Dramatische Zuspitzung: Erdogan zieht alle Asylanten am Evros zusammen und unterstützt sie mit bewaffneten Spezialkräften *** Fake-News über einen Toten unter den Migranten *** Teile der CDU/CSU-Bundestagsfraktion unterstützen grünen Vorstoß, die Asylforderer aus der Türkei nach Deutschland einzufliegen *** Österreichs Kanzler Kurz spricht von einem „Angriff der Türkei“.

    Vor wenigen Stunden meldete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ auf ihrer Webseite, dass Erdogan 1.000 zusätzliche Polizisten an den Grenzfluss Evros schickt: „Die vollausgerüsteten Spezialkräfte sollen nach Angaben Ankaras verhindern, dass Griechenland Flüchtlinge zurückdrängt, die versuchen den Grenzfluss Evros zu überqueren.“ Damit droht eine direkte Konfrontation mit griechischen Sicherheitskräften: Offensichtlich soll ein Zurückdrängen der Illegalen verhindert und diese direkt am Grenzzaun massiert werden.

    Dafür spricht auch ein Artikel heute in der „Welt“, wonach die türkische Polizei die Illegalen mit Waffengewalt gegen die griechische Grenze treibt. Auszug aus der „Welt“:

    „Raus aus dem Bus, aber schnell“, brüllt ein türkischer Soldat in Zivil in den Wagen mit Flüchtlingen. „Ihr müsst zum Grenzfluss, nun macht schon, raus!“ Als die Insassen sich weigern, zieht der Soldat drohend seine Pistole. „Keine Widerrede, Schluss jetzt“, befiehlt er. „Am Fluss bringt euch das türkische Militär im Boot nach Griechenland.“ Eine Frau im Fahrzeug bittet ihn, doch Rücksicht auf Kinder zu nehmen und sie weiterfahren zu lassen. Aber der Soldat kennt kein Pardon. „Was kann ich dafür, wenn ihr so viele Kinder habt.“

    Bereits seit Freitag bringen Busse der türkischen Behörden kostenlos Tausende von Flüchtlingen aus Istanbul in das nordwestlich gelegenen Grenzgebiet bei der Stadt Edirne und von da weiter an den Fluss Mizra, der die Türkei von Griechenland trennt. Bisher konnten die griechischen Grenzschützer alle Flüchtlinge auf ihrem Territorium verhaften und wieder in die Türkei zurückschicken. Das soll sich aber nun ändern. Ankara plant einen großen Showdown.

    Für den Übertritt ins gelobte Schlaraffenland nutzen die sogenannten Flüchtlinge alle ihnen verfügbare Mittel. „Bild“ berichtet heute, wie eine Gruppe junger Männer  ein Seil am Grenztor befestigt hat, um es einzureißen. Der Grenzschutz scheint überfordert und versucht, die Massen zu beruhigen. Wie selbst die Bild schreibt, handelt es sich bei den Massen meist um männliche Personen, die zum Teil vermummt zur Grenze stürmen. „Wir gehen über die Grenze, und niemand kann uns aufhalten“, diktierte einer der Invasoren dem „Welt“-Reporter ins Mikro.

    Als am 4. September 2015 die Grenzen geöffnet wurden, gab es kein Halten mehr. Die Bundeskanzlerin hatte mit ihrer einsamen Entscheidung dafür gesorgt, dass eine wahre Asyl-Flut über uns hereinbrach. Ähnliches könnte jetzt wieder bevorstehen. Damit Sie die Erinnerungen an 2015 nicht vergessen, machen wir Ihnen ein unschlagbares Angebot: Unsere Spezial-Ausgabe „Asyl. Die Flut“ plus Jahres-DVD 2015 mit allen Ausgaben des COMPACT-Magazins aus diesen dramatischen Monaten statt für 38,75 Euro jetzt für 9,95EUR. Hier bestellen.

    Derweil hat der Bundestag gestern einen Antrag der Grünen auf Aufnahme von 5.000 sogenannten Flüchtlingen abgelehnt. So weit, so gut. Aber: Ein Umfallen der CDU/CSU deutet sich bereits an. 48 Unionsabgeordnete haben „eine europäische Aufnahme von Kindern und Jugendlichen aus den überfüllten griechischen Flüchtlingslagern, gegebenenfalls mit einer ‚Koalition der Willigen“, gefordert.

    Der Trupprenaufmarsch wird von der türkischen Politik mit Behauptungen flankiert, die griechischen Grenzschützer hätten einen Migranten durch scharfe Munition getötet. Athen bestreitet das. Während dieser Fall noch ungeklärt ist, wird ein anderer Todesfall elegant verschwiegen, weil er auf das Konto der sogenannten Flüchtlinge geht: Am Sonntag haben illegale Migranten ihr eigenes Schlauchboot vor Lesbos zerstochen und untergehen lassen, um die Rettung durch die Küstenwache zu erzwingen. Ein kleines Mädchen überlebte diesen perfiden Plan nicht….

    Kurz spricht von „Angriff der Türkei“

    Während Berlin laviert, findet immerhin der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz deutliche Worte. Auf einer Pressekonferenz am Dienstag sagte er:

    Dieser Ansturm ist kein Zufall, sondern er ist organisiert, es sind nicht Menschen, die aus Libyen direkt aus Syrien nach Griechenland fliegen, sondern es sind Menschen, die teilweise schon jahrelang in der Türkei leben und sich dort aufhältig sind. Präsident Erdogan hat hier bewusst diese Aktion organisiert. Es werden Busse zur Verfügung gestellt, es werden die Migranten informiert, es wird ganz bewusst versucht, diesen Ansturm nach Griechenland zu organisieren. Die Menschen werden hier von Präsident Erdogan als Spielball, als Waffe und als Druckmittel gegenüber der Europäischen Union verwendet und das ist unwürdig und gehört aufs Schärfste verurteilt. Was es braucht, ist daher bestmögliche Unterstützung für Griechenland und Geschlossenheit in der Europäischen Union. Griechenland verdient unsere volle Unterstützung, es braucht gemeinsamen Druck auf die Türkei, damit Präsident Erdogan dieses menschenunwürdige Verhalten beendet und nicht weiter Migranten für seine politischen Ziele missbraucht. Wir müssen gemeinsam sicherstellen, dass sich das Jahr 2015 nicht wiederholt und das bedeutet, dass es einen funktionierenden Grenzschutz braucht, zum ersten an der griechischen Grenze. Dieses ist eine türkische Aktion, es ist ein Angriff der Türkei auf die Europäische Union und Griechenland. Es werden Menschen missbraucht, Druck auf Europa zu machen. Und es ist jetzt die Bewährungsprobe der Europäischen Union, ob der Außengrenzenschutz funktioniert oder nicht. Eins kann ich ihnen garantieren, wenn der Außengrenzschutz der Europäischen Union nicht funktioniert, dann ist das Europa ohne Grenzen nach innen Geschichte. Wir dürfen als Europäische Union nicht erpressbar sein. Wenn die Europäische Union es nicht schafft, hier Erdogan die Stirn zu bieten, dann zeigen wir nicht nur Schwäche, sondern dann ist das der Anfang vom Ende. Und insofern werden wir uns als Republik Österreich massiv hinter Griechenland stellen und gleichzeitig in der Europäischen Union alles tun, dass wir geschlossen gegen dieses Vorgehen vom Präsidenten Erdogan ankämpfen.“

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