Alleine die drei deutschen Fahrzeug- und Zulieferkonzerne MAN, Schaeffler und Continental haben die Streichung von fast 50.000 Stellen angekündigt. Dazu kommt noch eine von den überregionalen Medien kaum wahrgenommene Insolvenzwelle, die im Zulieferbereich Unternehmen wie Eisenmann, BBS Räder, Moll Batterien oder den Kunststoffverarbeiter Veritas getroffen hat, und bei denen es auch immer um Mitarbeiterzahlen im höheren drei- oder vierstelligen Bereich geht. Wenn Sie wissen wollen, welchen tragischen Verlauf und welch dramatische historische Folgen frühere Wirtschaftskrisen hatten, dann greifen Sie zu unserem neuen COMPACT-Spezial Welt. Wirtschaft. Krisen – vom Schwarzen Freitag 1929 zum Corona-Crash 2020.

     Die Corona-Pandemie wird vielleicht einmal als der Ausgangspunkt eines tiefgreifenden Resets der deutschen Wirtschaft in Erinnerung bleiben. Insbesondere der seit Jahren darbenden Zulieferindustrie, die die deutsche Politik aus Klimaschutzgründen ja offensichtlich ohnehin nicht mehr im Land haben möchte, scheint jetzt der endgültige Todesstoß versetzt zu werden.

    Continental will sein Aachener Reifenwerk schließen

    Bei einem der größten deutschen Zulieferer, nämlich Continental, kommt man mit dem Zählen der immer wieder nach oben hin erhöhten Stellenstreichungspläne schon gar nicht mehr hinterher. Mittlerweile plant der Traditionskonzern aus Hannover den Abbau von 30.000 Arbeitsplätzen, davon sollen 13.000 in Deutschland gestrichen werden. Gestern trudelte schon die nächste Hiobsbotschaft ein: Nun soll auch das Reifenwerk in Aachen schon bis Ende nächsten Jahres geschlossen werden, hier werden mehr als 1.800 Arbeitsplätze verloren gehen.

    Noch schlechter steht es um MAN. Andreas Trostmann, der Chef des LKW-Herstellers, räumte unlängst schon ein, dass „ohne den Volkswagen-Konzern im Rücken“ die Lage schon längst „existenzbedrohend“ wäre. Aber auch hier brechen dem Unternehmen die Absatzmärkte so stark weg, dass es trotz der Unterstützung aus Wolfsburg bis 2023 9.500 Stellen streichen will. Das frühere Neoplan-Werk im vogtländischen Plauen, das für seine Spezialanfertigungen wie die Busse für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bekannt ist, steht nun sogar vor seiner endgültigen Schließung.

    „Corona“ ist bloß das Alibi

    Der fränkische Automobilzulieferer Schaeffler wiederum will in den kommenden Jahren 4.400 Arbeitsplätze streichen, den überwältigenden Großteil davon bei seinen 12 inländischen Standorten. Diese Tendenz, die sich hier abzeichnet, ist dabei weniger der Corona-Pandemie als vielmehr dem politisch motivierten Krieg gegen den Verbrennungsmotor geschuldet. „Corona“ muss mehr als Alibi herhalten, um jetzt das umzusetzen, was politisch gewünscht ist, nämlich eine weitgehende Dekarbonisierung des Verkehrssektors, die Deutschland schwersten Schaden und große Wohlstandsverluste zufügen wird.

    „Operation geglückt, Patient tot“ – das könnte am Ende das Ergebnis des ideologisch motivierten Umbaus der deutschen Wirtschaft sein. Es könnte zwar gelingen, den im globalen Maßstab ohnehin schon minimalen deutschen CO2-Beitrag weiter zu senken, allerdings besteht die Gefahr, dass danach auch nicht mehr viel von der deutschen Wirtschaft übrig ist. Die Autobranche scheint dabei das erste und prominenteste Opfer des Klimawahns zu werden. Lesen Sie mehr zu dem Thema in COMPACT-Spezial 22 „Öko-Diktatur – Die heimliche Agenda der Grünen“.

    Ein großer Teil der Arbeitsplätze geht dabei derzeit verloren, ohne Schlagzeilen zu machen. Es sind die mittelgroßen Unternehmen in der Zulieferbranche, die jetzt von einer Insolvenzwelle erfasst werden, wobei jede Unternehmenspleite in diesem Bereich auch eine drei- bis vierstellige Zahl an Arbeitsplätzen kostet. Zu nennen wäre hier beispielsweise der Böblinger Anlagenbauer Eisenmann mit seinen 650 Mitarbeitern, der nun zerschlagen werden soll, oder der in der Schwarzwaldstadt Schiltach angesiedelte Felgenhersteller BBS Räder, der insgesamt aber auch mehr als 500 Menschen beschäftigt.

    Die „Gigafactory“ ist ein Tropfen auf den heißen Stein

    Vor dem Hintergrund dieses Starkregens, der da gerade auf die Beschäftigten der Fahrzeugbranche niedergeht, wirkt der mediale Veitstanz um die Errichtung von Teslas Gigafactory in der brandenburgischen Gemeinde Grünheide umso skurriler. Der politische gewünschte Schwenk hin zur E-Mobilität wird die Arbeitsplatzverluste, die dafür im Bereich der klassischen Verbrennungsmotoren entstehen, nämlich nur zum kleinsten Teil ausgleichen können und in Deutschland zahlreiche wirtschaftlich zerstörte Regionen hinterlassen.

    Kommentare sind deaktiviert.