Die Aussagen Dr. Wolgang Wodargs haben eine große mediale Aufmerksamkeit erregt. Als Reaktion auf dessen Behauptung einer völlig unangemessenen Panikmache seitens Politik und medizinischem Fachbereich haben einige Experten und sogenannte Faktenchecker sich zu Wort gemeldet. Doch anstelle einer vollumfänglichen Entlarvung Wodargs als Fake News-Verbreiter müssen sie in einigen grundlegenden Punkten zustimmen.

    Da Wodargs Ansichten, übers Netz verbreitet, für viel Gesprächsstoff gesorgt haben, sind die Mainstreammedien und die Öffentlich-Rechtlichen nun in ihrer gewohnten Framing-Prozedur aktiv geworden, um das Gesagte für den Bürger „einzuordnen“. Der MDR und SWR haben bereits sogenannte Faktenchecks bezüglich der Aussagen des ehemaligen Gesundheitspolitikers präsentiert. Resultat: Bei vielem liegt der Mann richtig.

    Der Chef-Virologe der Berliner Charité, Christian Drosten, musste den grundsätzlichen Erläuterungen Wodargs bereits im NDR zustimmen: Ja, es gebe verschiedene Coronaviren, das auch tatsächlich schon vor der derzeitigen Pandemie, und viele seien auch bei Erkältungen und normalen Grippen vorzufinden. Auch die Tatsache, dass neue Coronaviren nichts Außergewöhnliches seien und Viren sich regelmäßig verändern, wird eingestanden. Die Krux bei Covid-19 sei allerdings die weitaus verheerendere Symptomlage, die mit Lungenerkrankungen eben tödlich enden könne. Damit würde das neue Virus dem SARS, das auch nur durch schwere Erkrankungserscheinungen auffiel, ähneln. Aber selbst da wirft Drosten noch ein, dass selbst im Falle einer ähnlichen Harmlosigkeit des neuen Virus wie bei altbekannten es insgesamt dennoch eine bedenkliche Situation wäre, einfach weil es zu viele Fälle auf einmal seien. Ein absoluter Widerspruch sieht anders aus.

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    Auch die verhältnismäßig niedrige Zahl der Coronafälle im Vergleich zur herkömmlichen Grippe wird eingestanden – allerdings mit dem Verweis auf die Notwendigkeit der derzeitigen Maßnahmen, die einen weiteren Anstieg verhindern sollen. So ist es auch mit der Todes-Statistik, bei der Wodarg argumentiert, dass die durch Folgen des Covid-19-Virus Verstorbenen gar nicht auffielen. Man gibt zu, dass diese in der Tat verschwindend gering ausfielen, aber eben auch nur im Moment. Mit einer weiteren Verschlimmerung der Lage könnte im Sommer eine Situation wie in Italien auch in Deutschland vorzufinden sein, heißt es wiederum bei Drosten. Überhaupt ginge es nicht darum, Tote zu zählen, sondern die Fälle der schwer Erkrankten, die beatmet werden müssen, zu verhindern.

    Auch die Tatsache, dass der vom Charité entwickelte Test eigentlich keinen angemessenen Ansprüchen entspreche, kann nicht geleugnet werden. Man habe zwar in Zusammenarbeit mit anderen Universitäten den bestmöglichen Test hergestellt, validiert ist er hingegen nur vorläufig. Der Geschäftsführer des Verbands der Diagnostica-Industrie, Martin Walger, verwies im Januar auf die Dringlichkeit. Unter den Umständen würde eine angemessene Prozedur zu lange dauern. Der Test reagiere somit zwar auch auf andere Coronaviren – diese seien aber entweder nur bei Fledermäusen vorzufinden oder würden gar nicht mehr existieren. Der ursprüngliche Befund aus China lag hingegen nie vor.

    Zur Entkräftung von Wodargs Standpunkt, die Maßnahmen des Freiheitsentzugs und der Ausgangssperren seien somit komplett übertrieben und unangemessen, wird erneut das Fallbeispiel aus Italien genannt. Eine Nichteinhaltung der Verordnungen sei fahrlässig und gefährlich. Insgesamt bezeichnet Christian Drosten die Haltung Wodargs und anderer, die sie teilen, als simplen „Verdrängungsmechanismus“. Gänzlich inhaltlich widerlegt werden kann sie jedoch nicht.

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