Gerade in der kühlen Jahreszeit wird es wieder öfter getrunken. Es ist lecker und in Maßen genossen auch heilsam. Sogar einem der schlimmsten Übel beim Älterwerden kann damit der Kampf angesagt werden – Alzheimer. Aber auch viele andere Beschwerden lassen sich so oft auf natürliche Weise lindern und sogar heilen. Die Rede ist von Tee.

    Die Pflanzenheilkunde zählt zu den ältesten Heilmethoden der Welt. In der Natur gibt es viele Wirkstoffe zu entdecken, die, richtig angewendet, auch bei allerlei Erkrankungen Linderung verschaffen können. Gleichzeitig sei gesagt, dass hier unbedingt auf die Dosis zu achten ist. Im Zweifelsfall sollte man sich in die Hände erfahrener Heilkundler begeben.

    Während der Umgang mit Heilkräutern einiger Erfahrung bedarf, sind Tees aus Heilkräutern auch für Laien relativ problemlos zuzubereiten. Diese kann man sich nach verschiedenen Rezepturen auch selbst zubereiten. Auch hier gilt wieder: Man sollte die empfohlene Trinkmenge beachten. Nicht zuletzt gilt für diese Tees: Sie sollten möglichst aus frischen Pflanzen hergestellt werden. In der Regel interessieren uns die Blätter, Blüten, Früchte und Wurzeln.

    Keine Angst Sie müssen sich jetzt nicht mühsam auf die Suche nach den Kräutern in der Natur machen. Das Angebot an getrockneten Kräutern im Handel ist groß. Die vielfach im Handel angebotenen Tees – oft als Mischung von Kräutern und Gewürzen – kann man oft bedenkenlos in beliebiger Menge trinken.

    Wer auf die heilende Wirkung von Tees setzt, sollte einiges beachten: Zunächst kaufen Sie bei einem ausgewiesenen Teehändler, anschließend lagern Sie die Kräuter möglichst kühl und trocken und in dunklen Gläsern. Wer die Wirkung der Heilkräuter noch verstärken will, sollte eine alkoholische Tinktur herstellen. Der Alkohol fungiert als Transportmittel und lässt die heilsamen Kräuter schneller in die Blutbahn gelangen. Wer jetzt an die alten Germanen und deren Met denkt, liegt ziemlich richtig. Hier fungierte auch der Honig als schnelles Medium. Über die Mundschleimhäute konnte eine baldige Wirkung erreicht werden.

    Ingwertee
    Ingwer scheint gerade ziemlich in Mode zu sein. Die frischen Knollen lassen sich einfach zubereiten, indem man diese in kleine Streifen und Stücken schneidet und anschließend mit kochendem Wasser übergießen. Das geschmacklich intensive Getränk, leicht scharf ist bereits nach 15 min. fertig. Eine Menge von 50 g, die für fast 1 l reicht, kann bedenkenlos am Tag getrunken werden. Wie so vieles sind auch die Wirkkräfte des Ingwers noch nicht restlos erforscht. Man schreibt seine heilende Wirkung vor allem den ätherischen Ölen zu, die in Ingwer üppig enthalten sind. Er hilft sowohl bei Magen-Darmbeschwerden, bei Erkältungskrankheiten als auch bei Migräne oder Regelschmerzen. Außerdem werden Ingwer auch starke antioxidative Wirkungen zugesprochen. Diese wirken als Radikalenfänger, insbesondere in Stresssituationen und unterstützen unser Immunsystem.

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    Kamillenblüten
    Während man bei Ingwer auf Importe aus fernen Ländern angewiesen ist, ist die Kamille bei uns heimisch und dementsprechend auch bekannt. Die Heilwirkung, die auch schon seit der Antike bekannt ist, wurde jetzt durch zahlreiche Studien belegt. Auch hier ist es wieder das ätherische Öl, das seinen guten Dienst tut.
    Es wirkt entzündungshemmend, krampflösend, antibakteriell und gegen Pilze. Neben seinen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten bei Erkältungen und Magen-Darmbeschwerden, sollte auch die beruhigende Wirkung nicht vergessen werden. Wer Probleme mit dem Einschlafen hat, kommt mit einer Tasse kurz vor dem Zubettgehen getrunken, zukünftig leichter zum wohlverdienten Schlaf.

    Wie der Name schon sagt, so nehmen wir für den Tee die Blüten. Möglichst zerkleinert, um die Oberfläche der Pflanze für unseren Trank zu vergrößern. Etwa 1 Esslöffel pro Tasse sollte reichen. Als Einschlafhilfe empfiehlt sich eine Dosis von 2 El auf 250 ml Wasser. Sowohl zur Inhalation als auch als Tinktur bei Entzündungen der Mundschleimhäute ist die Kamille auch ein guter Tipp.

    Salbei
    Auch diese Pflanze hat es in unsere Liste geschafft. Sie schmeckt zwar nicht besonders, aber die heilende Wirkung von Salbei ist sehr überzeugend. Anzuwenden insbesondere bei Entzündungen aller Art. Salbei ist darüber hinaus auch krampflösend. Gerade auch bei Erkältungen ist die schweißtreibende Wirkung beliebt.
    Um die beste Wirkung zu erzielen, sollte man auf den Echten Salbei zurückgreifen. Dessen Blätter werden zerkleinert und mit kochendem Wasser übergossen, etwa 2 Teelöffel pro Tasse sollten genügen. Bei Magen-Darmproblemen sollte man die Dosis halbieren und davon 2 bis 3 Tassen trinken.

    Alzheimer
    Inzwischen erkrankt jeder 12. über 65-Jährige an Alzheimer, zumindest in den westlichen Industrieländern. Gegen diese furchtbare Krankheit ist bisher kein Kraut gewachsen. Oder doch? Jedenfalls versagen die Alzheimer-Medikamente der Pharmaindustrie regelmäßig. Bekannt sind eher deren Nebenwirkungen und neuere Studien lassen die versprochenen Erfolge zumindest fragwürdig erscheinen. Das Erstaunen der Alzheimerforscher muss daher groß gewesen sein, als sie natürliche Heilverfahren untersuchten.

    Alzheimer ist unter anderen mit einer Plaquebildung im Gehirn verbunden. Das in Kurkuma (Gelbwurz) Curcumin schützt nicht nur unsere Leber, sondern kann einer neuesten Studie zufolge auch die gefährliche Plaquebildung verhindern. Diesem alten Gewürz kamen die Forscher eher durch Zufall auf die Spur: In Indien ist Kurkuma ein beliebtes Gewürz und gleichzeitig tritt dort Alzheimer sehr selten auf. Die neue Studie aus Kalifornien bestätigte jetzt diesen Zusammenhang auch wissenschaftlich. Wer also in seinen täglichen Tee, z. B. in den Ingwertee etwa eine Messerspitze an Kurkuma gibt, kann damit schon wirksam Alzheimer vorbeugen. Nebenbei sorgen die ätherischen Öle des Ingwers für eine gute Aufnahme durch unseren Körper.

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    Grüner Tee
    Während die Wirkung dieses japanischen Nationalgetränks in der Krebsforschung bereits ausführlich erforscht wird, rückt jetzt mehr und mehr auch seine Wirkung zur Verjüngung unseres Gehirns in den Vordergrund. Hier spielen offensichtlich gleich mehrere Faktoren eine Rolle, zum einen seine antioxidative Wirkung, die auch im Gehirn wirkt und zum anderen überwindet der spezielle im grünen Tee enthaltene Wirkstoff EGCG die Blut-Hin-Schranke zum Gehirn. Ähnlich wie ein ausreichender Magnesiumspiegel eine verbessernde Wirkung auf unser Gehirn hat, schafft es auch EGCG unserem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen.

    Eine neuere Studie aus China wies nun im Laborversuch die bisher nur „gefühlte“ Wirkung auch wissenschaftlich nach. Die Forschungsarbeiten zeigten, dass EGCG tatsächlich die Produktion von sogenannten Progenitorzellen forciert. Wie Stammzellen können sich auch diese Hirnzellen in diverse Arten von Zellen verwandeln. EGCG verbessert damit die geistigen Fähigkeiten, indem es die Bildung von neuen Nervenzellen bewirkt – Neurogenese. „Wir haben gezeigt, dass EGCG direkt die Produktion von Progenitorzellen erhöht. Das Potential von grünem Tee und EGCG könnte uns somit bei der Bekämpfung von degenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und Gedächtnisverlust bei Menschen helfen“, so der leitende chinesische Professor zusammenfassend.

    Aber auch schon ältere Studien weisen auf eine erstaunliche Wirkung des grünen Tees hin. Wieder scheint die starke antioxidative Wirkung eine wichtige Rolle zu spielen. Damals ging es um die Erforschung des obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms (OSAS), bei dem es im Laufe der Nacht hundertfach zu Atemaussetzern kommen kann, die eine Minute oder länger anhalten können und dem Gehirn Sauerstoff entziehen. Als Resultat führen die möglichen Hirnschäden zu Gedächtnisproblemen. Studien lassen vermuten, dass die durch den Sauerstoffmangel hervorgerufenen Wirkungen zum Teil auf oxidativen Stress und Entzündungsprozessen zurückgehen. Die im grünen Tee vorhandenen Polyphenole können offensichtlich dem oxidativen Stress entgegenwirken, wie Laborversuche in den USA zeigten.

    Die Forscher schlussfolgerten aus ihren Beobachtungen, dass Polyphenole aus grünem Tee als strategisches Mittel für Patienten mit schlafbezogenen Atmungsstörungen als auch bei anderen hirnschädigenden Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson eingesetzt werden könnten. Aber auch weitere typische Alterserscheinungen (wie Stürze, Unfälle, Koordinierungsstörungen usw.) lassen sich mit grünen Tee wirksam bekämpfen, wie eine japanische Studie bestätigte. Schon fünf Tassen täglich reichen demnach aus. Man könnte auch von dem Okinawaphänomen sprechen. Okinawa nennt man auch die Insel der Hundertjährigen. Natürlich ist deren Langlebigkeit nicht dem grünen Tee allein geschuldet. Auch ihre Ernährungsweise trägt entscheidend zu ihrem äußerst langen Leben bei. Der grüne Tee sorgt hier hauptsächlich für die geistige Fitness bis ins hohe Alter.

    Zusammenfassung
    Bei der Bekämpfung von degenerativen Erkrankungen im Alter wie Alzheimer sind Schulmedizin und Pharmaindustrie offensichtlich in der Sackgasse gelandet. Dass tatsächlich Naturheilverfahren, wie schon lange bei entzündlichen Prozessen bekannt, tatsächlich auch hier wirksam und präventiv angewendet werden können, zeigt nicht zuletzt die Wirkung von grünem Tee. Wer gleichzeitig auch seine Ernährungsweise anpasst, steigert seine Chancen auf geistige und körperliche Fitness bis ins hohe Alter.

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