Die Linke befindet sich wieder mal im Krieg gegen sich selbst. Stein des Anstoßes ist erneut Sahra Wagenknecht, gegen die von Mitgliedern ihres eigenen Landesverbandes Nordrhein-Westfalen ein Ausschlussverfahren beantragt wurde. Jetzt hat das Entfant terrible der Linkspartei darauf geantwortet. Den Niedergang der Ex-SED beleuchten wir in COMPACT-Spezial Verrat am Wähler. Hier mehr erfahren.
„Streit über Wagenknecht und Lafontaine: Im Osten stirbt die Linke aus, im Westen zerlegt sie sich“ – ein Artikel mit dieser Überschrift erschien vor zwei Tagen bei Spiegel Online und brachte die derzeitige Situation der Partei gut auf den Punkt. Eigentlich hätte das Ergebnis von nur noch elf Prozent bei der Landtagswahl am 6. Juni in Sachsen-Anhalt ein letzter Weckruf für die Partei sein müssen – schließlich war dieses Bundesland früher einmal eine der stärksten Hochburgen der Linken, bei der vorletzten Landtagswahl hatte man hier noch über 23 Prozent erreicht.
Peinlich: Buch-Zitate als Belege
Stattdessen arbeitet die Linke nun wie besessen an der Demontage ihrer beiden verbliebenen Sympathieträger Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht. Der Landesschiedskommission der Partei in Nordrhein-Westfalen liegt nun ein von mehreren Mitgliedern gestellter Ausschlussantrag gegen Wagenknecht vor.
Als Beleg eines angeblich parteischädigenden Verhaltens der beliebten Politikerin werden Passagen aus deren neuen Buch Die Selbstgerechten zitiert, in denen sich die gebürtige Jenaerin kritisch mit den Exzessen der linken Identitätspolitik auseinandersetzt.
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Im Saarland hat wiederum der Linken-Landesvorstand dem früheren Parteivorsitzenden Oskar Lafontaine den Parteiaustritt nahegelegt. In einem Interview mit dem Tagesspiegel am Sonntag hat sich Wagenknecht nun nochmals kritisch zur Entwicklung ihrer Partei geäußert.
Cancel Culture und Intoleranz
Wagenknecht sagte:
Wenn SPD und Linke so weitermachen wie bisher, sieht es nicht gut aus. Solange sich Teile der Partei an Diskussionen um Lebensstilfragen und Gendersprache beteiligen, also an Debatten, die viele Menschen als belehrend empfinden, werden sich viele abwenden.
Den Mitgliedern, die sie nun aus der Partei drängen wollte, warf Wagenknecht „Cancel Culture“ und „Intoleranz“ vor. Sie habe umgekehrt noch niemals versucht, jemanden aus der Partei zu drängen. Außerdem gehe es für die Linke jetzt darum, bei der Bundestagswahl ein Ergebnis zu erreichen, das oberhalb der jetzigen Umfragewerte liege.
Linke erstickt an Identitätspolitik
In gewisser Weise ist es fast erstaunlich, dass sich Wagenknecht überhaupt noch für eine Partei engagieren will, in der sie zumindest in Teilen nicht mehr erwünscht ist. Dabei ist ihre Diagnose vollkommen richtig: Die Linke erstickt mittlerweile an ihrer identitätspolitischen Ausrichtung, für die sie ihr einstiges und sehr erfolgsträchtiges Kernthema soziale Gerechtigkeit aufgegeben hat.
Es erscheint dabei eher unwahrscheinlich, dass Wagenknecht und Lafontaine tatsächlich nochmals einen echten innerparteilichen Umkehr- und Besinnungsprozess anstoßen können.
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