fanden, wiesen auf das Blut eines Gefolterten hin, hieß es in einem Bericht.

Somit ist es sehr wahrscheinlich, dass das Turiner Grabtuch jenes Tuch ist, in das Jesus Christus nach seiner Abnahme vom Kreuz gehüllt wurde. Der renommierte Historiker Jean-Christian Petifils erklärte gegenüber der Zeitschrift Paris Match dieser Tage sogar:

„Es besteht kein Zweifel, dass das Grabtuch von Turin tatsächlich das Totentuch Jesu ist.“

Deswegen gilt das Tuch auch als eine der kostbarsten Reliquien der Christenheit – neben dem Schleier von Manopello (Heiliges Antlitz) – und wird in Heiligen Jahren (alle 25 Jahre) den Gläubigen im Dom von Turin präsentiert. Dies wird erst im Jahr 2040 wieder möglich sein.

Mit der Kraft des Glaubens gegen die Mächte der Finsternis: COMPACT-Spezial «Das große Erwachen» liefert das geistige Rüstzeug für eine Renaissance abendländischen Denkens. Mit Beiträgen von Erzbischof Vigano, Alexander Dugin und anderen. Hier mehr erfahren.