Ein Grundschulleiter in Rathenow rebelliert gegen Maskenpflicht für Schüler und wird vom Schulamt Neuruppin kaltgestellt. Popstar Xavier Naidoo feiert den mutigen Pädagogen auf Telegram. Der wiederum outet sich als großer Naidoo-Fan.
Das Brandenburger Kabinett hatte beschlossen, mit Beginn des neuen Schuljahres die Maskenpflicht in die Lehranstalten einzuführen. Ausgenommen die Unterrichtsräume und Pausenhöfe. Darauf hat Frank Gens, Leiter der Friedrich Ludwig Jahn-Grundschule in Rathenow, mit einem öffentlichen Schreiben reagiert, worin er die Maskenpflicht für unverhältnismäßig und als schädlich für Kinder bezeichnet: „Das Tragen einer Maske“, so schreibt er, „hilft nachgewiesenermaßen nicht. Die Atmung der Kinder wird beeinträchtigt und im feuchten Milieu der Maske entsteht unter der gegenwärtigen Hitze ein Brutraum für Bakterien und Pilze, die von den Kindern aufgenommen werden können und Schaden anrichten können.“
In diesem Schreiben, das am Mittwoch verteilt wurde, räumt Gens ein: wer eine Maske tragen wolle, könne dies tun. Aber es solle nicht verpflichtend sein. Bei soviel „Dreistigkeit“ ließ Gegendruck nicht lange auf sich warten. Laut der MAZ erreichte das Schreiben auch die Schulrätin Sylvia Albroscheit vom Schulamt Neuruppin. Die stattete dem aufmüpfigen Schulleiter sogleich einen Besuch ab. Über den Inhalt des Gespräches ist nichts bekannt, nur dass der Leiter des Schulamts Neuruppin, Dietmar Menzel, bald darauf verkünden konnte: „Das Schreiben ist bereits zurückgezogen worden“.
Dass diese Revolte nicht ohne Strafe bleiben wird, versteht sich von selbst, auch wenn Menzel sich noch nicht dazu äußern möchte. Sie werde zum „gegebenen Zeitpunkt“ bekanntgegeben. Mit Diktatoren-Attitüde lässt er jedoch wissen: „Es hat schon eine Bedeutung, das derzeit ausschließlich die stellvertretende Schulleiterin der Jahn-Grundschule zur Verfügung steht.“ Das ist die genüssliche Umschreibung für Kaltstellung. Bleibt nur die Frage: auf Dauer oder nur temporär? Gens wollte sich ebenfalls nicht äußern. Und natürlich gilt auf der Grundschule wieder uneingeschränkte Maskenpflicht.
Aber Gens erfährt Unterstützung von prominenter Stelle: Xavier Naidoo hat von dem Vorfall Wind bekommen und das öffentliche Schreiben auf Telegram geteilt, wo es immerhin 86.000 Follower lesen können. Naidoo, der sich sowohl gegen Corona-Diktatur sowie gegen Missbrauch und Misshandlung von Kindern engagiert, feiert den rebellischen Pädagogen. Gens hat sich schon seinerseits als großer Naidoo-Fan geoutet. Auch Eltern setzen sich für ihn ein.
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