25 Jahre NATO-Angriff: Wie uns Joschka in den Krieg log

Am 24. März 1999 begann die NATO-Aggression gegen Jugoslawien. Der grüne Außenminister hatte Beweise manipuliert, um einen Vorwand zu finden. Nur ein deutsches Leitmedium hielt dagegen. Ein Auszug aus der April-Ausgabe von COMPACT mit dem Titelthema «Der Kriegsverbrecher». Hier mehr erfahren.

Das erste Opfer im Krieg ist immer die Wahrheit, lautet ein oft zitiertes Bonmot. Aber das stimmt gar nicht. Die Wahrheit wird ermordet, lange bevor die ersten Schüsse fallen, sonst gelänge es gar nicht, den Krieg zu entfesseln. So war es auch am 24. März 1999, als die NATO und die BRD ihren ersten Feldzug seit 1945 begannen – eine völkerrechtswidrige Aggression ohne Zustimmung der UNO. Zerbombt wurde Jugoslawien, eines der führenden Länder der sogenannten Bewegung der Blockfreien, bis 1989 unter den zehn stärksten Wirtschaftsnationen der Welt. (…)

Die Toten von Racak

Ein Berg von Leichen, angeblich aus kürzester Distanz von serbischen Mördern erschossen, angeblich verstümmelt, angeblich vor allem Zivilisten, Frauen und Kinder: Was am 15. Januar 1999 in dem Kosovo-Dörfchen Racak stattfand – oder vielmehr, was von dort berichtet wurde –, hat «die Balkan-Politik des Westens in einer Weise geändert, wie Einzelereignisse dies selten tun», urteilte die Washington Post. Auch für Joseph («Joschka») Fischer war Racak ein «Wendepunkt», für seine US-amerikanische Amtskollegin Madeleine Albright ein «galvanisierendes Ereignis». (…)

Widersprüche in den westlichen Massaker-Berichten waren Beobachtern schon früh aufgefallen. Irritierend hatte besonders gewirkt, was ein Team des französischen AP-TV und die Korrespondenten von Le Monde und Figaro am 15. Januar vor Ort in Racak gesehen hatten. Die serbische Polizei hatte die Fernsehleute eingeladen, bei der Umzingelung und Eroberung des Dorfes zu filmen.

Dort hatten sich Kämpfer der albanischen Terrororganisation UCK verschanzt. Sowohl das Fernsehteam, das die Feuergefechte aus unmittelbarer Nähe aufnahm, als auch die Journalisten und OSZE-Verifikateure, die die Schusswechsel von einem Hügel aus beobachteten, sahen nichts von dem, was am nächsten Tag Dorfbewohner gegenüber OSZE-Chef Walker behaupteten: dass die serbische Polizei gegen Mittag die Frauen im Dorf von den Männern getrennt, Letztere auf einen Hügel geschleppt und dort exekutiert hätte. Warum aber wurden dann am Morgen des 16. Januar mindestens 40 Leichen gefunden? (…)

In Fischers Panzerschrank

Die Zweifel verstummten weitgehend am 17. März 1999. An diesem Tag legte ein Team finnischer Ärzte, die im Auftrag von EU-Kommission und OSZE die 40 Leichen aus Racak untersucht hatten, einen vorläufigen gerichtsmedizinischen Bericht vor. Was Helena Ranta, die Leiterin des Teams, ausführte, wurde selbst von der ansonsten kritischen Berliner Zeitung schon in der Überschrift des entsprechenden Artikels mit den Worten resümiert: «Tote von Racak waren Zivilisten». Tatsächlich las sich ihr Bericht in einigen Passagen recht vage, doch an einem Punkt war er sehr kategorisch: «Es gab keine Hinweise, dass es sich bei den Betroffenen nicht um unbewaffnete Zivilpersonen handelte.»

Das an jenem 17. März veröffentlichte forensische Vorab-Kommuniqué umfasste nur fünf Seiten – den eigentlichen Bericht, laut Berliner Zeitung 21 Kilogramm schwer, nahm der damalige EU-Ratspräsident Joschka Fischer unter Verschluss. Doch die Strategie der Geheimhaltung scheiterte: Das Blatt kam in den Besitz von Kopien aller 40 Einzelautopsie-Protokolle der Racak-Leichen.

Nach ihrer Auswertung stand fest: Es gab keine Hinrichtungen, es gab keine Verstümmelungen, es gab keine Schüsse aus extremer Nahdistanz. Als unbewiesen musste damit auch gelten, dass die Toten Zivilisten waren und dass sie alle in Racak getötet wurden. Damit war der kriegsauslösenden These vom «Massaker» die Grundlage entzogen.

Warum hat die finnische Ärztekommission am 17. März mit «Tote waren Zivilisten» gelogen und damit den Auslöser für den Angriffskrieg, der eine Woche später begann, geliefert? Oder war das nur flapsig formuliert gewesen? Dazu passt nicht, dass Helena Ranta diese Formulierung nicht im mündlichen Vortrag, sondern in ihrem schriftlichen Bericht verwendete, und dass dieser Bericht sehr sorgfältig erarbeitet worden war. (…)

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der April-Ausgabe von COMPACT mit dem Titelthema «Der Kriegsverbrecher – Wie deutsche Generäle den Angriff auf Russland planen». Hier bestellen.