Als sogenannte Freie Stadt wurde Danzig nach dem Ersten Weltkrieg vom Deutschen Reich abgetrennt und unter Völkerbundmandat gestellt. Der polnische Imperialismus war besonders auf die alte Hansestadt gerichtet – und führte nach Ende des Zweiten Weltkriegs zur Einverleibung Danzigs mit ganz Westpreußen, wie man in COMPACT-Geschichte Nr. 23 „Verlorene Heimat – Die Vertreibung der Deutschen aus den Ostgebieten“ nachlesen kann. Hier mehr erfahren.

    Den ersten Teil dieses Beitrags lesen Sie hier.

    „Das Ende des Ersten Weltkriegs“, heißt es unserer neuen Geschichtsausgabe „Verlorene Heimat – Die Vertreibung der Deutschen aus den Ostgebieten“, „bedeutete eine weitere Zäsur in der Geschichte der Stadt – denn sowohl Deutschland als auch Polen erhoben Ansprüche auf Danzig“. Und weiter:

    „Als sogenannte Freie Stadt war sie ein völkerrechtliches Kuriosum: Die übergroße Mehrheit der Bevölkerung war deutsch, die Stadt wurde kontrolliert von einem vom Völkerbund bestellten Hochkommissar, aber außenpolitisch vertreten durch Warschau.“

    Neben öffentlichen Boykottaufrufen von polnischer Seite gegen Danzig wurden die Grenzen bald so scharf kontrolliert, dass der Wirtschaftsverkehr beinahe zum Erliegen kam. Zeitweise beschlagnahmte der polnische Zoll sogar alle Waren Danziger Firmen. Polens Staatspräsident Stanislaw Wojciechowski sagte dazu in einer Rede vom Mai 1923:

    „Man muss Danzig all diejenigen lebenswichtigen Säfte unterbinden, die es Polen entnimmt.“

    Zur Proklamation der Freien Stadt Danzig hatte der Stellvertretende Oberkommissar des Völkerbundes, der britische Oberst Strutt, 1920 erklärt:

    „Lasst uns Frieden halten jederzeit, sowohl innerhalb wie außerhalb dieses Hauses. Die Welt braucht Frieden. Mögen Danzig und Polen dem östlichen Europa darin ein Vorbild sein. Beide Völker mögen glücklich und zufrieden nebeneinander leben, wachsen und gedeihen, durch gegenseitiges Vertrauen und Freundschaft, bei gegenseitiger Unterstützung.“

    Diese Worte waren leider nur ein frommer Wunsch, denn schon seit Kriegsende kursierten der Verdacht und die Befürchtungen, dass die Abtrennung Ostpreußens durch den Korridor und der Status der Stadt Danzig einen auf Dauer friedlichen Ausgleich zwischen Polen und dem Deutschen Reich unmöglich machen würden.

    Einverleibung ganz Westpreußens

    Im Jahr 1919 erklärte Marcel Sembat, Mitglied der 1898 gegründeten französischen Liga für Menschenrechte sowie Politiker und Minister, dass Danzig den Keim zu einem neuen Krieg in sich trage. Eine selbstbestimmte Lösung der Danzig-Frage wurde von Polen torpediert. Die Forderung der Rückkehr zum Deutschen Reich war schon in den Jahren der Weimarer Republik allgegenwärtig.

    Sogar der französische Botschafter in Berlin, Robert Coulondre, hielt in seinen Lebenserinnerungen fest, dass das deutsche Volk sich wohl mit dem Verlust des Elsasses an Frankreich abgefunden habe, dass es ihm aber unmöglich gewesen sei, die Verstümmelung seiner Ostgebiete anzuerkennen.

    Nach Beginn des Krieges zwischen Deutschland und Polen am 1. September 1939 wurde Danzig wieder dem Deutschen Reich angegliedert, fiel aber 1945 mit ganz Westpreußen wiederum polnischem Imperialismus zum Opfer. Tatsächlich hatte aber auch Großbritannien daran nicht unerheblichen Anteil.

    In COMPACT-Geschichte „Verlorene Heimat “ heißt es dazu:

    „Am 8. Oktober 1943 beschloss das britische Kabinett die ‚Abtretung Ostpreußens, Danzigs und Oberschlesiens von Deutschland‘ sowie die Vertreibung von drei bis fünf Millionen Ostdeutscher und einer bis anderthalb Millionen Sudetendeutscher (ohne die des Egerlandes).

    Nach der Konferenz der sogenannten Großen Drei in Teheran (28. November bis 1. Dezember 1943) forderte Wolna Polska, das Organ der Union polnischer Patrioten, die Austreibung von 7,5 Millionen Deutschen aus Ostpreußen, Pommern und Schlesien.“

    Zu dieser Zeit lebte Angela Merkels Mutter schon in Hamburg. 1936 war sie mit ihrer Familie in die Elbmetropole gezogen, wurde dreimal ausgebombt und erlebte das Kriegsende durch die Kinderlandverschickung in einem Dorf in Sachsen-Anhalt. Auch dazu hörte man von der früheren Bundeskanzlerin nie etwas.

    Die polnische Landnahme war lange geplant: Dies belegen wir in COMPACT-Geschichte Nr. 23 „Verlorene Heimat – Die Vertreibung der Deutschen aus den Ostgebieten“ anhand von nachprüfbaren Quellen und Dokumenten. Erfahren Sie alles über die größte Vertreibung in der Geschichte, ihre Vorbereitung und die schrecklichen Verbrechen, die damit einhergingen. Hier bestellen.

    12 Kommentare

    1. Heinz Gerhardt am

      Die Geschichte der sog. Freien Stadt Danzig ist sehr gut dokumentiert. Dem Interessierten sei empfohlen, sie genau zu studieren. Diese Geschichte ist ein Lehrstück in Machtpolitik und durchtriebener Hinterhältigkeit der Sieger des I. Weltkriegs. Und gleichfalls lernt man viel über die polnischen Bestrebungen und Machenschaften jener Zeit. Die polnischen Machthaber verließen sich voll und ganz auf ihre vermeintliche militärische Stärke und auf ihre "Schutzmächte". Das Ergebnis ist bekannt.
      Wem dazu heutige Parallelen auffallen, der liegt gar nicht so daneben!

    2. Die Polen haben schon in den Zwanzigerjahren 800000 Deutsche zur Auswanderung aus Westpreußen und Posen gezwungen. Dazu empfehle ich das Buch von Hermann Rauschning: "Die Entdeutschung Westpreußens und Posens" im Jahr 1930 geschrieben. Außerdem hat die wortführende Schicht des polnischen Staates immer wieder die Eroberung Ostdeutschlands gefordert. Aussagen polnischer Politiker, der polnischen Presse und Institutionen dazu gibt es reichlich. Friedlich konnten sie Ostdeutschland nicht erobern, das ging nur mit Krieg. Den wollten sie aber nicht selber beginnen um nicht des Makel des begonnenen Krieges zu tragen. Also nutzten sie die Taktik der Provokation mittels Terror gegen die verbliebenden Teile der deutschen Minderheit und des Terrors gegen Danzig.

      • Wilhelmine von Schlachtendorff am

        Wie ich schon mehrfach sagte, gibt es nicht den geringsten Zweifel daran, dass Polen der Alleinschuldige am Ausbruch des Zweiten Weltkriegs ist. Polen muss ganz anders angepackt werden!

        Und eines noch: Danzig, das südliche Ostpreußen, Westpreußen, Posen, Schlesien und Ostbrandenburg, die Neumark, sind deutsch!

      • Friedenseiche am 1. Mai 2024 15:07

        Warum nur? Wir haben immer noch keine "Reparationen" gezahlt….;-)
        Die Polen wiederum haben uns unsere Ostgebiet inklusive Danzig NOCH nicht zurückgegeben.

        • Friedenseiche am

          wovon soll ich zahlen
          vom bürgegeld?
          wofür?
          hab nie Polen was getan

          die sollen den Wodka weglassen und zu Gott beten
          dann brauchen sie kein gold Geld usw

          gut dass es noch liebe Polen gibt
          aber sie werden weniger

      • Peter vom Berge am

        "warum nur?"

        Vielleicht haben sie Angst, dass wir aus der Besatzer-Gehirnwäsche aufwachen und unser gestohlenes Eigentum zurückfordern könnten?

        • Friedenseiche am

          die sind doch alle schon tot

          irgendwie sollten wir die alten Gebiete abhaken

          auf das hier im jetzt konzentrieren

          da drüben würde sich doch keiner mehr heimisch fühlen

      • Valjean72 am

        @Friedenseiche: "irgendwie hassen uns die Polen warum nur?"

        Sie hassen uns wohl nicht alle aber doch mehrheitlich in der politischen und medialen Elite und das hat sich mE seit 1919 nicht geändert.

        Meiner Auffassung nach wurde Polen nach dem 1.WK von den West-Alliierten gezielt gegen Deutschland in Stellung gebracht. Die polnische Führung wurde in ihrem anti-deutschen Chauvinismus unterstützt und ermuntert, wobei es den West-Alliierten nie um Polen ging, sondern nur darum, Deutschland größtmöglichen Schaden zuzufügen.


        Am 27.Oktober 1932 schrieb der polnische Außenminister Jozef Beck folgendes an Pilsudski:

        "Schon morgen wird es zu spät sein, Deutschland die angestammten polnischen Gebiete zu entreißen, die man heute noch der Republik zurückbringen kann!"

        (Quelle: Stefan Scheil – „Polen 1939: Kriegskalkül, Vorbereitung, Vollzug; S.50)

        https://valjean72.wordpress.com/2020/06/24/die-polnische-falle/

    3. Vielleicht marschiert der "böse Putin" ja bald Richtung Lissabon…;-)
      Dann kann die Danzig-Frage neu verhandelt werden.

      • jeder hasst die Antifa am

        Mit Hilfe der Russen,holen wir uns Danzig wieder zurück.