Über 200 Gangmitglieder wurden in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aus den USA nach El Salvador verbracht – trotz einer richterlichen Untersagung. NGOs und Demokraten laufen Sturm, doch weitere Abschiebungen sollen folgen. In COMPACT-Spezial „Trump“ lesen Sie, was der US-Präsident in Sachen Remigration sonst noch plant. Hier mehr erfahren.
Es ist eine Aktion, wie sie die Welt noch nie gesehen hat: Donald Trump hat über 200 venezolanische Gangster, Mitglieder der berüchtigten Bande Tren de Aragua, in einer spektakulären Aktion aus den USA nach El Salvador abgeschoben. Und das Beste: Der junge salvadorianische Hardliner-Präsident Nayib Bukele hat die Schwerverbrecher mit offenen Armen – und Handschellen – in seinem Mega-Knast empfangen.
Die Sammelabschiebung, in Szene gesetzt wie eine Reality-TV-Show, soll andere Kriminelle abschrecken. Während Trump-Anhänger jubeln, kochen die Linken vor Wut – ein abgehalfterter deutscher Grünen-Politiker zieht sogar einen Nazi-Vergleich. Aber der Reihe nach.
Hammerschlag gegen Schwerstverbrecher
Es war Samstag, der 15. März, als die Flugzeuge abhoben – trotz eines nervösen Richterversuchs, die Aktion zu stoppen. Trump berief sich auf den Alien Enemies Act von 1798: ein Kriegsgesetz, das ihm erlaubt, „feindliche Ausländer“ ohne viel Federlesens aus dem Land zu werfen. Und genau das tat er.
Democrats are fuming that Trump deported foreign terrorists.
Let that sink in. pic.twitter.com/Jlkq87cyBU
— Libs of TikTok (@libsoftiktok) March 16, 2025
Wenig später landeten sie in El Salvador. „Heute sind die ersten 238 Mitglieder der kriminellen venezolanischen Organisation Tren de Aragua in unserem Land angekommen“, teilte Präsident Bukele am 16. März auf X mit. Die Gangster landeten direkt im Cecot, einem Hochsicherheitsknast für Terroristen. Dazu postete der populistische Politiker ein Video: Gefesselte Männer steigen aus Flugzeugen, werden von schwer bewaffneten Soldaten eskortiert. Sie müssen sich hinknien, die Köpfe senken. Dann werden die Haare abrasiert.
Trump erklärte dazu am selben Tag in Washington:
„Ich kann Ihnen sagen, dass dies sehr böse Menschen waren. Es war eine böse Gruppe voller, wie ich sagen würde, Hombres.“
Ein klares Signal: Wer als Ausländer in den USA kriminell wird, hat dort nichts mehr zu suchen.
Monster in Menschengestalt
Bei der Tren de Aragua handelt es sich nicht um Diebe oder Einbrecher, sondern um eine der gefährlichsten kriminellen Organisationen Lateinamerikas, die ihren Ursprung im venezolanischen Bundesstaat Aragua hat. Gegründet in den 2000er Jahren in einem Gefängnis, wuchs die Gruppe unter der chaotischen Herrschaft von Nicolas Maduro zu einer brutalen Untergrundmacht heran.

Die Bande kontrolliert den Drogen- und Menschenhandel, verübt Erpressungen und Auftragsmorde – nicht nur in Venezuela, sondern inzwischen auch in Ländern wie Kolumbien oder Peru – und den USA. Berüchtigt für ihre Skrupellosigkeit, setzt die Gang auf Gewalt und Einschüchterung: Entführungen, Massaker und öffentliche Hinrichtungen gehören zu ihrem Repertoire. In den USA wurden Mitglieder vor allem in Städten wie Chicago und New York aktiv. Trump erklärte ihre Abschiebung zur Priorität.
Pakt der Alphatiere
Hinter der Blitzaktion steckt ein cleveres Abkommen zwischen Trump und Bukele. Schon im Februar traf sich US-Außenminister Marco Rubio mit dem salvadorianischen Präsidenten und schmiedete einen Plan, den Rubio später als „das außergewöhnlichste Migrationsabkommen der Welt“ feierte.
Die USA geben sechs Millionen Dollar – Peanuts für Washington, ein Vermögen für das hochverschuldete El Salvador –, und Bukele nimmt die Gangster in seinem Mega-Knast auf. „Die USA zahlen eine kleine Gebühr, aber für uns ist es viel Geld“, kommentierte der 43-Jährige trocken auf X und fügte ein lachendes Emoji hinzu.
Doch der Deal geht weiter: Bukele hat angeboten, nicht nur Migranten, sondern sogar verurteilte US-Bürger aufzunehmen. Die New York Times zitierte ihn mit den Worten:
„Wir haben den Vereinigten Staaten die Möglichkeit angeboten, einen Teil ihres Gefängnissystems auszulagern.“
Ein Angebot, das die Trump-Regierung noch prüft – aber allein die Idee zeigt, wie ernst es den beiden Machern ist. „Danke für deine Unterstützung und Freundschaft, Präsident Bukele“, schrieb ihm Rubio auf X. Ein Pakt der Alphatiere, der zeigt: Trump meint es ernst mit seinem Versprechen, das Land von Kriminellen zu säubern. Und er ist bereit, unkonventionelle Wege zu gehen.
Reality-TV in echt
Was diese Abschiebeaktion aber wirklich zur Sensation macht, ist die mediale Aufbereitung. Bukeles Video – drei Minuten lang, untermalt von dramatischer Musik – zeigt die Gangster in Handschellen, wie sie aus den Fliegern gezerrt werden, von Soldaten mit Sturmgewehren umzingelt. Später sieht man sie im Hochsicherheitsgefängnis Cecot: die Köpfe kahlgeschoren, sie kauern in der Ecke.
Trump selbst teilte das Video auf seiner Plattform Truth Social mit den Worten:
„Das sind die Monster, die Joe Biden ins Land gelassen hat. Jetzt sind sie weg – dank mir und Nayib!“
Amerikanische Medien griffen die Aktion begierig auf. Fox News titelte: „Trump räumt auf: Verbrecher nach El Salvador verbannt!“ und zeigte die Bilder in Dauerschleife. Die New York Post sekundierte:
„Trump erzielt einen Sieg gegen das Verbrechen, indem er diese Gangster in Bukeles Mega-Gefängnis schickt, wo sie hingehören.“
Das rechte Portal Breitbart jubelte: „Das ist die Art von mutiger Aktion, für die die Amerikaner gestimmt haben – Trump und Bukele räumen das Chaos auf, das Biden hinterlassen hat.“
Linke kochen vor Wut
Ganz anders die linksliberalen Medien. Die Washington Post quengelte in einem Leitartikel:
„Diese Abschiebung ist ein groteskes Spektakel, ein zynischer Stunt, der Rechtsstaatlichkeit und menschliche Würde missachtet.“
Das Blatt schimpfte weiter: „Das ist pure Propaganda und Grausamkeit. (…) Trump nutzt Bukeles Knast als Bühne für seine Show – auf Kosten der Menschenrechte.“ Ähnlich der Tenor bei CNN: „Trumps jüngster Schritt ist eine gefährliche Eskalation, die Abschiebung in eine Reality-TV-Horrorshow verwandelt und rechtliche Normen mit Füßen tritt.“
Die New York Times hob den Zeigefinger: „Die Missachtung eines Bundesrichters durch die Regierung offenbart eine erschreckende Geringschätzung der Justiz und schafft einen Präzedenzfall für unkontrollierte Macht.“ Tatsächlich hatte Richter James Boasberg einen 14-tägigen Stopp angeordnet – doch da waren die Flugzeuge schon weg. „Ups, zu spät“, spottete Bukele auf X. Später forderte er die Absetzung Boasbergs.
Trittin vergleicht Gangster mit KZ-Insassen
Die American Civil Liberties Union (ACLU) klagte sofort gegen die Abschiebungen und argumentierte, der Alien Enemies Act sei nicht für Friedenszeiten gedacht. „Wir bewegen uns auf gefährlichem Terrain“, warnte ACLU-Anwalt Lee Gelernt gegenüber dem Spiegel. Sein Kollege Arthur Spitzer erklärte: „Es gebe keine ausländische Militäraktion, die Präsident Trumps beabsichtigte Berufung auf dieses Gesetz rechtfertigen würde.“
Den Vogel schoss jedoch ein deutscher Ex-Minister ab. Der Grüne Jürgen Trittin, dessen Vater Klaus Angehöriger der Waffen-SS war, zog auf X einen geschmacklosen Vergleich:
Die Nazis haben ihr KZ-System im Dunkeln dräuen lassen. Die modernen Faschisten inszenieren #Dachau und #Buchenwald als TV Realityshow #Trump https://t.co/kBjS9TkhOa
— Jürgen Trittin (@JTrittin) March 18, 2025
Ein Spruch, der selbst für einen Altlinken wie Trittin maßlos überzogen wirkt – schließlich landen die Gangster in einem Gefängnis, nicht in Konzentrationslagern. Und bei den Inhaftierten handelt es sich nicht um politisch, ethnisch oder religiös Verfolgte, sondern um Schwerstkriminelle! Um Mörder, Vergewaltiger, Menschenhändler!
Trump schlägt zurück: „Das ist Krieg!“
Trump ließ sich nicht beirren. „Es ist eine Kriegszeit“, konterte er umgehend. „Wir sind im Krieg mit den Kartellen und Gangs“, hatte er schon 2023 auf einer Kundgebung in Texas gesagt „Kriminelle haben keine Rechte, wenn sie das Leben anderer zerstören“, twitterte Bukele bereits 2021 – ein Duo, das keine Kompromisse kennt!
Und die richterliche Anordnung von Boasberg? „Das missachtet Präsident Trumps etablierte Machtbefugnis und gefährdet unsere Sicherheit“, stellte US-Justizministerin Pam Bondi klar.
Und die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, erklärte mit süffisantem Lächeln:
„Ein einzelner Richter in einer einzigen Stadt kann nicht die Bewegungen eines Flugzeugs voller ausländischer Terroristen bestimmen.“
Beobachter gehen davon aus, dass die US-Regierung nun die 14-tägige Aufschiebung abwarten wird, dann aber weitere Flüge plant. Das Weiße Haus betonte am 18. März 2025 auf X, dass die Aktion „die freiwillige Selbstabschiebung fördern“ solle. Trumps Grenzzar Tom Homan betonte bei Fox News: „Wir hören nicht auf!“ Platz wäre jedenfalls genug da: Das Cecot-Gefängnis in El Salvador kann bis zu 40.000 Häftlinge aufnehmen.
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