Bei einem TV-Fernduell im Präsidentschaftswahlkampf will die Moderatorin US-Präsident Donald Trump zu einer Distanzierung von QAnon nötigen. Doch der weigert sich. Das Internet-Orakel setze sich stark gegen Pädophilie ein und damit sei er einverstanden. Im neuen COMPACT-Spezial „Geheimakte Kinderschänder: Die Netzwerke des Bösen“ geben wir den Opfern eine Stimme, zerren die Täter an die Öffentlichkeit und decken die internationalen Strukturen der Pädokriminellen auf.

    „Warum sagen Sie nicht einfach, dass das verrückt und unwahr ist?“, insistiert Moderatorin Susanna Guthrie, eine Ex-Anwältin, die auf Verhöre in Zivilverfahren spezialisiert war. Es ist kein Zufall, dass der linke Sender NBC sie für das Interview mit Trump ausgewählt hat: Der Präsident soll befragt werden als habe er in seiner ersten Amtszeit nichts als Straftaten begangen. Ihre eindringlich gestellte Frage bezieht sich auf die jenseits wie diesseits des Atlantiks stetig wachsende Bewegung der QAnons. Von ihr solle sich Trump auf der Stelle distanzieren. Doch der bleibt gelassen. „Ich weiß nicht viel darüber. Ich weiß, dass sie sehr gegen Pädophilie sind. Sie bekämpfen sie sehr stark und dem stimme ich zu.“ 

    Trumps Orakel

    Als QAnons bezeichnen sich die Fans von Q, einer Art Internet-Orakel, das seit fast drei Jahren über verschiedene Kanäle teils kryptische Botschaften – sogenannte Q-Drops – aussendet. Die können dann von seiner Anhängerschaft dechiffriert und zu einer großen Erzählung zusammengefügt werden. Oft geht es um pädophile Netzwerke, die bis in höchste gesellschaftliche Kreise hineinreichen. Wer oder was sich hinter Q verbirgt, ist unklar. Angeblich eine Person aus dem direkten Umfeld von Trump, möglicherweise ein Whistleblower aus dem Geheimdienstbereich. Vielleicht aber auch ein Kollektiv von Insidern oder PR-Leuten, eventuell der US-Präsident selbst. Mehr zu diesem Thema können Sie auf Digital+ in dem Artikel „Q und seine Cyberkrieger“ oder in der Compact 9/2020 lesen.

    „Netter Abend“ für Biden

    Herausforderer Joe Biden muss sich an diesem Abend mit keiner einzigen Distanzierungsforderung herumärgern. Wegen Corona sitzt er 1700 Kilometer von Trump entfernt in Philadelphia, selbstredend keiner Verhör-Spezialistin als Moderatorin gegenüber. Die Süddeutsche Zeitung spricht von einem netten Abend für den Kandidaten der Demokraten. Seine Sympathie für die Antifa und die gewalttätige „Black Lives Matter“-Bewegung wird nicht thematisiert. Donald Trump macht das wütend: „Warum verurteilt Joe Biden die Antifa nicht? Warum sagt er, sie existiere nicht? Sie existiert, sie ist sichtbar, gewalttätig, sie tötet Menschen und brennt unsere Städte nieder und ist radikal links.“ Darauf entgegnet die Moderatorin, dass ja nicht Joe Biden, sondern er, Trump, vor ihr sitze. „Haha“, lacht der Präsident. „Das ist süß.“ Selbst im härtesten politischen Schlagabtausch scheint der Selfmade-Man seinen Charme nicht zu verlieren.

    Im neuen COMPACT-Spezial „Geheimakte Kinderschänder: Die Netzwerke des Bösen“ geben wir den Opfern eine Stimme, zerren die Täter an die Öffentlichkeit und decken die internationalen Strukturen der Pädokriminellen auf. Diese reichen nicht selten bis in die obersten Etagen von Politik, Justiz, Filmindustrie und Showbusiness. In unserer schonungslosen Abrechnung zeigen wir aber auch die Ursprünge der perversen Kindersex-Propaganda auf.

     

    Kommentare sind deaktiviert.