Gut informierten Beobachtern des Syrien-Krieges war schon lange klar, dass die im Westen hochgejubelten sogenannten „Weißhelme“ keine selbstlose Hilfsorganisation, sondern Partei in einem Stellvertreterkrieg waren. Nun fordert selbst das Auswärtige Amt wegen diverser Betrugsvorwürfe Geld von einer dubiosen Truppe zurück, die man in den Jahren zuvor noch mit millionenschweren Zahlungen unterstützt hat. Nicht nur im Fall des Syrien-Krieges bestimmten US-Kriegslügen in hohem Maße die Geschichte des 20. und frühen 21. Jahrhunderts – mehr darüber erfahren Sie in COMPACT-Spezial 25 Krieg.Lügen.USA: Die Blutspur einer Weltmacht.

    Als vor gut acht Monaten der Gründer der syrischen „Weißhelme“, der britische Ex-Offizier James Le Mesurier, nach einem Sturz aus seiner Wohnung in Istanbul tot aufgefunden wurde, war damit ein weiterer Polit-Krimi eskaliert. Noch kurz vor seinem Tod hatte Le Mesurier in einer E-Mail über finanzielle Unregelmäßigkeiten bei der niederländischen NGO Stichting Mayday Rescue informiert, der die Finanzierung dieses sogenannten „Syrischen Zivilschutzes“ – so lautet der offizielle Name der „Weißhelme“ – oblag.

    Diese nur als „umstritten“ zu bezeichnen, wäre wohl noch eine Untertreibung. Die 2013 von Le Mesurier gegründete Organisation operierte jedenfalls nur in den von islamistischen Assad-Gegnern kontrollierten Teilen Syriens und kann mit Fug und Recht als integraler Bestandteil der westlichen Propagandamaschinerie bezeichnet werden. Der „Syrische Zivilschutz“ lieferte jedenfalls eine extrem selektive Sicht auf den Krieg, in der alleine das Leiden und Sterben von zumeist islamistischen Regierungsgegnern dokumentiert wurde, während die Opfer auf der Gegenseite nicht vorkamen.

    Meister der „Fake-News“

    Außerdem operierten die Weißhelme im Umfeld islamistischer Terroristen wie der al-Nusra-Front. Immer wieder gab es starke Verdachtsmomente gegen den „Syrischen Zivilschutz“, dass die von ihm gelieferten Fotos und Filme manipuliert sein könnten, um den gewünschten propagandistischen Effekt zu erzeugen. So behauptete die Organisation, dass es angeblich im April 2018 einen Giftgasangriff auf die damals von Assad-Gegnern beherrschte und unweit von Damaskus gelegene Stadt Douma gegeben habe.

    Später aber sagten einige der Personen, die auf dem vermeintlichen Beweisvideo zu sehen waren, aus, dass ihnen Ihre darstellerischen Leistungen mit Lebensmitteln vergütet worden wären. Die hochgradig ominöse Truppe wurde im Westen dennoch fast einhellig auf eine fast schon peinliche Art und Weise hochgejubelt und zu Helden verklärt, 2016 erhielt sie den „Alternativen Nobelpreis“.

    Das deutsche Auswärtige Amt als wichtiger Sponsor

    Finanziell schwer getroffen wurden die Weißhelme von einer Anweisung Donald Trumps aus dem März 2018, der damals die gesamte humanitäre Syrienhilfe der USA strich, was die Organisation ein Drittel ihres Budgets kostete. Nun war die Truppe auf die Finanzierung durch die Mayday Rescue Foundation angewiesen, die wiederum Gelder von der britischen, deutschen, niederländischen und dänischen Regierung erhielt. Zuvor aber hatte Washington eine ganz entscheidende Rolle nicht nur bei der Finanzierung des „Syrischen Zivilschutzes“, sondern auch bei der Entfesselung des gesamten Krieges überhaupt gespielt – lesen Sie dazu den Artikel „Das Tor zur Hölle: Kampf um Syrien“ in unserem COMPACT-Spezial Krieg.Lügen.USA: Die Blutspur einer Weltmacht, das Sie HIER bestellen können.

    Mittlerweile fordert aber auch das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland eine Summe von knapp 50.000 Euro von der niederländischen Stiftung zurück, die in einen schweren Betrugsskandal verwickelt ist. In internen E-Mails, die mittlerweile durchgestochen wurden, geht es um Partys sowie horrende Gehälter und Zulagen für die Stiftungsdirektoren.

    Fast 20 Millionen Euro für eine ominöse Truppe

    Die nun zurückgeforderten 50.000 Euro sind freilich nur ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn man bedenkt, dass Deutschland den Weißhelmen zwischen 2016 und 2019 Mittel in Höhe von 19,62 Millionen Euro zukommen ließ. Als deutscher Steuerzahler stellt man sich nun automatisch die Frage, warum die sauer erarbeiteten Gelder eigentlich unbedingt für eine hochgradig suspekte Organisation verwendet werden müssen, die sich selbst im Fahrwasser islamistischer Terroristen bewegt – allerdings sind die „Weißhelme“ hier nicht die einzige Baustelle, die es kritisch zu begutachten gilt.

    Immer noch möchte man im Westen nicht zugeben, wie sehr man sich seit dem Ausbruch des Krieges in Syrien im Jahr 2011 bei der Einschätzung der Konfliktparteien verschätzt hat – die peinliche und sich über Jahre hinweg erstreckende Lobhudelei für die „Weißhelme“ ist hier nur ein Kapitel unter vielen. Diejenigen, die man als „Rebellen“ und „Oppositionelle“ über lange Jahre hinweg hochgejubelt hat, stellten sich in Wirklichkeit häufig als gewaltbereite Islamisten heraus, die sich zu Handlangern ausländischer Mächte gemacht hatten. Insofern sollte eigentlich auch der Bundesregierung eine kritische Aufarbeitung ihres äußerst einseitigen Engagements in Syrien – beispielsweise in Form eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses – nicht erspart bleiben.

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