Schlafforscher wissen es schon längst: Ein guter und erholsamer Schlaf ist von nur wenigen, aber entscheidenden Faktoren abhängig. Vor allem in größtmöglicher Dunkelheit. Dass Dunkelheit noch eine weitere gute Bedeutung hat, fanden Forscher unlängst heraus. *
Jetzt jedoch wird es dramatisch: Schon das Licht einer schwachen Quelle wie eine Straßenlaterne reicht, um die Krebszellen wachsen zu lassen. Wie wachsen diese? Durch Zellteilung. Man hat festgestellt, dass offenbar Krebszellen besonders schnell wachsen, wenn die Betroffenen nicht in völliger Dunkelheit schlafen. Das hat dann schon fast groteske Züge.
Licht überall, wohin das Auge blickt
Gab es Zeiten in Deutschland, wo jede zweite Laterne abgeschaltet wurde, um Geld (und Strom) zu sparen, kann es heute oftmals nicht hell genug sein. Jeder, der mit einem Flieger seine Heimat nachts überquert, wird das Lichtermeer gesehen haben. Manche sprechen bereits von Lichtverschmutzung. Nur wenige Orte wie das brandenburgische Gülpe bieten den Luxus totaler Finsternis, allerdings mit dem Ziel, die Sterne besser sehen zu können.
Müssen Deutschlands Kommunen jetzt umdenken? Daran ist kaum zu denken, denn das Licht erfüllt auch eine wichtige Funktion: Wir fühlen uns sicherer auf beleuchteten Straßen und Wegen. Die Menschen sind allerdings angehalten, ihre Schlafbedingungen zu überprüfen. Dass ein erholsamer Schlaf für unsere Gesundheit eine entscheidende Bedingung ist, dürfte sich bereits herumgesprochen haben.
Schlafbedingungen
Die Eckpfeiler sind oben benannt: Regelmäßig, zur gleichen Zeit, bequem, ruhig und finster sollte er sein. In modernen Zeiten kommt noch ein wesentlicher Faktor hinzu: Das besonders auf Smartphones beliebte blaue Licht ist ein regelrechter Melatoninkiller, unterbricht die Vorbereitungsphase für den Schlaf.
Eines unserer wichtigsten Hormone für einen guten Schlaf ist das Melatonin. Dessen Produktion wird circa zwei Stunden vor der Zubettgehzeit angekurbelt und liebt die Dunkelheit.
Wenn unser Körper an den regelmäßigen Rhythmus gewöhnt ist, immer zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen, klappt das ganz gut mit dem Start in die Nacht: Müdigkeit stellt sich ein.
Blaues künstliches Licht stoppt die Ausschüttung von Melatonin. Wer allabendlich nicht auf den Blick aufs Smartphone oder Tablet kurz vorm Einschlafen verzichten will, sollte zumindest das blaue Licht stark reduzieren.
Auch weitere Bedingungen sollten stimmen: abends rechtzeitig runterfahren, keine schweren Tätigkeiten, kein Sport. Abschalten! Die Arbeit auf den nächsten Tag verschieben. Zur Ruhe kommen. Gerade der Dauerstress, unter dem zunehmend immer mehr Menschen leiden, lässt uns nicht wohlig schlafen. Studien besagen, dass fast 60 Prozent der Deutschen von Schlafproblemen betroffen sind.
Am Ende läuft alles darauf hinaus, dass die Melatoninproduktion nicht gestört werden soll. Ein entspannter Körper produziert schneller das notwendige Schlafhormon Melatonin. Entspannt zu Bett gehen, könnte also eine weitere Devise sein.
Melatonin hemmt die Wachstumsmechanismen von Krebszellen. Der Melatoninspiegel sinkt, wenn während des Schlafs Licht scheint. Offenbar genügt auch schon das Licht einer Straßenlaterne. Fatal. Denn dieses Dämmerlicht lässt Krebszellen schneller als andere wachsen, bis zu zweieinhalb Mal!
Nebenbei bemerkt: Schlafende Krebszellen lassen sich durch entsprechende Medikamente auch besser bekämpfen. Andersherum, diese Medikamente können bei Nachtlicht ihren „Job“ nicht machen, da der natürliche Melatoninspiegel sinkt und die Krebszellen quasi aufwachen.
Natürliche Hilfe bei Stress und Schlafstörungen aus Asien: Ashwagandha. Das ist eine indische Heilpflanze, die kräftigend, zugleich aber auch ausgleichend und beruhigend wirkt. Damit ist die indische Schlafbeere, so ihr deutscher Name, ideal, um uns bei Erschöpfung, chronischem Stress und Schlafproblemen zu helfen.
Ashwagandha bei bei Schlafstörungen: Ashwagandha wird nicht umsonst als Schlafbeere bezeichnet. Es wirkt beruhigend und schlaffördernd, indem es den Sympathikus dämpft. Dieser Teil des vegetativen Nervensystems ist für Kampf oder Flucht (fight or flight response) zuständig.
Gleichzeitig stärkt es den Parasympathikus, den Anteil des Nervensystems, der für die Erholung und die Verdauung zuständig ist (rest and digest). So hilft es sowohl bei Einschlaf- als auch bei Durchschlafstörungen. Mehr dazu übrigens hier.
Gutes Milieu für Melatonin
Alle Dunkelheit hilft nichts, wenn das Melatonin nicht ausreichend gebildet werden kann. Dazu ist nämlich ein anderes wichtiges Hormon entscheidend – das Serotonin, unser Glückshormon. Dieses wiederum braucht eine entsprechend ausreichende Versorgung mit wichtigen Vital- und Mineralstoffen, insbesondere L-Tryptophan, B-Vitamine, Magnesium und Zink. Dass dieses Serotonin noch für viele andere Momente unseres Wohlbefindens verantwortlich zeichnet, ist einen eigenen Artikel wert.
Jedenfalls ist festzustellen, dass oft schon unser Serotoninspiegel zu niedrig ist, was unmittelbare Auswirkungen auf unser wichtiges Schlafhormon Melatonin hat.
Da Serotonin im Gehirn gebildet wird, müssen alle „Zutaten“ auch durch die Blut-Hirn-Schranke dorthin gelangen. Insbesondere das L-Tryptophan hat es hier nicht einfach.
Daher bedient sich unser Gehirn eines einfachen Tricks. Es erzeugt den Heißhunger auf etwas Süßes, um den „Zellwächter“, das Insulin, abzulenken, da bei einer Zufuhr von Süßem, Insulin, damit beschäftigt ist, den Blutzucker zu transportieren. Jetzt hat es das L-Tryptophan leichter, in unser Gehirn zu gelangen.
Magnesium
Auch für das Magnesium würde gleiches gelten, wenn es nicht glücklicherweise eine Magnesiumverbindung gäbe, die die Blut-Hirn-Schranke problemlos überwinden kann. Der ausreichenden Serotoninproduktion sollte nun nichts mehr im Wege stehen. Serotonin selbst könnte diese Schranke übrigens ebenfalls nicht überwinden. Daher muss Serotonin im Gehirn selbst produziert werden.
Zurück zum Melatonin. Man hat festgestellt, dass der Spiegel in der Tiefschlafphase, etwa gegen drei Uhr am höchsten ist. Während viele Studien bereits auf einen Zusammenhang von Melatonin als Krebshemmer hinwiesen, hat man jetzt den Zusammenhang tatsächlich belegen können.
Dieser Nachweis gelang in einem Versuch mit Ratten. Das Ergebnis ist erschütternd: Bis zu zweieinhalb schneller wuchsen die Krebszellen bei Ratten, die bei Dämmerlicht schliefen.
Das Erstaunliche, es reichte bereits Dämmerlicht, um die Melatoninproduktion zu blockieren! Da gleichzeitig ein Krebsmedikament verabreicht wurde, konnte man nachweisen, dass auch dieses bei Dämmerlicht unwirksam war. Um den Zusammenhang beweisfest zu machen, verabreichte man nun Melatonin, womit das Medikament wieder wirkte.
Dauerstress der Melatoninkiller
Dauerstress wird immer mehr zu einem gesellschaftlichen Phänomen und damit zum Problem. Denn nicht nur die Lebensqualität leidet darunter, auch schwere Erkrankungen drohen. Denn der Dauerstress sorgt für einen dauerhaft zu hohen Cortisolspiegel.
Was nicht nur Bluthochdruck und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen zur Folge hat, sondern Cortisol ist auch ein Gegenspieler des Melatonin. Dessen Produktion wird durch das Cortisol also empfindlich gestört.
Die Folge: Einschlafschwierigkeiten, Schlafprobleme, Verschlechterung des Allgemeinzustandes, weil die wichtigen Erholungsphasen, insbesondere für unser Gehirn fehlen.
Cortisol lässt stille Entzündungen entstehen. Woraus sich weitere chronische Erkrankungen entwickeln können. Etwa Diabetes-Typ-2, Demenz, insbesondere Alzheimer. Besonders fatal: Der Magnesiumverbrauch steigt enorm, was schnell zu einem Mangel führen kann. Mit den bekannten Folgen für Gehirn und Herz.
Magnesiummangel lässt uns u. a. weniger resistent gegen Stress werden. Um unser Immunsystem gerade in Stressphasen wirksam zu unterstützen gilt es auf gesunde Ernährung, insbesondere reich an Antioxidantien, und ausreichend Bewegung zu achten.
Während die Antioxidantien helfen die freien Radikalen zu bekämpfen und damit die Entzündungsherde, führt die intensive Bewegung zu einem schnelleren Abbau des Cortisols.
Kann man die Folgen von Dauerstress abmildern, hat auch der gesunde Schlaf wieder eine Chance.
Zusammenfassung
Zusammenfassend lässt sich also feststellen: Melatonin ist nicht nur für einen gesunden und erholsamen Schlaf eminent wichtig, sondern ein genügend hoher Spiegel lässt die Krebszellen angreifbarer machen für entsprechende Medikamente. Der Umkehrschluss ist jedoch noch fataler: Schon eine geringe Lichtquelle blockiert die Melatoninproduktion, lässt dadurch die Krebszellen enorm schnell wachsen und macht entsprechende Medikamente unwirksam.
Wer nun darauf setzt, einfach zusätzlich Melatonin einzunehmen, könnte auf dem Holzweg sein. Denn noch ist nicht vollständig geklärt, wann der günstigste Zeitpunkt für die Einnahme ist. Unbedachte und unsachgemäße Medikamentation könnte das Gegenteil bewirken, nicht nur den Wach-Schlaf-Rhythmus stören, sondern die Krebszellen eifrig wachsen lassen.
Die Lichtforschung brachte ans Licht, was bisher nur vermutet wurde: Dämmerlicht lässt Brustkrebs in die Knochen metastasieren. So jedenfalls Meldungen aus dem Jahre 2019. Wer sich im Krankenhaus unwohl fühlt, könnte jetzt eine zusätzliche Bestätigung bekommen:
Neurowissenschaftler fanden jüngst heraus, dass weißes Licht bei Nacht, also das Krankenhaus-Licht, entzündungsfördernd wirkt, das Absterben von Gehirnzellen beschleunigt und mit einem höheren Sterberisiko bei Herzpatienten in Verbindung gebracht wird.
Wie viel sicherer ist es doch zu einem gesunden Lebensrhythmus zurückzukehren, regelmäßig zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und bei völliger Dunkelheit und ohne Störgeräusche zu schlafen.
Darüberhinaus kann man bei Schlafstörungen auch auf natürliche Hilfe aus Asien zurückgreifen: Ashwagandha. Die indische Heilpflanze hilft nicht nur bei Schlaf- und Angststörungen, sondern wirkt gleichfalls kräftigend und vitalisierend.
* In diesem Artikel wird u. a. auf Produkte der 9 Leben GmbH verlinkt. Für diese Links erhält COMPACT keinerlei Vergütungen.