Die Anklage gegen Whistleblower Julian Assange wegen versuchter Vergewaltigung war nicht nur versuchte Image-Demontage. Sie hatte auch seine Flucht nach London, sein Asyl in der ecuadorianischen Botschaft und den jetzigen Gefängnisaufenthalt in England zur Folge. Sollte dieser Gefängnisaufenthalt, wie seine Ärzte derzeit befürchten, aufgrund der Folter tödlich enden – so wäre das die Spätfolge einer gigantischen Lüge, den Schwedens Staatsanwaltschaft angestoßen hat.

    Jetzt hat Nils Melzer, UNO-Sonderberichterstatter für Folter, diesen Anklage aus Schweden überprüft. Da Melzer, wenn auch Schweizer Staatsbürger, dennoch fließend Schwedisch spricht, konnte er die Unterlagen direkt prüfen, war also nicht auf Manipulationen der Untertanenpresse angewiesen. Sein Ergebnis: Die Anschuldigungen zweier Mädchen gegen Assange wegen Vergewaltigung sind Fake News. Im interview mit der Schweizer Newsseite Republik rekonstruiert er das Geschehen: „Am 20. August 2010 betritt eine Frau namens S. W. in Begleitung einer zweiten Frau namens A. A. einen Polizei­posten in Stockholm. S. W. sagt, sie habe mit Julian Assange einvernehmlichen Geschlechts­verkehr gehabt. Allerdings ohne Kondom. Jetzt habe sie Angst, dass sie sich mit HIV infiziert haben könnte, und wolle wissen, ob sie Assange dazu verpflichten könne, einen HIV-Test zu machen. Sie sei in großer Sorge.“

    Und dann berichtet Melzer über die skandalöse Reaktion der Beamten: „Die Polizei schreibt ihre Aussage auf und informiert sofort die Staats­anwaltschaft. Noch bevor die Einvernahme überhaupt abgeschlossen werden kann, informiert man S. W. darüber, dass man Assange festnehmen werde wegen Verdachts auf Vergewaltigung. S. W. ist schockiert und weigert sich, die Befragung weiterzuführen. Noch aus der Polizei­station schreibt sie einer Freundin eine SMS und sagt, sie wolle Assange gar nicht beschuldigen, sondern wolle nur, dass er einen HIV-Test mache, aber die Polizei wolle ihn ganz offensichtlich «in die Finger kriegen».“ Zwei Stunden hatte der Staatsanwalt die Fake-Version bereits der Presse gesteckt!

    Die Beamten und später auch die Lügenpresse wussten allzu gut, was für eine Bombe mit diesen Fake News besaßen: So konnte der Wikileaks-Chef und Aufklärer von US-Kriegsverbrechen aller Sympathien in der Bevölkerung verlustig gehen. Inzwischen hat man die Vergewaltigungs-Anklage gegen Assange in Schweden zurückgezogen. Leider zu spät… Und, wird die Untertanenpresse sich entschuldigen? Natürlich nicht! Werden „unabhängige“ Newsprüfer wie Correctiv die Verleumdungen der Gefälligkeitspresse im Netz anprangern? Werden Facebook & Co. alle Beiträge sperren, die diese Fake News verbreitet haben? Natürlich nicht. Jede Wette!

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