Im Originalton: Putin auf dem gerade beendeten Wirtschaftsforums des Ostens in Wladiwostok: Über die Fortschritte der Ent-Dollarisierung, die vom Westen torpedierten Friedensgespräche mit Kiew Ende März 2022 und über die Möglichkeit, Nordstream kurzfristig wieder zu öffnen.

    COMPACT ist seit Jahren engagiert, dem interessierten Publikum Putins Reden und Texte im Original auf Deutsch zu übersetzen, damit sich jeder selbst ein Bild machen kann. Die COMPACT-Editionen „Putins Reden an die Deutschen“ und „Putin verstehen“ sind gedruckt völlig vergriffen. Gerade ist erschienen und kann jetzt bestellt werden: „Wladimir Putin. Geschichte Russlands“, seine Originalbeiträge zur Historie des Reiches vom 10. Jahrhundert bis heute. Hier bestellen.

    Im Zuge unseres Bemühens um originalgetreue Übersetzungen des russischen Präsidenten präsentieren wir an dieser Stelle Auszüge seiner Rede auf dem gerade beendeten Wirtschaftsforums des Ostens in Wladiwostok, einer Art Gegenstück zu den G7-Gipfeln.

    Zur De-Dollarisierung

    W. Putin: Wir verwenden beispielsweise mit unseren BRICS-Partnern nationale  Währungseinheiten und Devisen – bereits gegen 65 Prozent. Das ist ein natürlicher Prozeß. Aber Finanz und Politik der Vereinigten Staaten schieben mit ihren nicht einfach inakkuraten, sondern auch unprofessionellen und dümmlichen Operationen diesen Prozeß an. 

    Ich meine, sie verstehen schon, daß sie einen Fehler begangen haben, aber einfach aus dieser Spur heraustreten können sie bereits nicht mehr. Ihnen kommt es anscheinend nicht sehr gelegen, anzuerkennen, daß sie einen Fehler begangen haben, aber man müßte schon etwas korrigieren. Sie sehen bereits, daß jene Instrumente, welche sie anwenden, nicht funktionieren, während wir auf nationale Währungssysteme übergehen, können sie es doch bereits nicht mehr. Scheinbar werden das erst jene Menschen tun können, welche die heutige Generation der Politiker abgelöst haben. Denn man muß etwas ändern – das heißt, seine Fehler eingestehen. Anscheinend ist das schwierig.

    Aber womit hängt ein solches Verhalten zusammen? Anscheinend rechnen sie damit, daß bei uns alles zusammenbricht, weswegen sie die Dollarabfertigung abgelehnt haben. Aber die Tendenzen sind irgendwie offensichtlich – sie schieben diese Prozesse, wie ich schon sagte, nur an, – aber die Tendenzen in der Verwendung von Währungssystemen und Devisen sind mit dem Umfang des Wirtschaftswachstums verbunden. 

    Heute ist die chinesische Wirtschaft, wir wissen das gut, nach der Kaufkraftparität die erste in der Welt. Ja, die amerikanische Wirtschaft ist stark und gut, ihre Struktur hebt sich vorteilhaft von anderen ab, aber der Umfang der Wirtschaft der Volksrepublik China ist größer. Die USA ist auf dem zweiten Platz. Aber der Riss zwischen den zwei Ökonomien vergrößert sich beständig, Jahr für Jahr. Damit verbunden ist auch die Verwendung, sagen wir, des Yuan in internationalen Abrechnungen. Die USA ist auf dem zweiten Platz, auf den dritten ist Indien. Russland nimmt nach Kaufkraftparität bereits den vierten Platz in der Welt ein. Wir haben die führende Wirtschaft Europas, die Bundesrepublik Deutschland, überholt, und ganz kürzlich – das sind internationale Berechnungen, nicht die unseren – überholten wir Japan. 

    Ja, ich wiederhole noch einmal: gerade jenes Japan, jene BRD, jene USA – sie haben viele Vorteile, die vor allem mit der Struktur verbunden sind, mit dem Hochtechnologie-Sektor usw., aber der Umfang der Wirtschaft hat ebenso Bedeutung, weil er die Möglichkeit bietet, Ressourcen in die perspektivreichsten Branchen und Richtungen zu investieren. 

    Daher wiederhole ich noch einmal: Es ist ein natürlicher Prozeß, der gar nicht mit einer politischen Konjunktur verbunden ist, aber die Staatsorgane in Europa und in den USA stoßen diesen Prozeß mit ihren inakkuraten und unprofessionellen Handlungsweisen einfach an.

    Hier sprach Putin letzte Woche auf dem Wirtschaftsforum des Ostens. Blick auf die im Fernen Osten Russlands gelegene Metropole Wladiwostok. Foto: FUCKtograff I Shutterstock.com.

    Über  Friedensverhandlungen mit Kiew

    W. Putin: … Ja, wir verstehen, mit wem wir es zu tun haben. Das sind Leute, die die Interessen anderen Länder und Völker weder anerkennen noch irgendeine Achtung vor diesen haben. Solche Leute gibt es leider, sie brechen leichtfertig alle auf sich genommenen Verpflichtungen, sogar unterschriebene Dokumente. Was soll man machen? Man muß einfach solche Formen und solche Garantien suchen, die wenigstens irgendwie und einigermaßen funktionierten. Aber die hauptsächliche Sicherheitsgarantie ist das Wachstum der Wirtschaft und des militärischen Potenzials gerade der Russischen Föderation sowie zuverlässige und stabile Beziehungen mit unseren Partnern und Verbündeten.

    W. Putin: Sie haben darüber gesprochen, daß es uns in Istanbul unter Vermittlung von Präsident Erdogan nicht gelungen sei, Abmachungen zu treffen. Aber es ist uns gelungen, Abmachungen zu treffen – gerade darauf lag unser ganzes Augenmerk! -, was auch die Unterschrift der Leiter der ukrainischen Delegation bezeugt, welche dieses Dokument paraphiert hat, und das heißt, daß die erreichten Vereinbarungen die ukrainische Seite im ganzen unterbringen. Das Dokument trat nur deswegen nicht in Kraft, weil man ihnen den Befehl gegeben hat, das nicht zu tun. Und bei den Eliten in den USA und in Europa, in einigen Ländern Europas, kam das Verlangen auf, Russland eine strategische Niederlage abzutrotzen.

    Sie dachten, daß sie sich dies zunutze machen und Russland auf die Knie bringen, es aufteilen oder was sie noch alles da planten, zu tun. Sie dachten, daß gleich himmlisches Manna herabregnen würde und sie jetzt ihre strategischen Ziele erreichen, nach denen sie vielleicht seit Jahrzehnten und Jahrhunderten streben. Darin besteht die ganze Sache. Johnson ist gekommen und hat gesagt: das darf man nicht, kämpft bis zum letzten Ukrainer. Da sind sie bis jetzt und kämpfen. 

    Zur Sabotage an den Energielieferungen in die EU

    W. Putin: … Was die Ukraine betrifft, haben wir merkwürdigerweise diesen Transit nicht verweigert. Warum? Weil wir intendieren – auch die Firma Gasprom – all unsere Verpflichtungen vor unseren Klienten zu erfüllen, mit denen es langfristige Verträge gibt. Eine von diesen verpflichtenden Komponenten dieser gemeinsamen Arbeit ist der Transit. Es gibt einen Transitvertrag, der am 31. Dezember diesen Jahres ausläuft.

    Wenn die Ukraine diesen Transit ablehnt – nun, was denn, wir können sie doch nicht dazu zwingen. Und unsere Basiskundschaft in Europa möchte dies anscheinend ebenso wenig tun, obwohl sie doch allseitige Hilfe und Unterstützung sowohl militärische als auch finanzielle als auch irgendwelche, die der Ukraine gefällig ist, leisten. Aber da verweigert die Ukraine unseren Transit, was bedeutet, daß sie jene Volumen an Gas, die nach Europa fließen, verringern. Sie werden auf anderen Umwegen laufen, teils über die „Türkische Pipline“ vielleicht, teils über die „Blaue Pipline“ in die Türkei. Gleichwohl dies für den Inlandsverbrauch bestimmt ist, wird man aber nichtsdestoweniger energetische Sicherheit in Europa schaffen und dieser Hilfestellung leisten.

    Aber das ist deren Entscheidung. Wie sich das auf sie auswirkt, weiß ich schlußendlich noch nicht. Wir beschäftigen uns mit unseren Angelegenheiten, und sollen sie sich mit den ihrigen beschäftigen. Ich weiß gar nicht, wie es zu charakterisieren sei, das Verhältnis zu ihren Verbündeten und Partnern, das sehr viele in den Vereinigten Staaten und ja auch gerade in der Ukraine demonstrieren. Es ist sehr seltsam, für mich einfach unverständlich. Man griff diese Gasleitung entlang der Baltischen See an und sprengte sie, Nordstream, man sprengte beide Adern von Nordstream 1 und eine Ader von Nordstream 2. Übrigens existiert doch eine Ader und befindet sich in einem funktionierenden Zustand. Was hindert die selbige Regierung von Deutschland daran, den Knopf zu drücken, sich mit uns abzusprechen und sie in Gang zu setzen? Wie viel sind das? 25 Milliarden Kubikmeter über eine Ader?

    Gasprom-Chef A. Miller: 27,5.

    W. Putin: 27,5 Milliarden Kubikmeter Gas würden sogleich nach Europa, nach Deutschland fließen. Warum tun sie das nicht – ich verstehe es nicht. Über das Territorium der Ukraine können sie es erhalten, über die „Türkische Leitung“ können sie es erhalten, aber über die Ader, die entlang der Baltischen See verläuft, können sie es nicht. Aus meiner Sicht ist das irgendeine fachliche Deformation, eine Schizophrenie, einfach ein Irrsinn …

    Zum Nahostkonflikt

    Mit seinen Rede nknüpft Putin immer wieder an die Unterstützung der antikolonialen Kämpfe durch die Sowjetunion an. Hier ein Plakat aus dem Jahr 1961 mit den Parolen: «Wir müssen die Kolonialisten haftbar machen! Wir trauern um Lumumba! Nieder mit dem Kolonialismus, Sieg für die Völker!» Foto: Twitter / Communist Posters

    W. Putin: … Die Position Russlands trägt keinen konjunkturellen Charakter, sie war stets auf Entscheidungen gegründet, welche früher zustande gekommen sind und welche nach meiner Sicht einer Regelung zugrunde gelegt werden müssen. Das ist vor allem die Schaffung zweier unabhängiger Staaten. Übrigens teilen eine solche Position viele Menschen auf der Welt, mitunter teilen auch seltsamerweise viele in den Vereinigten Staaten diese Position. Aber leider ist diese Frage nicht gelöst worden und sie liegt auch der heutigen Verschärfung der Situation zugrunde, der heutigen Konfrontation. Mitunter ist die gegenwärtige Problematik mit den Versuchen der USA verbunden, die Konfliktregelung zu monopolisieren, weil die USA nicht als Land mit neutralen Positionen angesehen werden kann – und darin liegt das Problem.

    Aber ich wiederhole es noch einmal: Wir werden alles tun, soweit es von uns abhängt, – und ich habe auf dem kürzlichen Treffen mit Herrn Abbas darüber gesprochen; er war in Moskau – um unseren Beitrag zur Regulierung dieser eingewurzelten und sehr schweren Krise zu leisten. 

    Und was die humanitäre Frage betrifft, bemühen wir uns um eine Lösung der Fragen, die mit den Geiseln zusammenhängen, wobei wir hier auch bestimmte Resultate erzielt haben, worüber wir froh sind. Und wir werden uns bemühen, dies im weiteren zu tun.

    ***

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    9 Kommentare

    1. Wenn ich nicht wüsste , dass man Putin eine spezielle Absicht zu unterstellen Putin braucht Kohle für seine Sonderoperation und nur Deutschland Sanktionen einhält gegen Russland ,alle anderen fleissig Handel und Wandel mit Russland betreiben , könnte man annehmen , Deutschland greift nach dem Strohhalm, Doch dann greift der polnische Präsident zum Hörer und verlangt die Folterprozedur für Olafen , der dann treudoof demütig anreitet zum Waschgang ,Wasserboarding ,tiefziehen unter einem Flugzeugträger hindurch.
      Wenn die Russen denken wir haben keine funktionierende Energie mehr , so erwidern wir mit Pressekonferenz von Habeck , wir sind autark .Er reist durch die ganze Welt um zu organisieren ergebnislos . Hamserräder sind im Moment der Renner für den Haushaltsstrom ,zu mindestens reicht das aus für die Handyaufladung , ein Pferd im Laufrad bringt mehr . Beleuchtete Wahlreklame ab drei Pferde im Laufrad . Die Grüne die so gerne abnehmen möchte , könnte doch am Tag 2000 Runden in dem Laufrad drehen ,Speck weg ,aber gesund .
      Ich würde mich freuen ,wenn endlich wieder ein Eulenspiegel Magazin die ernste Zeit auflockert

    2. Wilhelmine von Schlachtendorff am

      Durch die intakte Nordstreamgasleitung nicht sofort wieder russisches Gas zu beziehen und die kaputten Leitungen reparieren zu lassen, ist Hochverrat

    3. wer glaubt denn noch der staatspropaganda????

      zudem EXISTIEREN alternative ENERGIE produzierende systeme, die lediglich zur ANWENDUNG gebracht werden müßten, was man nicht TUT, weil dies zu ABSOLUTEN energie autarkie führen würde. und das wird DIE AKTUELLE INDUSTRIE niemals freiwillig einführen, weil wir in MAFIÖSEN KARTELL STRUKTUREN LEBEN !!!!! es ist und bleibt also beim kredo der WIRTSCHAFTS GIGANTEN/INDUSTRIELLEN:
      "HALT DU SIE ARM- UND WIR SIE DUMM" und nun die goldene FRAGE: wollen wir da raus und ein neustart mit neuartigen, autarken technologien???? ODER wollen wir im sklavenmodus galeeren-artigen LEBENS verbleiben?????

    4. Die deutschsprachige Büßerrepublik ist ja erlaubt von Besatzers Gnaden und darf nur das machen was Washington oder Brüssel als US-Protektorat genehmigt. Da ja wir Restdeutschen weiterhin Modellprojekt für den Einheitsweltstaat Agenda 2030 sind wird natürlich aus vorgeschoben solidarischen Gründen mit Kiew die Bundesregierung ablehnen während andere EU und NATO-Länder fein das russische Gas und Öl importieren. Ziel ist in diesem Weltexperiment uns Restdeutsche von der Karte zu tilgen und sind wir weg dann sind alle Nachbarstaaten auch dran nach uns Krauts. Geizig sind wir god damned germans nicht. Hört das deutsche Herz aufzuschlagen dann stirbt Europa und dann die ganze Welt. mfg

      • Spionageabwehr am

        @Möller
        Im Prinzip ja.
        Zumindest gilt:
        "Deutschlands Elend ist der Welt Ruin"
        Lied der Linde

    5. Solange eine abartige wie irre Politik gegen das eigene Land, gegen die eigenen Bürger betrieben wird, kann es keine russischen Gaslieferungen nach Deutschland geben.
      Der amihörige deutsche Irrsinn lässt keine Normalität zu, weil – die amihörige grün/links/rote Verwaltungsbehörde mit dem zu kurzen Scholz und seiner senilen Bande will keine russischen Lieferungen.
      Wie sagte die komische grüne einmal – Herr Putin hat uns – "den Gashahn zugedreht – er will uns nicht mit Gas beliefern". !!!
      Baerbock hat ein merkwürdiges Verständnis mit der Wahrheit- sagte sie doch davor — "Zitat : Wir wollen das russische Gas nicht mehr. Wir werden das Gas ab sofort woanders kaufen" !"
      Bedeutet – Lügen haben kurze Bein.
      Die Bande wird das einmalige Angebot des russischen Präsidenten natürlich ausschlagen.
      Die dummen deutschen Bürger/Wähler sollen weiterhin den 4 fachen Preis für überteuertes teures Gas bezahlen.
      So ist es, wenn links/grün/rote Ideologen über ein Land bestimmen !!

      • Weil "Deutschland" im Mai 1945 verkrüppelt, entführt, mit Ketten und Knebeleisen belegt und von Brandmauern blind gemacht wurde. Schauen wir mal ob dieses Drücken und Hindern abgesprengt werden kann, wenn Körper und Seele Deutschland nur laut genug zurück ins "Gemeinsame der Gegenwart" rufen und die Antideutschen mit ihrem "Nie wieder Deutschland" (Übersetzung: Nie wieder Böse, alles Nichtdeutsche ist das Gute) überlagern und aus dem Sein heraus nehmen.

        Bis dahin ist mit dem Extremismus der Fremdbestimmung in der Staatspolitik zu rechnen. Denken Sie die Nagativauslese die korrupte/kriminelle Verhaltensweisen begünstigt, wie wir in Persona von "Kleinscholz" sehen (der Mann wird entweder a) erpresst b) bestochen oder c) beides (siehe dazu das Vorgehen des sog. "Tiefen Staates" (die Plutorkatische Oligarchie welche die Demokratie nach ihrer Agenden Musik tanzen lässt) zur Pädophilie; das Triebhafte/Gierige fördern).

      • Roman, das Angebot kann Deutschland nicht nutzen, weil es das BRD-Ampelregime nicht annehmen darf im Auftrag des Besatzers.