Der Sinkflug bei Opel erreicht neue Tiefststände. Die Verkäufe bei den Rüsselsheimern sowie bei der britischen Schwestermarke Vauxhall sind im Zuge der Corona-Krise im ersten Halbjahr 2020 dramatisch um mehr als 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eingebrochen. Der Umstand, dass sich die Konzernmutter nach der angekündigten Fusion mit Fiat Chrysler von Groupe PSA in Stellantis umbenennen will, dürfte an der Misere herzlich wenig ändern.  Wenn Sie wissen wollen, welchen tragischen Verlauf und welch dramatische historische Folgen frühere Wirtschaftskrisen hatten, dann greifen Sie zu unserem neuen COMPACT-Spezial Welt. Wirtschaft. Krisen – vom Schwarzen Freitag 1929 zum Corona-Crash 2020.

    Als im August 2017 die Übernahme von Opel durch die französische Groupe PSA, die im Kern aus den Marken Peugeot und Citroën besteht, bekannt wurde, gab es zahlreiche skeptische Stimmen. Branchenkenner wiesen gleich darauf hin, dass PSA-Chef Carlos Tavares ein knallharter Sanierer ist und beide Unternehmen sich im gleichen Marktsegment der kleineren Autos Konkurrenz machen – Synergieeffekte sind hier eigentlich nur über einen Abbau der Belegschaft und die Schließung von Standorten möglich.

    Brutaler Wettbewerb innerhalb der Gruppe

    Die konzerninterne Konkurrenz wird sich nochmals beträchtlich verstärken, wenn im ersten Quartal 2021 die Fusion mit Fiat Chrysler Automobiles abgeschlossen sein wird und mit dem Massenhersteller aus Turin dann noch ein weiterer Produzent kleiner Modelle mehr im Konzernverbund beheimatet ist (nach der Werbung weiterlesen).

    Steht die deutsche Autobranche nach den schweren Krisen der letzten Jahre nun vor ihrer finalen Talfahrt? Die deutsche Industrie hängt insgesamt wie ein angezählter Boxer in den Ringen. Kein Virus, sondern die absichtliche Stilllegung unserer Schaffenskraft durch Regierungen und Spekulanten führte dabei zum ökonomischen Absturz. Das ist beim aktuellen Crash nicht anders als 1929, 1987 und 2008 – nur dass die Auswirkungen 2020 viel dramatischer sind. COMPACT-Spezial analysiert die Triebkräfte der gegenwärtigen Entwicklung in einem aufrüttelnden historischen Rückgriff. Prominente Fachleute wie Oliver Janich (ehemals „Focus Money“), Ralf Flierl (Chefredakteur „Smart Investor“) und Jürgen Elsässer (Chefredakteur COMPACT-Magazin) schreiben Klartext, nennen die Täter und die Tricks der Hochfinanz. HIER bestellen oder zum bestellen einfach auf das Banner klicken!

    Tatsächlich hat sich die – selbst zu Zeiten, als die Rüsselsheimer noch zu General Motors gehörten –einstmals starke deutsche Markenidentität Opels im PSA-Konzernverbund so rasch aufgelöst wie ein Zuckerwürfel im Milchkaffee, da die deutschen Werke an alle Standards und Normen angeglichen wurden, die die Zentrale in Rueil-Malmaison bei Paris vorgibt. „Damit degeneriert Opel zu einer PSA-Hülle“, kritisierte der Branchenkenner Ferdinand Duddenhöfer vom Car-Institut der Universität Duisburg-Essen in einer schon 2018 veröffentlichten Analyse.

    Die verpasste Magna-Chance

    Auch der Absatz der Konzernmutter PSA brach im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 45,7 Prozent ein. Das dürfte den Druck auf Carlos Tavares, der auch den neuen Mega-Konzern Stellantis leiten soll, zur Ergreifung harter Sanierungsmaßnahmen beträchtlich erhöhen. Das ewige Zittern für die Opelaner geht nun also in eine nächste Runde.

    Es hätte nicht so laufen müssen, wenn die deutsche Wirtschaftspolitik nicht so ideenlos und visionsarm wäre. Oftmals scheint es nur darum zu gehen, mögliche Teilhaber aus der Volksrepublik China und insbesondere aus Russland auszugrenzen statt nach Möglichkeiten für ein gemeinsames Handeln zu suchen.

    Vielleicht wird man es auch in Berlin eines Tages nochmals bereuen, dass die im Mai 2009 schon fast perfekte Übernahme Opels durch den kanadisch-österreichischen Automobilzulieferer Magna an antirussischen Ressentiments scheiterte.

    Sieg der antirussischen Ressentiments

    Magna-Chef Frank Stronach hatte angeboten, zwei mächtige russische Partner – die Sberbank des früheren Wirtschaftsministers Herman Gref und den traditionsreichen Autokonzern GAZ – mit ins Boot zu holen, um dann gemeinsam den Markt des flächengrößten Landes der Welt aufzurollen. Eine solch enge Kooperation eines deutschen Autokonzerns mit russischen Partnern wollte die Bundesregierung damals aber leider nicht dulden. Die automobile Achse Rüsselsheim – Wien – Moskau kam nicht zustande, weil wieder die üblichen kurzsichtigen Reflexe ausgelöst wurden.

    Auch deshalb ist Opel bis heute nicht wirklich aus der Krise herausgekommen. Was von dem Unternehmen in 12 oder 24 Monaten noch übrig geblieben sein wird, kann heute nicht seriös prognostiziert werden.

    COMPACT-Spezial: Öko-Diktatur

    „Operation geglückt, Patient tot“ – das könnte am Ende das Ergebnis des ideologisch motivierten Umbaus der deutschen Wirtschaft sein. Es könnte zwar gelingen, den im globalen Maßstab ohnehin schon minimalen deutschen CO2-Beitrag weiter zu senken, allerdings besteht die Gefahr, dass danach auch nicht mehr viel von der deutschen Wirtschaft übrig ist. Die Autobranche scheint dabei das erste und prominenteste Opfer des Klimawahns zu werden. Lesen Sie mehr zu dem Thema in COMPACT-Spezial 22 „Öko-Diktatur – Die heimliche Agenda der Grünen“.

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