Das anbrechende Atomzeitalter brachte skurrile Ideen hervor und beflügelte Kunst und Kultur. Doch es gab auch visionäre Ansätze, die nie weiterverfolgt wurden. Ein Auszug aus der Dezember-Ausgabe von COMPACT mit dem Titelthema «Endzeit: Wie Fanatiker den Weltuntergang planen». Hier mehr erfahren.

    Jahrzehnte nach dem globalen Atomkrieg zwischen China und den USA kommen die Überlebenden und ihre Nachkommen aus den Bunkern des Konzerns Vault-Tec wieder an die Erdoberfläche und erkunden die Ruinen der untergegangenen Welt. Was sie vorfinden, zeugt von einem anderen, einem goldenen Zeitalter voller Technikbegeisterung, insbesondere für die Nuklearenergie, die selbst für den privaten Gebrauch verfügbar gemacht worden war. Sie finden Roboter, die den Menschen als Haushaltshilfen dienten, Kernreaktoren für den Heimgebrauch oder atombetriebene Automobile. (…)

    Spritztour mit dem Nucleon

    Gamer kennen dieses Szenario aus der Fallout-Reihe des US-Spieleentwicklers Bethesda. Doch was die wenigsten wissen: Ideen, Pläne und Prototypen vieler Gebrauchsgegenstände und Geräte, die darin auftauchen, gab es tatsächlich, sie wurden aber nie realisiert, sind heute «Ruinen einer verlorenen Zukunft», um es mit dem Kulturwissenschaftler und Cybertheoretiker Mark Fisher zu sagen.

    Nachdem sich herumgesprochen hatte, dass mit der Atomkraft eine effektive Energiegewinnung möglich ist, machten sich Tüftler in Amerika, aber auch in anderen Ländern darüber Gedanken, wie sich Kernspaltung im kleineren Maßstab einsetzen ließe. (…)

    Schnittiger Flitzer: Der Ford Nucleon diente als Vorlage für die Automobile in der Computerspielreihe «Fallout». Foto: Sestian, CC BY-SA 4.0, Wikimedia Commons

    Im Zuge dieses Programms kamen Ideen auf, die einem heute als kühn und vielleicht sogar verrückt erscheinen mögen, doch manche Konzepte hätten durchaus Potenzial gehabt. Ob der Einsatz von Mini-Nukes im Bergbau und beim Gebäudeabriss oder kleine Kernreaktoren fürs Eigenheim dazu zählen, ist sicherlich zweifelhaft, aber wenn U-Boote und Schiffe mit Atomantrieb laufen, warum dann nicht auch Autos?

    Das meinte jedenfalls William Clay Ford, Enkel von US-Automobillegende Henry Ford, als er 1958 seinen Nucleon vorstellte. Das Konzept sah vor, dass ein kleiner Reaktor mit Kernbrennstoff zwischen den Hinterrädern aufgehängt wird. Die erzeugte Wärme sollte in eine Dampfturbine geleitet und so das Auto angetrieben werden. Die Distanz zwischen Lissabon und Wladiwostok beträgt knapp 4.500 Kilometer.

    Der im futuristischen Design gestaltete Ford Nucleon hätte diese Strecke fast zweimal geschafft, denn eine Reaktorbefüllung hätte für 8.000 Kilometer gereicht. Die durchschnittliche Pendelstrecke, die ein Arbeitnehmer pro Tag absolviert, beträgt laut dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung aktuell 16,9 Kilometer. Mit dem Atomflitzer müsste er demnach nur alle 474 Tage einmal «tanken». Doch die Erdölriesen konnten schon früh aufatmen, denn Ford baute von dem Fahrzeug nur ein Modell im Maßstab 1:3, realisiert wurde dieses Konzept nie. Der Traum eines jeden Autofahrers zerplatzte wie ein Radionuklid.

    Uran-Spielzeug und Radium-Kondom

    Dachten Sie, der Atombaukasten sei eine Erfindung von Loriot? Irrtum! 1951 brachte die US-Spielzeugfirma Gilbert ihr U-238 Atomic Energy Lab auf den Markt. Das Set im handlichen Köfferchen enthielt neben allerlei Gerätschaften vier verschiedene Uran-Mineralien sowie drei künstliche Strahlenquellen. Die Kinder konnten eine Nebelkammer aufbauen, in der die Flugbahnen der radioaktiven Teilchen zu beobachten waren. «Ein sehr eindrucksvoller Versuch», wie Susanne Rehn-Taube, Kuratorin für Chemie am Deutschen Museum in München – wo ein Originalexponat des Baukastens ausgestellt ist – einräumen muss.

    Darüber hinaus beinhaltete der Nuklearkoffer Equipment zur Messung radioaktiver Strahlung wie einen Geigerzähler und eine Anleitung, wie man damit in der freien Natur nach Uranvorkommen suchen kann. Eine Adresse, um entsprechende Proben einzuschicken, lag auf einem Zettel anbei.

    Kernspaltungen waren allerdings nicht möglich, denn dazu wäre das angereicherte Uranisotop U-235 notwendig gewesen. Was die Kleinen beobachten konnten, war der Zerfall des im Namen des Spielzeugs erwähnten Isotops U-238. Wenn Sie meinen, nun ein schönes Weihnachtsgeschenk für Ihre Kinder oder Enkel gefunden zu haben, muss ich Sie leider enttäuschen: Gilberts Atomic Energy Lab erwies sich als Ladenhüter und verschwand schon 1952 aus den Regalen. (…)

    Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Dezember-Ausgabe von COMPACT mit dem Titelthema «Endzeit: Wie Fanatiker den Weltuntergang planen». Hier bestellen.

    16 Kommentare

    1. Wer wissen will warum Tschernobyl tatsächlich explodierte kann ja mal hier reingucken.
      Jemand wollte per Erdbebenwaffe "the big one" in Kalifornien auslösen.
      Und jemand anders hat quasi zurückgeballert.
      http://www.chemtrail.de/akw-tschernobyl-von-lt-col-bearden/
      Ist inhaltlich zuerst ein bißchen schwierig.

    2. Eine Form der freien Energie ist nur 3 einfache, logische und physikalische Gedanken weit entfernt.

    3. Ralf.Michael am

      Keiner Theologie, Religion oder Ideologie ln der Geschichte der Menschen ist es jemals gelungen…..den Fortschritt aufzuhalten oder zu verhindermn !

      • Aber Einstein hat es bisher geschafft.
        Nach Paul LaViolette benutzen die geheimen Weltraumprogramme fortgeschrittene Äther!physik.
        Und in seinem, völlig öffentlichen, "Antigravitationsbuch" gibts genug Infos um weiterkommen zu können.
        Aber wenn schon zB die Existenz einer elektrisch stark geladenen 4. Phase von Wasser, siehe in dem wissenschaftlichen! Buch "Wasser viel mehr als H2O", ignoriert wird braucht man auch sonst nichts weiteres mehr zu erwarten.

    4. @CompactTeam:

      Cool, daß Sie auf die ‚Fallout Reihe‘ Bezug genommen haben.
      Find die Spiele mega und bin gerade etwas "beruhigt", daß ich nicht der einzige bin, der sowas zockt und sich dennoch in bspw. Wirtschaft und (Geo)Politik reingräbt.

      Anläßlich des aktuellen Hypes um die KI so hier ‚Generation Z‘ erwähnt. Da setzen die Mechs/Roboter den letzten paar verbliebenen Menschen zu.

      • "CompactTeam" nimmt keinen Bezug, sondern macht im Circus Maxismus daraus als Berghöhen, die eigene Landeskrone, einen Bezug nehmend, von dem, was sie als Übriges des Deutschseins, erkennen. Was soll diese Erwartungshaltung, wenn man selbst nur wem anderen als sich, dem Deutschen, dient? Es muss aus den Tiefen kommen. Anderes ist Selbstbetrug, ist Nachäffen, was man selbst nicht versteht, ist Fremder im eignen Volke!

    5. Hihi.
      Die mit Blei gekühlte (ok, der Reaktor) sowjetische Alfa-Klasse war damals erstmal schneller als die Torpedos der Nato.
      Schon irgendwie blöd.

    6. In diesem Video werden die Probleme der bisherigen Meiler etc kompetent zusammengefaßt und Lösungen aufgezeigt.
      https://www.youtube.com/watch?v=Cb15C9eey8s

      Was die Probleme angeht, ähnlich:
      https://dual-fluid.com/webarchive/2020/miscellanious/history/index.html

      • Das heute üblicherweise verwendete Konzept der Druckwasserreaktoren stammt ursprünglich aus dem militärischen! Bereich.
        Mit überschaubaren Leistungen werkeln sie typischerweise in Ubooten und Flugzeugträgern.
        Für zivilen Einsatz, abseits von umgebendem Wasser und mit GW-Leistungen, sind sie eigentlich gar nicht geeignet.
        Die 2 Hauptschwachpunkte sind das Kühlmittel Wasser und die festen Brennstäbe.
        Das Wasser muß unter extrem! hohem Druck gehalten werden um wenigstrns modeteate Temperaturen erreichen zu können (der thermische Wirkungsgrad steigt mit der Temperatur), es bremst due Neutronen (heißt es können nur noch wenige, eher seltene, Stoffe überhaupt gespalten werden) und es hat eine sehr schlechte Wärmeleitfähigkeit (die Reaktoren müssen also riesig/teuer sein um die Leistungen übertragen zu können).
        Feste Brennstäbe haben das Problem daß man den Inhalt nicht erneuern kann und daß sie schmelzen können.
        Alle diese Probleme hat der DFR nicht mehr.
        Und da er nicht explodieren kann und auch fast keinen Atommüll mehr produziert, normaler Atommüll ist für den Brennstoff, gibt es eigentlich keine Beschränkungen für seinen Einsatz mehr.
        Auch Atomkraft ist eben nicht gleich Atomkraft.

        • Falschbezeichnung. Es heßt Kernkraft, weil die Kraft aus der Spaltung der Kerne des Atoms kommt und nicht aus dem Atom an sich.

      • Übrigens geben Kohlekraftwerke größere Mengen an Quecksilber und radioaktiven Stoffen ab.
        Die Kohle kommt ja nicht chemisch rein aus dem Boden.

    7. jeder hasst die Antifa am

      Die Zukunft des Autos ist mit einen Minniatomeiler ausgerüstet und tanken gibt es nicht mehr.

      • Deren (vom Über|n|see) Zu-kunft tröpfelt reichhaltig an Strahlen|haltigem ins Oberstübchen ihrer Entarteten und Perversen: Je weiter ab des Deutschen, desto besser gedeihen die Ideen, in fremder Membran und vor der Netzhaut wider Trugbilde.

    8. Materialistischer Welterfassungsmoloch in seinen kapitalistischen/kommunistischen Ausformungen/Ausprägungen des Chaotisch-Zerstörerischen ohne Nachhaltigkeitserzeugung in der Gleichgewichtserhaltung des Natürlichen/Künstlichen: Die Idee von Macht durch biologisch-materielle Ausbeutung der Welt durch mehr und mehr Ausbeutung mehrend/teilend/vielfältigen. Hier ist das Huld|volle des Mammons Raffgier am Werk, der sich des Mechanismus des Bösen bedient; das, was Materialisten einander neidisch macht/bewegt. Der Automatismus der sich selbst ernährt/ver|ständigt, indem er die Welt immer weiter und weiter ausbeutet, während dessen Träger nicht merken, wie sie sich selbst die Lebensgrundlage gegen-seitig/teilig entziehen, indem sie der Reißzahn sind, der über die Welt fährt und Wunden reißt: Bind das Volk das dies nachäfft. Das Gleichmachen/Entwurzeln/Mischen der Menschenvölker dient diesem Zweck: Hinein, hinein in die Gesellschaft des Kommerz – hinaus aus dem Volk, hinaus aus dem deutschen Selbstbewusstwerden – hinein in des Wahnsinns Maschinerie gepresst, dem Mechanikus Diaboli – Wie ein Sägewerk Ritze-Ratze arbeitend: Den eigenen Stamm in Zwei sägend, spaltend, während nur Gold und Edelgestein Glitzer und Funken sehend/für-lebend.