Ämterverbot: Kirche grenzt AfD-Mitglieder aus

Die Evangelische Kirche bewirbt sich um weitere Massenaustritte und verweigert AfD-Anhängern Ämter im Rahmen der Gemeindearbeit. Wie perfide Kampagnen gegen Andersdenkende mittlerweile geführt werden, geht aus dem neuen COMPACT-Spezial „AfD – Erfolgsgeschichte einer verfemten Partei“ hervor. Hier mehr erfahren.

Viele AfD-Mitglieder dürften auch die Reihen der Evangelischen Kirche (EKD) bereichern. Es gibt sogar einen Arbeitskreis Christen in der AfD. Jetzt sollen sie kein Amt mehr in der Gemeindearbeit und rund um Gottesdienste bekleiden dürfen. Das hat die Synode der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg am Wochenende in Görlitz beschlossen.

Aus der Geschichte nichts gelernt

Die Begründung lässt erschaudern und erinnert an dunkle Tage der deutschen Geschichte, in der Andersdenkende immer mehr aus dem gesellschaftlichen Leben herausgedrängt wurden. Das Vorgehen der Kirchenfürsten kommt diesbezüglich wie aus einem Lehrbuch daher, in dem erklärt wird, wie man eben nicht agieren darf, will man aus der Geschichte gelernt haben.

Die AfD verfolge, so das Torschlagargument der Evangelischen Kirche, „immer stärker menschenfeindliche Ziele“. Diese Haltung sei „unvereinbar mit dem Bekenntnis zu Wort und Sakrament und der Ausrichtung des Lebens auf Jesus Christus“. Auf irgendein Beispiel oder einen Beleg verzichten die Initiatoren. Der Verein Christen in der AfD jedenfalls bekennt sich im eigenen Programm „unzweideutig zu den Kernwerten des Christentums“. Das aber ficht die Ausgrenzer nicht an. Sie erläutern vielmehr ihren neuen Unvereinbarkeitsbeschluss:

„Das bedeutet eine Unvereinbarkeit mit Ämtern und Aufgaben, beispielsweise dem Ältestenamt sowie den Ämtern im Verkündigungsdient in unserer Landeskirche. (…) Demokratie und Rechtsstaat sind für uns nicht verhandelbar, und wer sie aktiv bekämpft, muss mit unserem Widerstand rechnen.“

Mainstream-Medien schweigen zu diesem Unrecht; auch das hat ja schon Tradition. Eine wohltuende Ausnahme stellt Gunter Schupelius dar. Der langjährige Springer-Journalist, Autor und Kolumnist stellt in einem Beitrag für die B.Z. zunächst über die AfD fest:

„Tatsächlich ist im Parteiprogramm keine Menschenfeindlichkeit zu finden, auf die sich die evangelische Synode hätte beziehen können.“

Und er beklagt: „Würde das Verbot für einzelne AfD-Politiker gelten, die sich vielleicht verfassungsfeindlich und menschenverachtend hervorgetan hätten, wäre es nachvollziehbar. So aber werden Menschen nach ihrer Gruppenzugehörigkeit verurteilt und das ausgerechnet von der christlichen Kirche, die dem Individuum die größte Beachtung schenkt und nicht der Gruppe.“

Auf dem linken Auge blind

Schupelius weiter: „Beachtenswert am synodalen Beschluss ist auch die Tatsache, dass die Kirche bisher noch nie gegen Mitglieder einer zugelassenen Partei ein Betätigungsverbot ausgesprochen hat. Dazu hätte es in der Vergangenheit Anlass gegeben: Innerhalb der Grünen gab es zur Anfangszeit starke kommunistische, maoistische und sozialistische Strömungen, die wegen ihrer totalitären Ideologie menschenfeindlich waren.“

Die Evangelische Kirche folge mit ihrem AfD-Verbot voll und ganz dem Zeitgeist. Überall würden AfD-Politiker derzeit systematisch ausgeschlossen, „nicht einmal zur Berlinale oder zum Bundespresseball durften sie noch kommen, wo sie immer eingeladen waren.“

Das Journalisten-Urgestein, in der Vergangenheit als Abweichler selbst schon wiederholt Zielscheibe von Antifa-Attacken, schließlich:

„Immer heißt es, die AfD sei insgesamt so gefährlich für die Demokratie. Wenn dem so wäre, müsste sie verboten werden. Niemand aber stellt einen Verbotsantrag, die Vorwürfe bleiben diffus. Eines aber ist klar: Der Wille der Wähler, die die AfD gewählt haben, wird übergangen. Dieses Verhalten ist undemokratisch.“

Ausgrenzung hier, Rausschmiss dort: Die AfD wird im Wahljahr 2024 behandelt wie vor gar nicht langer Zeit die Ungeimpften. Es gilt, wachsam zu sein. Auch, wer die AfD nicht wählen wird, ist aufgefordert, gegen undemokratische Machenschaften laut zu protestieren. Ansonsten wird die Ungleichbehandlung immer weiter voranschreiten und uns unumkehrbar in eine Meinungsdiktatur treiben.

Das COMPACT-Spezialheft „AfD – Erfolgsgeschichte einer verfemten Partei“ beleuchtet auch die vielen Ungerechtigkeiten, denen die AfD ausgesetzt ist. Mit der grundgesetzlich garantierten Chancengleichheit im Meinungswettstreit das das schon lange nichts mehr zu tun. Also denn: Heft anfordern und Farbe bekennen! Hier bestellen.