Die Vertreibung der Sudetendeutschen ging mit unfassbar grausamen Verbrechen einher. Zwei Orte stechen dabei besonders hervor. Ein Auszug aus unserer Geschichtsausgabe „Verlorene Heimat – Die Vertreibung der Deutschen aus den Ostgebieten“. Wir erinnern an die vergessenen Opfer unseres Volkes. Hier mehr erfahren.

    Es sind grauenhafte Bilder, man muss sich zwingen, sie anzusehen: Eine Gruppe Deutscher wird von Sowjetsoldaten und tschechischen Revolutionsgardisten mit Peitschenhieben und Gewehrstößen durch Prag getrieben. Dann müssen sich die 42 Zivilisten am Straßenrand aufstellen, werden der Reihe nach exekutiert. Die nächste Szene: Ein Lkw der Roten Armee rollt über die Leichen. (…)

    Regisseur David Vondracek war nur durch Zufall auf die Aufnahmen aus Prag gestoßen, denn vornehmlich beschäftigte er sich mit einem anderen Verbrechen: dem Massaker von Postelberg – einer brutalen Tötungsorgie, die einen Monat nach der Kapitulation über 800 Deutsche in Nordböhmen das Leben kostete.

    Das Massaker von Postelberg

    Am Sonntag, den 3. Juni 1945, trieben Uniformierte in Saaz etwa 5.000 männliche Sudetendeutsche im Alter von 12 bis 65 Jahren, darunter auch Kranke und Versehrte, auf dem örtlichen Marktplatz zusammen. Diese mussten dann unter Schlägen und anderen Torturen ins 15 Kilometer entfernte Postelberg marschieren.

    Die Soldaten des tschechischen 1. Armeekorps kannten keine Gnade: Wer nicht mehr gehen konnte, wurde sofort erschossen. Der Zielort selbst war menschenleer, als der Marschzug dort gegen Mitternacht ankam. Auch deren Bewohner waren zuvor zusammengetrieben und in Lagern interniert worden.

    Nach diesen Strapazen wurden die Männer in die Postelberger Kaserne verbracht, wo sie sich auf den nackten Boden setzen mussten und ihren Platz selbst zur Verrichtung der Notdurft nicht verlassen durften. Sobald sich einer erhob, wurde auf ihn geschossen. Für die Wertsachen, die von den Deutschen mitgenommen wurden, stellte die tschechische Soldateska Kisten bereit. Alles wurde den Zusammengepferchten abgenommen und unter höhnischem Gelächter an die Militärs verteilt.

    Am darauffolgenden Tag wurde den Gefangenen befohlen, Tote und Verwundete in einen Splittergraben zu werfen, der als Latrine genutzt wurde. Schüsse aus Maschinenpistolen erlösten die noch ums Überleben Kämpfenden von ihrem Leid. Die nächste Nacht verbrachten die Deutschen dann in Ställen, in denen man wegen der Hitze und Enge kaum atmen konnte.

    Im Hof wurden während der ganzen Nacht willkürlich Menschen erschossen. Am Morgen begann dann das Aussortieren für weitere planmäßige Mordaktionen. Einige kamen hinter Stacheldraht, andere sperrte man erneut in Ställe, wieder andere wurden in Arbeitsgruppen eingeteilt, manche zum Lagertor hinausgeprügelt und kamen nie zurück.

    Insgesamt fünf Tage lang folterten und mordeten die tschechischen Soldaten wie im Blutrausch weiter. Das jüngste Opfer war gerade einmal 12 Jahre alt, das älteste weit über 60. Planmäßig wurden die meisten von ihnen erschossen, viele nahe der Kaserne, andere bei der örtlichen Schule.

    Das größte Massengrab mit knapp 500 Leichen fand sich später in dem abseits der Stadt gelegenen Fasanengarten. Nach Aussagen eines tschechischen Zeugen im Jahre 1947 stapelte man immer jeweils 250 Tote in Massengräbern übereinander.

    „Die Hinrichtungen fanden nicht in einer Nacht statt”, so seine Schilderungen, „sondern schrittweise, denn oft mussten die Opfer ihr Grab mit Hacke und Schaufel selbst ausheben”. Die Anweisung der Schreibtischtäter aus Prag lautete : „Je weniger von ihnen übrig bleiben, umso weniger Feinde werden wir haben!” (…)

    Den vollständigen Beitrag und weitere Augenzeugenberichte lesen Sie in COMPACT-Geschichte „Verlorene Heimat – Die Vertreibung der Deutschen aus den Ostgebieten“ . Wir geben den Opfern des verschwiegenen Völkermordes eine Stimme. Hier bestellen.

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