Die BRD ist jetzt in der gleichen Situation wie die DDR Ende der 1980er Jahre. Gorbatschow wollte das sozialistische System fundamental umkrempeln und die kommunistische Bürokratie entmachten, so wie aktuell Trump das globalistische System und den Tiefen Staat.

    Für die Satelliten der jeweiligen Supermacht war beziehungsweise ist das eine Bedrohung, denn die dortigen Statthalter verdanken ihre Macht der alten Struktur. Folgerichtig wandten sich Honecker und Co. gegen die Perestroika – ähnlich positionieren sich jetzt Scholz und Co. gegen den frischen Wind aus Washinton. Das ist Trumps „Geheimplan für Deutschland“ – mehr dazu in der Dezemberausgabe von COMPACT.

    Geheimdienste und Opposition

    Um den Widerstand der Betonkommunisten in den Bruderstaaten zu brechen, nutzte Gorbatschow seinen Geheimdienst KGB. In der DDR wurde die Arbeitsgruppe Lutsch (Lichtstrahl) gebildet, der angeblich auch der Dresdner Resident Wladimir Putin angehörte. Ihr Auftrag: Stimulierung und gleichzeitig Unterwanderung der Anti-Honecker-Opposition. Auch Helmut Kohl ging davon aus, dass die Bürgerbewegung in der DDR zum Teil fremdgesteuert war. „Wir wissen ja bis heute nicht, wie hoch der Anteil der Stasi an diesen Inszenierungen der Friedensgebete war und wie weit die Stasi zum Teil diese Sachen inszeniert hatte, um bestimmte Szenarien zu erreichen“, sagte der Altkanzler nach Informationen des $Spiegel$. Aber die Mehrheit der Stasi, da irrt Kohl, war systemtreu. Nur eine Minderheit um Markus („Mischa“) Wolf, den bereits abgetretenen Chef der Auslandsspionage, kooperierte mit Lutsch.

    Gorbatschows Plan, Honecker durch Wolf zu ersetzen, ging nicht auf – bei der großen Oppositionskundgebung am 4. November 1989 auf dem Alexanderplatz wurde der Geheimdienstler von den 500.000 Teilnehmern ausgepfiffen. Stattdessen übernahm Egon Krenz die Führung von Partei und Staat. Gut möglich, dass wir Friedrich Merz im nächsten Jahr in der Rolle von Krenz sehen werden – als Übergangsmachthaber eines zum Untergang verurteilten Regimes. 

    Trump wird das nicht reichen. Mit  Richard Grenell verfügt er über den idealen Einflussagenten. Der war in seiner ersten Amtszeit Botschafter in Berlin und baute herzliche Beziehungen zu Jens Spahn auf, dem er schließlich auch seine Villa in Dahlem verkaufte. Spahn wiederum hat sich 2017 öffentlichkeitswirksam mit Christian Lindner und CSU-Minister Alexander Dobrindt getroffen, um für eine Regierung nach österreichischem Vorbild zu werben. Damals koalierten in Wien Sebastian Kurz (ÖVP) und Heinz-Christian Strache (FPÖ). 

    Der Tiefe Staat ist gefährlicher

    Auf Krenz folgte in der DDR nach zwei Monaten die Regierung des Runden Tisches unter Einschluss der Opposition, dann die totale Entmachtung der SED in den Neuwahlen vom März 1990. Die vorherigen Blockparteien mussten sich politisch völlig neu aufstellen, wenn sie nicht untergehen wollten. Dass es in der BRD genau so schnell geht, darf bezweifelt werden. Das FBI und die angeschlossenen deutschen Geheimdienste werden nicht so schnell kapitulieren wie die Stasi.

    Trumps „Geheimplan für Deutschland“ – mehr dazu in der Dezemberausgabe von COMPACT.

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