Kein Fußballer war so bodenständig und volksverbunden wie der HSV-Star. Gestern ist Uwe Seeler im Alter von 85 Jahren verstorben. Wir präsentieren Ihnen in unserem COMPACT-Spezial Nationalsport Fußball – Herzschlag einer deutschen Leidenschaft die Glanzzeiten des deutschen Fußballs – von den Anfängen im Kaiserreich über das Wunder von Bern 1954, das dramatische WM-Finale 1966, das Jahrzehnt der Götter mit Helmut Schön und seinen Mannen bis zum Sommermärchen 2006. Hier mehr erfahren.

    Der Tod von Uwe Seeler hat große Bestürzung im gesamten deutschen Fußball ausgelöst. Sein Stammverein, der Hamburger SV, stellte das schwarz-weiß-blaue Vereinswappen auf seinem Twitteraccount auf schwarz-weiß um und nahm Abschied vom „größten HSVer aller Zeiten“.

    Prägender Fußballer einer Ära

    Das ist keine Übertreibung. Ohne Uwe Seeler wäre der HSV nicht zu dem Verein geworden, der jahrzehntelang eine führende Rolle im deutschen Fußball spielte. Nach dem Zweiten Weltkrieg avancierte der HSV zum Serienmeister in der Oberliga Nord, die man zwischen 1948 und 1963 sage und schreibe 15mal als Tabellenerster abschließen konnte.

    Schon damals sprachen an der Elbe alle von Uwe Seeler, dem kopfballstarken Mittelstürmer, dessen Name bis heute wie der kaum eines anderen Spielers für Vereinstreue und Verlässlichkeit steht. Sein Vater hatte den Zehnjährigen, der am 5. November 1936 in Hamburg als Sohn eines Hafenarbeiters geboren wurde, bei der Fußballabteilung des HSV angemeldet.

    Meister und DFB-Pokalsieger mit dem HSV

    1954 gab er dann sein Debüt in der Oberligamannschaft der Norddeutschen. Seine fast unglaubliche Bilanz dort summierte sich auf 267 Tore in 237 Spielen. Damit war Seeler der dominierende deutsche Spieler im Jahrzehnt vor der Einführung der Bundesliga.

    Aus HSV-Sicht sicherlich unvergessen bleibt die Saison 1959/60, als man im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft im Frankfurter Waldstadion mit 3:2 gegen den 1. FC Köln siegte und sich die erste Nachkriegsmeisterschaft sicherte. Als der HSV dann am 14. August 1963 im Niedersachsenstadion von Hannover den DFB-Pokal gewann, erzielte Uwe Seeler alle drei Treffer zum 3:0-Sieg über Borussia Dortmund.

    Uwe Seeler im Jahr 2006. Foto: 360b I Shutterstock.com.

    Seinem Verein blieb „Uns Uwe“ bis zu seinem Tod treu. Daran konnte auch ein Traumangebot nichts ändern, das Inter Mailand ihm 1961 gemacht hatte. 1,2 Millionen DM boten die Norditaliener damals für den Transfer, eine Summe, die damals jede Vorstellungskraft sprengte. Helenio Herrera, der damalige Trainer von Inter, war sogar extra an die Alster gereist und hatte sich im noblen Hotel Atlantic einquartiert. Eine Woche lang pilgerte Herrera jeden Tag zum HSV-Trainingsplatz, um Seeler doch noch für einen Wechsel zu gewinnen. Doch dieser blieb standfest, weil er sich „für Hamburg und für Deutschland“ entschieden hatte, wie der Fußball-Journalist Alfred Draxler später berichtete.

    Kein Ärger über das Wembley-Tor

    Seeler absolvierte auch eine glanzvolle Karriere in der Nationalmannschaft, wo er in 72 Länderspielen 43 Tore erzielte. Sein Debüt gab er im Oktober 1954 bei einem Länderspiel gegen Frankreich und er dürfte damals mächtig stolz darauf gewesen sein, in der frischgebackenen Berner Weltmeister-Elf mitspielen zu dürfen.

    Vier Weltmeisterschaften (1958, 1962, 1966,1970) spielte der Mittelstürmer aus der Hansestadt und wurde schließlich auch Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft. 1966 hätte er seine sportliche Karriere im Wembley-Stadion als Spielführer der deutschen Nationalmannschaft mit dem Weltmeistertitel krönen können, der ihm durch die Anerkennung des irregulären Treffers von Geoff Hurst in der 101. Minute gestohlen wurde. Doch Uwe Seeler hat in seiner für ihn typischen Art mit dieser Entscheidung nie gehadert.

    Noch 2012 äußerte er gegenüber Spiegel Online zum Wembley-Tor:

    „Ach was, darüber lache ich. Im Fußball muss man Dinge abhaken können. (…) Wenn Du verloren hast, hast Du verloren. Einen Tag lang verarbeiten, dann wieder nach vorne schauen, so habe ich es immer gehalten.“

    Als er am 1. Mai 1972 bei seinem Abschiedsspiel gegen eine Weltauswahl im Hamburger Volksparkstadion mit Ehrungen überhäuft wurde, äußerte er nur:

    „Was soll der ganze Klimbim, sagt lieber, auf welches Tor wir spielen“.

    Es waren seine menschlichen Qualitäten wie Bescheidenheit, Bodenständigkeit und Volksverbundenheit, die ihn weit über Hamburg hinaus für viele Menschen zum Helden machten. Er wird unvergessen bleiben.

    Als es noch eine echte Nationalmannschaft gab: Mit unserer prachtvollen Sonderausgabe Nationalsport Fußball – Herzschlag einer deutschen Leidenschaft bieten wir Ihnen ein sporthistorisches Werk der Sonderklasse. Wir präsentieren Ihnen die Glanzzeiten des deutschen Fußballs – von den Anfängen im Kaiserreich über die Höhepunkte der 1930er und 1940er Jahre, das Wunder von Bern 1954, das hochdramatische WM-Finale von Wembley 1966, das Jahrzehnt der Götter mit Helmut Schön und seinen Mannen bis zum Sommermärchen 2006. Alle großen Schlachten, Siege und bewegenden Momente auf dem Rasen. Hier oder durch das Anklicken des Banners unten bestellen.

    COMPACT-Spezial Nationalsport Fußball

    26 Kommentare

    1. Thüringer am

      Es ist einfach unglaublich was hier zum Teil geschrieben wurde !!!
      Da kotzt man ab, politisiert das Ableben eines der größten deutschen
      Fußballidole. mir fehlen einfach nur noch die Worte !!!!!!!

      Ruhe in Frieden "Uns Uwe" …

      Da "oben" gibt’s ja schon einige die sich sicher auf Dich gefreut haben Uwe.
      Du zusammen mit Maradona in einer Himmelsmannschaft gegen die …

    2. Schwarzer Peter am

      Der Impfwerbungs-Uwe hier gemeint?

      Uwe Seeler: "Ich möchte mich unbedingt impfen lassen"

      • Die Compact-Leser denken halt nicht so primitiv wie Ihresgleichen, werter Herr Überläufer.

        Wir akzeptieren Uns Uwes Einstellung zur Pimpfung und erwarten auch nicht, dass ein über 80 jähriges Fußballidol sich fernab der Gehirnwäschemedien informiert und somit der Propaganda des Regimes entgeht.

        Und hätte Uns Uwe ein Internetblog mit Kommentarbereich zu solchen Themen betrieben, hätten wir dort auch nicht tagtäglich rumgetrollt.

      • @Schwarzer Peter
        Was für ein schäbiges Nachtreten.Sie sind ein pietätsloses xxxx.
        Welch Geistes Kind Sie sind, haben Sie in diesem Forum schon häufiger eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

      • Schnappatmung am

        jaja liebe Rudelhatzer, was euer uwe darf dürfen andere noch lange nicht.

        wieviele der wohl überzeugt hat?

        • Wer darf was nicht? Sie dürfen doch versuchen hier Leute von der heilbringenden Wirkung und Notwendigkeit der Pimpfung zu überzeugen – Sie können es bloß nicht.

          Wie viele Sie wohl hier überzeugt haben? Null, oder Null?

        • Du feige Sau :-) am

          @ "Feige Sau"

          nochmal mein angebot. du belegst deine dauer-behauptung (ich mache impfwerbung) anhand eines einzigen kommentarzitates. kannst du das zahle ich 100 eur in die compact-kriegskasse, kannst du das nicht zahlst du 100 eur ein.

          trau dich du held oder halt endlich dein lügenmaul! lügner und denunzianten mag niemand wirklich, sind auch nur kontraproduktiv im kampf gegen eine impfpflicht.

        • https://www.compact-online.de/lockdown-und-great-reset-china-als-drahtzieher-der-corona-krise/#comment-440495

          https://www.compact-online.de/obduktion-belegt-32-jaehrige-aus-nrw-starb-an-den-folgen-einer-corona-impfung/#comment-445738

          Erste Treffer bei einer Stichprobe ältere Beiträge.

          Und wenn Sie mir und uns nochhmal verraten, wo sie überall von "Mercedes Benz unter den Impfstoffen" geschrieben haben, muss ich das nicht suchen.

    3. Uwe, Uwe… noch ein Tor! Uwe Seeler ein Held und Vorbild meiner Jugend. Habe sogar Fussballschuhe mit seinem Namen getragen.
      Ein ganz großer Sportsmann hat das Spielfeld für immer verlassen.Vergessen werden echte Fussballfans ihn nie:

    4. War medial immer ein sympatischer Typ. Ich kannte ihn nicht persönlich, daher kann ich nur sagen. Ruhen Sie in Frieden Herr Seeler.

      Er hatte seine Zeit, so wie wir die unsere. Für jeden von uns ist das rote X im Kalender eingetragen. Aber man sagt ja, das die nächste Welt die bessere Welt ist. Das unser Körper nur die fleischliche Manifestation in dieser Welt ist, aber unser Geist darin weiter besteht. Energie vergeht nicht, sie wird nur gewandelt.
      Und selbst wenn es nicht so ist, sondern unsere Funktionen nur das ausmachen was wir sind, dann gehen wir trotzdem in den Kreislauf des Lebens zurück. Asche wird zu Erde und Erde zu Strauch, Baum, Vogel, Stein und irgendwann ist die Materie wieder Mensch.

      Der Kreislauf um uns herum ist allgegenwärtig. Wäre es daher nicht schön für das nächste Leben heute eine bessere Zukunft zu bauen, in Freiheit, Frieden und mit festen guten Werten?

    5. Otto Baerbock am

      "Kein Fußballer war so bodenständig und volksverbunden wie der HSV-Star."

      Ich nehme an, als erstes wird die Hamburger Antifa genau deswegen sein Grab schänden…

      • Marques del Puerto am

        @Otto Baerbock,

        (bodenständig und volksverbunden)
        Hört sich in den heutigen Zeiten aber auch sehr verdächtig nach Nazi an.
        Wenn schon alte SPD ler von der Wand gehängt werden . ( ich meine im Bilderrahmen ) ;-)
        Mecki seine Truppe liest hier auch viel mit , nicht das da wieder was falsch verstanden wird und die Stasi 2.0 ermitteln müsste.

        Mit besten Grüssen
        Marques del Puerto

        • @Marques del Puerto
          Bodenständig und volksverbunden wird nur noch getoppt durch Heimatliebe und traditionsbewusst.
          Ich schreib mich hier un Kopf und Kragen ;-))))
          Davon muss man wohl ausgehen das Mecki seine Lauschtruppen auch auf Compact angesetzt hat.

        • @ De Soon

          Sie dürfen sicher sein, dass dem so ist!
          Zitiere mal auszugsweise den Verfassungsschutzbericht von 2020

          Sie wollen antiliberale und antidemokratische Positionen in Gesellschaft und Politik durchsetzen und treiben einen Abbau von ideologischen Tabuzonen voran. Im Ergebnis befeuern sie Gewalt und Radikalisierung – häufig gibt es ja auch personelle Überschneidungen in erwiesen extremistische Gruppen hinein.
          Zu nennen sind hier:
          die europaweit vernetzte und gesicherte extremistische Bestrebung "Identitäre Bewegung Deutschland"
          sowie die "COMPACT-Magazin GmbH", die im BfV als Verdachtsfall geführt wird….

          Verdachtsfall, alles klar? Wenn das keine besondere Ehre ist, hier zu schreiben.

    6. Wolfgang Eggert am

      BITTE sein Hinterkopftor 1970 in Mexiko obenan als Dauerloop stellen.
      Und dieses spezielle "Feature" – immer breiter ausgebaut – fest installieren, als ewige Jubelgalerie.
      Englische Badesaison/Dünkirchen, Jens Weißflog, der Rammstein-Auftritt in Nimes, und und und…- jedesmal ein 10Sekünder

      • Wolfgang Eggert am

        … der SuperKurzClip findet sich in der youtubewelt unter
        "SEELER – against england 1970"

    7. (Ich muss zum Augenarzt – hab ich doch im ersten Moment gemeint Norbert Blüm zu sehen.)

      "[D]ie Glanzzeiten des deutschen Fußballs […] bis zum Sommermärchen 2006."

      Für diese Glanzzeiten wurde dann nach dem Titelgewinn 2014 das Ende und der stetige Untergang – der 2018 dann seinen Höhepunkt fand – eingeläutet, als die Nationalmannschaft sich den Namen "Die Mannschaft" gab – und sich somit ganz bewußt gegen den Nationalgedanken wandte.

      Dieses wird auch Uwe Seeler sehr geschmerzt haben – möge er nun in Frieden ruhen.

      • PS Meiner persönlichen Meinung nach sah man 2018 einen expliziten Unterschied zu anderen, vorherigen schwachen Leistungen. Man sah einen Haufen Fußballspieler, die überhaupt kein Interesse mehr daran zeigten, in der deutschen Mannschaft bei der Weltmeisterschaft zu spielen. Die scheinbar kein Interesse erkennen ließen, weder für Deutschland noch für sich den Titel zu verteidigen.

        Das mag aber subjektiv eingefärbt sein.

        • Otto Baerbock am

          "Man sah einen Haufen Fußballspieler, die überhaupt kein Interesse mehr daran zeigten, in der deutschen Mannschaft bei der Weltmeisterschaft zu spielen."

          Wie auch? Da es keine deutsche Nation und keinen deutschen Nationalstaat mehr gibt … gibts natürlich auch keine deutsche Nationalmannschaft mehr. Ob diese Truppe jetzt wieder so ‚rück’benannt würde … würde daran nichts ändern. Das hier … ist jetzt … das ‚Land der Menschen‘ (eingetragene Handelsmarke).

      • Schwarzer Peter am

        Wo wart ihr nur, als euer Held Uwe die Covid-Impfung beworben hat? Andere die das tun beschimpft ihr doch auch ganz gerne mal. Selbst die sich lediglich neutral halten sind sind doch bereits eure erklärten Todfeinde. Und dann kommt sogar eine Persönlichkeit wie Seeler daher und erzählt Mio Lesern wie toll, gut und wichtig die Coronaschutzimpfung ist. Nur mal wieder nichts mitbekommen, oder heuchlerisches Schweigen? Vermutlich beides in Kombination, immer wie es gerade passt. ;-)

        • HERBERT W. am

          Beschimpft werden hier eigentlich nur die, die es besser wissen müssten und die falschen Fuffziger, die sich nur zum Schein pieksen lassen. Auch so manch andere anständige Leute haben sich für den Pieks ausgesprochen. Die große Mehrheit ließ sich diesen verpassen und längst nicht alle unter Zwang.

          Auch die Corona-Dissidenten verdienen nicht unsere Achtung, weil sie nicht an diesen Zinnober glauben, sondern weil sie ehrlich dazu stehen. Gie0e mal Deine nächste Sudelei uber die Typen aus, die es tatsächlich verdient haben!

      • HERBERT W. am

        Zum Augenarzt musste deshalb nicht. Es gibt manchmal solche Fälle. Hatte mal einen Lehrgangskollegen, der sah dem Michael Schumacher ziemlich ähnlich.

        Das waren noch Zeiten, als man sich von Herzen mit den Spielern über einen Sieg freuen und über eine Niederlage trauern konnte. Aber 2018 – das war der echte Tiefpunkt. "Was Sie hier sehen, meine Damen und Herren, ist keine Zeitlupe – das ist Echtzeit!" So der TV-Reporter. Den Südkoreanern gönnte ich das kleine Erfolgserlebnis, den amtierenden Weltmeister entthront zu haben.

        Einer der ganz Großen hat uns verlassen. Was da noch bleibt… da kann man auch den örtlichen Kickern auf den´m heimischen Sprortplatz zusehen.

    8. Meisenpiep am

      Uwe – und der Unterschied zu den derzeitigen Bundesliga Äffchen
      egal ob pigmentiert oder fahlweis

      • Otto Baerbock am

        Der ’neue Erlöser‘ bei … ich glaube Bayern (de Ligt) ist weiß. Und sogar seine Freundin ist weiß. Man ist erstaunt für wie wenig man bereits dankbar ist …