Theodor Körner tauschte Anfang 1813 die Feder des Dichters mit der Büchse der Lützower Jäger – um gegen Napoleons französische Besatzer ins Feld zu ziehen. In der Schlacht bei Kitzen nahe Leipzig wurde er schwer verwundet. Ein neues Kinderbuch zeigt der jungen Generation, warum er ein leuchtendes Vorbild war. Ideal als Weihnachtsgeschenk für Ihre Kinder und Enkel. Hier mehr erfahren

    „Auf Vorposten“: Gemälde von Georg Friedrich Kersting. Heinrich Hartmann (liegend, links) Theodor Körner (sitzend, Mitte) und Friedrich Friesen (stehend, rechts) als Lützower Jäger. Foto: CC0, Wikimedia Commons
    „Auf Vorposten“: Gemälde von Georg Friedrich Kersting. Heinrich Hartmann (liegend, links) Theodor Körner (sitzend, Mitte) und Friedrich Friesen als Lützower Jäger. Foto: CC0, Wikimedia Commons

    Den ersten Teil dieses Beitrags lesen Sie hier.

    Das Lützowsche Freikorps formierte sich im Januar 1813 in Breslau. Es rekrutierte sich ausschließlich aus Freiwilligen. In seinen Reihen dienten neben Preußen auch Bürger anderer deutscher Staaten, die dem Rheinbund angehörten oder, wie das Herzogtum Oldenburg, von Napoleon annektiert worden waren. Insgesamt dominierten unter den Freiwilligen die Handwerker, lediglich bei den Jägern gab es einen überdurchschnittlichen Studentenanteil.

    Schon bald folgte der Abmarsch des Freikorps unter Major Ludwig Adolf Wilhelm von Lützow in Richtung Sachsen, wo man sich weiter ergänzte. Über Striegau und Jauer gelangten die Lützower am 31. März nach Goldberg, wo Theodor Körner, der zu den Jägern ging, sein kraftvolles Gedicht „Aufruf“ schrieb. Ihm wurde in seiner sächsischen Heimat dann auch die Ehre zuteil, seine Landsleute in einer Proklamation zu den Fahnen zu rufen.

    Über Löbau und Bautzen kommend, traf Körner am 6. April als Marschkommissar in der kleidsamen schwarzen Uniform der Lützower mit roten Vorstößen und goldfarbenen Messingknöpfen in Dresden ein. Dort sahen nicht nur die Eltern ihren geliebten Sohn wieder, dieser lernte dort auch den im Hause seines Vaters als Gast weilenden Ernst Moritz Arndt kennen.

    Von Dresden aus ging es weiter nach Leipzig, wo Körner nicht nur mit unermüdlichem Eifer für den Eintritt ins Lützowsche Freikorps warb, sondern auf dem Schneckenberg auch „Lützows wilde Jagd“, das bekannteste seiner im Freiheitskampf entstandenen Lieder, verfasste.

    Heimtückischer Überfall

    Am 12. Mai erhielt der mittlerweile zum Leutnant beförderte Theodor Körner seine Feuertaufe im Gefecht an der Görde. Zunächst hatte sich der Gewaltmärsche gewohnte Dichtersoldat der Infanterie angeschlossen, dies jedoch bereits am 2. Mai bei der Schlacht von Großgörschen – auf historischem Boden, wo 180 Jahre zuvor der schwedische König Gustav Adolf gefallen war – bereut, denn man stand dort tatenlos in Reserve und ging an der Elbe auf und ab. Als er kurz darauf erfuhr, dass Major von Lützow mit seiner Reiterei einen Streifzug nach Thüringen unternehmen wollte, ließ er sich von diesem zu seinem Adjutanten ernennen und wurde Kavallerist.

    Da schon bald sowohl die Franzosen als auch die Preußen und Russen, die zudem auf einen Beitritt Österreichs zum Bündnis gegen Napoleon hofften, erschöpft waren, folgte am 4. Juni ein Waffenstillstand, zunächst bis zum 20. Juli, der jedoch bis zum 10. August verlängert wurde. Beide Seiten nutzten die gewonnene Zeit, um weitere Truppen auszuheben und auszubilden.

    Am 7. Juni wurden die Lützower bei Kitzen, 20 Kilometer südwestlich von Leipzig, jedoch von den Franzosen arglistig getäuscht und überfallen. General Fournier brach die Waffenruhe mit den Worten: „L’armistice pour tout le monde, excepté pour vous!“ – „Der Waffenstillstand gilt für alle, außer für Euch!“

    Bei dem Gefecht wurde Theodor Körner durch drei Säbelhiebe über den Kopf schwer verwundet, konnte sich jedoch noch in ein kleines Gehölz flüchten. Bauern fanden ihn dort und schmuggelten den gesuchten „schwarzen Banditen“ schließlich auf dem Wasserweg durch die feindlichen Reihen.

    Dem Tode nahe schrieb der Verwundete das Sonett „Abschied vom Leben“, in dem es heißt:

    „Die Wunde brennt, die bleichen Lippen beben,/ Ich fühl’s an meines Herzens mattem Schlage,/ Ich stehe an den Marken meiner Tage!/ Gott, wie Du willst! Dir hab ich mich ergeben.“

    Noch heute erinnert ein Denkmal in Kitzen mit der ersten Zeile des Sonetts an diese schweren Stunden des Dichters.

    Lesen Sie am Montag den dritten und letzten Teil dieses Beitrags: Körners Heldentod.

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