„Stranger Things“: Die Verschwörung geht weiter

Großes Truther-Kino: In wenigen Tagen startet der Dreh der fünften und letzten Staffel von „Stranger Things“. Die Netflix-Serie fördert gesundes Misstrauen gegenüber Regierungen und bringt Sachverhalte zur Sprache, die lange Zeit als Verschwörungstheorien abgetan wurden, etwa das Mind-Control-Programm der CIA. Alle wichtigen Hintergrundinformationen über „Stranger Things“ und MK-Ultra finden Sie in unserer in unserer neuen Sonderausgabe „Satan, Pop und Hollywood“. Nichts für schwache Nerven! Hier mehr erfahren.

Sind Sie auch ein Fan der Netflix-Erfolgsserie „Stranger Things“? Falls nicht, sollten Sie einer werden, denn der Straßenfeger geht ans Eingemachte: Schauplatz ist die fiktive Kleinstadt Hawkins im US-Bundestaat Indiana, die Anfang der 1980er Jahre durch eine Serie von Kindesentführungen in Angst und Schrecken versetzt wird.

Man kommt einem grauenhaften Geheimnis auf die Spur: Im Hawkins National Laboratory wurden Mütter und ihre Kinder im Rahmen des CIA-Geheimprogramms MK-Ultra mit Experimenten traktiert. Die Betroffenen verfügen über außergewöhnliche Fähigkeiten wie Telepathie. Doch durch die Tests wurden nicht nur Menschen gequält, es wurde auch ein Tor zu einer anderen Dimension geöffnet. Und dort regiert das Böse…

MK-Ultra auf der Leinwand

„Stranger Things“ läuft seit 2016 auf Netflix und ist inzwischen eine der meistgesehenen TV-Serie weltweit. Zum Erfolgsrezept der Macher gehört der Nostalgiefaktor: Reminiszenzen an die Achtziger sind durchgängiges Motiv. Doch zur Beliebtheit der Serie hat sicherlich auch beigetragen, dass die Macher, die Brüder Matt und Ross Duffer, sogenannte Verschwörungstheorien als reale Verschwörungen entlarven und aufzeigen, dass man der Regierung nicht trauen kann.

Bestes Beispiel ist die offene Darstellung der tatsächlichen Grausamkeiten von MK-Ultra: So lautete der Deckname für ein geheimes Forschungsprogramm der CIA, das von 1953 bis in die 1970er Jahre (Teile davon möglicherweise auch länger – wie in „Stranger Things“ dargestellt) durchgeführt wurde. Ziel war laut dem Geheimdienst die „Vorhersage, Steuerung und Kontrolle des menschlichen Verhaltens“.

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„In ‚Stranger Things‘ muss das Mädchen Eleven Experimente mit Wassertanks zur sensorischen Deprivation über sich ergehen lassen. Diese verstärken die Telepathiefähigkeit des Mädchens. Die Geräte sollen tatsächlich die Hirnaktivität messbar steigern und werden immer wieder im Zusammenhang mit MK-Ultra genannt, waren jedoch ebenfalls Teil der Experimente des Neurologen John C. Lilly, der behauptete, mithilfe solcher Tanks eine geistige Kommunikation zu Außerirdischen aufgebaut zu haben. Weil solche Apparaturen Halluzinationen auslösen können, waren sie in den 1970er Jahren in der New-Age-Bewegung überaus beliebt.“

Mehrere Untersuchungskommissionen des US-Kongresses befassten sich später mit der Aufarbeitung von MK-Ultra. Wie dabei herauskam, gab es 149 Unterprojekte, wovon mindestens 14 gesichert und 19 wahrscheinlich Menschenversuche waren. Erforscht wurde unter anderem die Wirkung von Drogen wie LSD, Chemikalien, Hypnose, Psychotherapie, aber auch Elektroschocks, Gas oder Krankheitserregern auf den Menschen.

Durchgeführt wurden die Experimente an 44 Universitäten, 12 Krankenhäusern, drei Gefängnissen und 15 nicht näher bezeichneten „Forschungseinrichtungen“. Im sogenannten Monarch Programming sehen Kritiker eine im Rahmen von MK-Ultra entwickelte Methode der Gedankenkontrolle, die immer noch von einigen Organisationen, etwa okkulten Logen, in der Musikindustrie oder elitären Pädophilenringen, verwendet wird. Beispiele dafür findet man in unserer neuen Spezial-Ausgabe „Satan, Pop und Hollywood“ zuhauf.

Dreh beginnt im Januar

Im Fall von „Stranger Things“ spannt Netflix seine Zuschauer ganz schön auf die Folter. Fast drei Jahre vergingen zwischen der dritten und der vierten Staffel, die im Mai 2022 erschien. Die finale fünfte Staffel sollte eigentlich schon 2023 angedreht werden, doch ein Streik der Autoren- und Schauspielergewerkschaft hat den Zeitplan reichlich durcheinandergebracht.

Nun gab Netflix bekannt: Der Drehstart für die fünfte und letzte Staffel von „Stranger Things“ Staffel 5 ist für Anfang 2024 geplant. Die erste Klappe soll am 5. oder 8. Januar fallen. Wie das Filmportal Deadline berichtet, soll sich der Cast bereits in Atlanta (Georgia, USA) befinden, um sich auf die Arbeit vorzubereiten, denn die Erfolgsserie hat für Netflix oberste Priorität.

Wann die Staffel startet, ist noch nicht bekannt. Es wird aber wohl noch mal einige Zeit ins Land gehen. Ursprünglich hieß es, die finale Season von „Stranger Things“ solle 2025 starten. Doch wegen der Verzögerung durch den Hollywood-Streik droht dieser Termin zu platzen. Manche befürchten schon, dass die Geschichte um einige US-Kleinstadt-Teenager, die furchtbaren Verschwörungen auf die Schliche kommen und dabei in Kontakt mit der Dimension des Bösen geraten, erst 2026 vollendet wird.

Furioses Finale angekündigt

Immerhin haben die Duffer-Brüder schon mal ein interessantes Detail zum Inhalt der finalen Staffel verraten: Laut einer beliebten Fan-Theorie seien die mysteriösen Vorkommnisse rund um Hawkins und deren Bewohner nicht wirklich real – sondern nur eine bildgewordene Kampagne von „Dungeons & Dragons“. Das in den 1980ern beliebte Tabletop-Rollenspiel, dem von puritanischen Eiferern seinerzeit vorgeworfen wurde, es fördere Satanismus, ist ein zentrales Motiv der Serie und wird von den Jugendlichen in der Serie gern gespielt.

Doch dies wurde von den Autoren verneint. Ross Duffer erklärte: „Das wäre das Äquivalent zu ‚Es war alles nur ein Traum‘. Nein, ich versichere, so wird die Serie nicht enden. Wir wissen schon seit einer Weile, wo wir hinwollen.“ Auf X (vormals Twitter) schrieben die Brüder: „Staffel 5 ist so, als ob Staffel 1 und 4 ein Baby hätten. Und dieses dann mit Steroiden vollgepumpt wird.“ Man darf sich also auf ein wahres Finale furioso freuen.

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