TV-Duell: Sie zittern vor Höcke

Noch neun Tage, dann wollen sich die Spitzenkandidaten von CDU und AfD in Thüringen ein TV -Duell liefern. Jetzt gilt es, Farbe zu bekennen: COMPACT liefert zur Wahl den Höcke-Taler, eine Silbermünze als Wertanlage und Bekenntnis zugleich. Hier mehr erfahren.

Ein halbes Jahr vor der mit Spannung erwarteten Landtagswahl in Thüringen liegt die AfD von Landes- und Fraktionschef Björn Höcke bei 30 Prozent und damit weiterhin klar in Führung. Die CDU kann gegenwärtig mit 20 Prozent rechnen. Da liegt es nahe, dass sich die maßgeblichen Köpfe von CDU und AfD im Fernsehen verbal duellieren. CDU-Landesvorsitzender Mario Voigt ist dazu ebenso bereit wie Höcke. Am 11. April soll die Sendung über die Bühne gehen. Da sind Spitzen-Einschaltquoten garantiert. Der Privatsender WeltTV soll übertragen.

SPD und Grüne quaken

Die SPD, die in Umfragen derzeit um die sieben Prozent taxiert wird, krakeelt laut gegen dieses TV-Duell. Höcke dürfe nicht aufgewertet werden. Auch Madeleine Henfling von den Grünen wirft der CDU vor, Höcke mit dem Gespräch aufzuwerten. Die CDU suggeriere damit, Höcke wäre ein normaler politischer Gegner. Übrigens: Die Grünen werden in aktuellen Meinungsumfragen mit fünf Prozent gemessen.

In der Zeit sorgte sich zuletzt sich Polit-Redakteurin Lisa Caspari um den CDU-Politiker Voigt und um dessen Fähigkeiten. Höcke sei schließlich „klug“ und immer „gut vorbereitet“:

„Um Höckes Demagogie zu entlarven, braucht es mehr. Man kann nur hoffen, dass dem CDU-Kandidaten Mario Voigt das bewusst ist und er sich entsprechend gut rüstet für das Duell. Auch die anderen Parteien sollten schon mit den Vorbereitungen begonnen haben.“

Sie erkennt: „Das Dilemma besteht seit dem Aufstieg der Rechtspopulisten. Nur war es vor ein paar Jahren noch etwas einfacher zu lösen. Damals luden die Fernsehsender die AfD einfach zur TV-Diskussion der zahlreichen kleineren Parteien ein. Dort hatte sie – wie alle anderen – nur wenig Redezeit. In die wichtigen TV-Duelle vor der Bundestagswahl oder vor Landtagswahlen schaffte die AfD es nicht, weil ihre Umfragewerte nicht hoch genug waren.“ Die Redakteurin schwelgt in Erinnerungen: „Zur Hauptsendezeit traten lange immer nur die zwei stärksten Parteien an. Meist waren das SPD und CDU.“

Wissenschaftler warnt

Jetzt sorgt sich auch der Jenaer Kommunikationswissenschaftler Tobias Rothmund, der für die CDU große Risiken sieht. Das Fernsehduell nutze in erster Linie Björn Höcke, weil er durch dieses Format in die Rolle eines ernst zu nehmenden, politischen Gegners gehoben werde, mit dem man sich die Bühne teile.

CDU-Voigt hatte immer wieder betont, Höcke in dem TV-Duell inhaltlich stellen zu wollen. Rothmund: „Ich sehe die Gefahr, dass in einem solchen Gespräch ein Dilemma entsteht: Auf der einen Seite will Voigt die Menschen, die die AfD anspricht, für sich gewinnen – auch mit den entsprechenden Themen. Auf der anderen Seite will er sich von der AfD abgrenzen.“

Höcke könne Voigt „in eine Situation bringen, wo dieser entweder zugeben muss, dass die AfD die einzige Partei ist, die eine bestimmte Position glaubhaft vertritt, oder er sich mit der AfD gemein machen muss“, so Rothmund weiter. Der AfD-Politiker dürfte sich staatsmännisch geben, um den Eindruck zu vermitteln, er sei geeignet für das Ministerpräsidentenamt. Rothmund:

„Ich habe das noch nicht oft gesehen, dass Journalisten oder Politiker in der Lage waren, Rechtspopulisten argumentativ zu stellen.“

Derweil erreicht die AfD auch bundesweit wieder 20 Prozent. Das weist das Insa-Institut in seiner neuen Umfrage aus. Tonangebende Medien hatten ja in den vergangenen Wochen gezielt versucht, die AfD runterzuschreiben. Jetzt legen die Blauen laut Insa wieder zu.

Die SPD hingegen verliert einen Punkt und kann derzeit mit 15 Prozent rechnen. Die weiteren Ergebnisse: CDU 30 Prozent, Grüne 13 und Bündnis Sahra Wagenknecht sechs Prozent. FDP und Linke landeten bei vier beziehungsweise drei Prozent und wären im Bundestag nicht vertreten.

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