Mitte Oktober war der ehemalige Präsident Bundesamtes für Verfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen, zu Besuch in Ungarn. Die Budapester Zeitung unterhielt sich mit ihm unter anderem über Auswanderungen von Deutschland nach Ungarn. Für alle, die mit diesem Gedanken spielen, bietet Experte Norbert Bartl in seinem Ratgeber „Richtig Auswandern und besser leben“ wertvolle Tipps. Hier mehr erfahren.

    _ Jan Mainka im Gespräch mit Hans-Georg Maaßen

    Welche Eindrücke haben Sie bei Ihren Gesprächen in Ungarn gewonnen?

    Ich bin immer wieder gern in Ungarn. Ich mag das Land, seine Geschichte und die bodenständige, realistische und traditionsbewusste Art, wie die Ungarn leben. Heute noch mehr als vor Jahren, weil ich den Eindruck habe, dass die Ungarn im Unterschied zu den Bürgern der meisten anderen EU-Staaten der linken Ideologisierung und Fanatisierung trotzen.

    Die Ungarn sind in sich gefestigter und ruhiger als der große Rest der Europäer – das war für mich ganz eindeutig wahrzunehmen. Man hat die historische Erfahrung der Fremdbestimmtheit gemacht und ist deshalb sehr darauf bedacht, seine eigenen Ansichten und Lebensweisen selbstbewusst zu vertreten. Man lässt sich von Brüssel, Berlin oder Paris nicht vorschreiben, wie man in Ungarn zu leben hat und wie man seine Kinder erziehen soll.

    Das ist eigentlich selbstverständlich, aber in einer Zeit, in der die linksextreme Woke-Ideologie Brüssel und Berlin immer mehr beherrscht, ist es mutig, denn die Anhänger dieser Ideologie haben keine Skrupel, Ungarn unter Druck zu setzen, der ideologischen Linie zu folgen. Für mich ist eine Reise nach Ungarn eine Reise in die Normalität, wo ich nicht gezwungen werde zu glauben, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt, und wo ich als weißer deutscher Mann nicht diskriminiert und diffamiert werde.

    Sie können also nachvollziehen, dass immer mehr Deutsche nach Ungarn auswandern?

    Natürlich. Im vergangenen Jahr sind insgesamt schätzungsweise 150.000 Deutsche ausgewandert, weil sie die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland als repressiv empfinden und diese nicht mehr sich selbst und ihren Kindern zumuten wollen. Es sind überwiegend hochqualifizierte oder wohlhabende Menschen oder politische Dissidenten. Ich schätze, dass sich derzeit mehrere Millionen Deutsche mit dem Gedanken beschäftigen, auszuwandern oder zeitweise das Land zu verlassen.

    Tradition und Moderne: Ungarische Folkloregruppe in Budapest. Foto: Jane Biriukova | Shutterstock.com

    In meinem Freundes- und Bekanntenkreis suchen viele nach einem Wohnsitz in einem politisch sicheren Land, weil sich die wirtschaftliche und menschenrechtliche Situation in Deutschland weiter verschlechtern kann. Ein Land, in dem man bestraft wird oder Repressionen erleidet, wenn man erklärt, es gebe nur zwei Geschlechter und nicht drei oder zwanzig, ein Land, in dem deutsche Kinder nicht mit einem Wurstbrot in den Kindergarten gehen dürfen, weil sich muslimische oder vegan erzogene Kinder gekränkt fühlen könnten, wenn ein anderes Kind Wurst isst, ein solches Land hat sich weit vom liberalen Geist des Bonner Grundgesetzes entfernt.

    Viele Deutsche wollen diesen Irrsinn nicht mitmachen. Hauptthemen unter den Wegzugswilligen sind: Wo kann ich einigermaßen sicher und normal leben und wie verhindere ich die Wegzugsbesteuerung. Ungarn ist für viele wegzugswillige Deutsche auf Grund der stabilen Politik der ungarischen Regierung, der geographischen und kulturellen Nähe zu Deutschland und des hohen Lebensstandards ein interessantes Exilland. Ich denke, Ungarn profitiert davon, dass diese Leute ihre Qualifikation und ihr Geld mitbringen werden. Nach Deutschland wandern dagegen vorrangig minderqualifizierte Asylbewerber aus muslimischen Ländern, deren kulturelle Passung und gesellschaftlicher Mehrwert mehr als in Frage steht.

    Die von Ihnen geschilderte Situation in Deutschland ist ja völlig anders, als wir sie in den 1990er Jahren unter Helmut Kohl erlebten. Deutschland war damals für die meisten Ungarn ein großes Vorbild. Haben Sie den Eindruck, dass die Ungarn heute ein realistisches Bild von der Situation in Deutschland haben?

    Ja und nein. Als ich Premier Orban im Oktober in einem Pressegespräch in Berlin erlebte und sein Interview mit der Budapester Zeitung las, hatte ich den Eindruck, dass er sieht, was in Deutschland vorgeht. Den Eindruck habe ich auch bei einigen Deutschlandkennern in der Regierung. Bei anderen ungarischen Gesprächspartnern hatte ich dagegen den Eindruck, dass sie zwar Fehler und Fehlentwicklungen in der deutschen Politik sehen, aber noch nicht die Gefährlichkeit der grün-woken Ideologie begriffen haben, die einen Angriff auf die bürgerliche Gesellschaft, die liberalen Freiheiten und die Demokratie darstellt und die im Endergebnis Deutschland und die EU in den Abgrund stoßen wird.

    Wie könnten die deutsch-ungarischen Beziehungen unter den gegebenen Umständen verbessert werden?

    Solange Deutschland und die EU-Kommission für sich das Recht in Anspruch nehmen, andere EU-Staaten dazu zwingen zu können, nach der grün-woken Ideologie zu leben, sehe ich keine Chancen für eine Verbesserung. Aber die deutschen Institutionen sind nicht Deutschland und auch nicht das deutsche Volk.

    Es ist großartig, wie viele Menschen sich zum Beispiel in der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft (DUG) engagieren und wie eng und gut die wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit ist. Ungarn sollte sich auch vor Augen führen, dass es unglaublich viele Deutsche gibt, die die klare konservative und realitätsbezogene Politik von Ministerpräsident Orban bewundern und sich eine stärkere Rolle Ungarns in Europa beim Kampf gegen die grün‑woke Ideologie wünschen. Manche halten Ungarn gar für einen politischen Leuchtturm in einem Meer des politischen Wahns und der Realitätsverleugnung.

    Patriot: Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban. Foto: Alexandros Michailidis | Shutterstock.com

    Ungarn sollte – wenn ich diese Empfehlung geben darf – in der EU durchaus selbstbewusster auftreten. Ich nehme wahr, dass Ministerpräsident Orban und die ungarische Regierung auf EU-Ebene in ähnlicher Weise diffamiert, diskreditiert und ausgegrenzt werden, wie politisch Andersdenkende, die offen die Wahrheit aussprechen, bei uns. Es ist politische Feindbekämpfung, die betrieben wird, und die hat nichts mit dem Grundgedanken einer freiheitlichen Demokratie und eines freiheitlichen Europas zu tun, sondern es sind Techniken der politischen Linken, um unliebsame Personen oder politische Positionen mundtot zu machen.

    Momentan ist die ungarische Regierung in meinen Augen noch zu sehr in der Defensive. Mit einer klassischen, konservativen Kohl-CDU und Stoiber-CSU gäbe es die Friktionen zwischen der Union und dem Fidesz vermutlich nicht. Wie bekommen die tonangebenden CDU-ler und CSU-ler das Kunststück fertig, indem sie gegen den Fidesz kämpfen, quasi gegen ihre eigene politische Vergangenheit zu opponieren?

    Ministerpräsident Orban hatte zutreffend festgestellt, dass die CDU heute eine linke Partei ist. Ähnliches lässt sich über die CSU sagen. Frau Merkel, die nie eine Konservative war, war das Kunststück gelungen, aus der ehemals konservativen CDU eine linke Partei zu machen, indem sie personelle Schlüsselpositionen in der CDU mit politischen Linken oder Opportunisten besetzte und die CDU dann programmatisch an die Grünen heranführte. Viele Mitglieder haben deshalb die Partei verlassen. Für die Funktionäre ist der Fidesz keine Wiederbegegnung mit der Vergangenheit der CDU, weil es nicht ihre persönliche Vergangenheit ist, die schon immer links war.

    Lesen Sie morgen den zweiten Teil dieses Interviews.

    Dieses Interview erschien zuerst in der Budapester Zeitung und wurde im Rahmen der Europäischen Medienkooperation von Unser Mitteleuropa übernommen. Überschrift und Illustrationen wurden von unserer Redaktion eingefügt.

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    23 Kommentare

    1. Hier tobt sich wieder der nationale Verfolgungswahn aus. Ihr springt doch nur wieder brav über das von eurem Guru hingehaltene Stöckchen : Briten und Amerikaner müssen tief schwarz gemalt werden, damit der Iwan dagegen hellgrau aussieht. Dümmer geht nimmer.

      • So lange es solche unversöhnlichen hetzerischen Menschen
        wie Sie gibt, wird die Möglichkeit eines Bürgerkrieges immer
        wahrscheinlicher aber ich vermute, auch daß ist so geplant
        und gewollt das sich die deutschen Deppen selber ausrotten !

    2. Asenpriester am

      Bei Ungarn bin ich mir nicht so sicher, denn die liefern sehr schnell wieder aus, wie beim Fall Horst Mahler. Er hatte im April 2017 eine Vorladung zur Kerkerhaft für weitere 4 Jahre erhalten. Er kündigte per Videobotschaft an, daß er dem nicht nachkomme und bat den Führer der Ungarischen Nation, Viktor Orban, um politisches Asyl. Noch im Mai wurde Mahler dort festgenommen und an die deutsche Justiz ausgeliefert.
      In der Haftzeit verfaßte Mahler ein bemerkenswertes Buch, was jetzt z.Z. erneut Anlaß ist, den 86 jährigen den Prozess zu machen, wo ihn womöglich viele weitere Jahre Kerker drohen. Ihn wurden bei der letzten Haft beide Beine amputiert wegen den schlechten Haftbedingungen.

    3. "Wie bekommen die tonangebenden CDU-ler und CSU-ler das Kunststück fertig […]quasi gegen ihre eigene politische Vergangenheit zu opponieren?"

      Nun ja, was ist daran schon besonders in einer Welt in der Linke sich von USA fernsteuern lassen, Grüne zu Kriegstreibern geworden sind, die SPD den kleinen Arbeiter nur noch zum Steuerzahlen malochen läßt und selbst die FDP den milliardenschweren Gießkannen zustimmt?

    4. @ +60 Ossi
      Es gibt eine einzige Partei, die das deutsche Volk vertritt: die AfD mit Björn Höcke an der Spitze.
      Ich liebe die deutsche Sprache und Deutschland, bloß muß das deutsche Volk zu alten Tugenden zurückfinden, die ihm weltweit Respekt verschafften. In meiner Heimat hat deutscher Fleiß Beachtliches hervorgebracht.

    5. Maaßen- der perfekte Querfrontler. wieder einer, der seine Pension genießen und sterben wird, bevor man ihm für seine Täterschaft im sog. VS die Rechnung präsentieren kann.

      • Professor_zh am

        Ach, Herr Sokrates, Sie werden ihm bestimmt nicht die Rechung präsentieren wollen, denn Sie stehen dem ,,VS" viel zu nahe! Im übrigen scheint ein Herr Maaßen im Begriff, die Kurve zu kriegen und sich von seiner – nicht ruhmreichen – Vergangenheit abzusetzen. Professor_zh wünscht ihm dabei viel Erfolg!

        • GOTT vergibt dem reuigen Sünder, der Buße tut. Buße von Maaßen ??? Fiat justitia Maaßen pereat. ( Reden Sie kein Blech, der sog. Verfassungsschutz ist selbst verfassungswidrig und nahe stehe Ich dem schon gar nicht. )

    6. Wir haben eben nur einen Gauner mit Gedächtnisschwund als Kanzler. Ungarn hat einen Viktor ( Der Sieger) Orban
      Boldog Magyarország

      • Man wird bescheiden. Das Gelbe vom Ei ist der Orban nun auch nicht , um aktuellen Ungarn wütet der Kapitalismus , Orban an der Spitze.

    7. Am schönsten wäre es natürlich, wenn die Deutschen im eigenen Haus mit eisernem Besen auskehren würden-etwa nach dem Motto von Höcke " Wenn die Zeit gekommen ist, dann machen wir Deutsche keine halben Sachen".
      Auch nach Polen gab es im Laufe der Geschichte einige Auswanderungswellen von Deutschen. In meiner Heimat Lodz haben sich z.B. nach dem Wiener Kongreß 1815 unter russischer Verwaltung in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratene preußische Tuchmacher niedergelassen. Darunter meine Vorfahren. Gewiß sind heute die Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern nicht die besten. Gleichwohl gibt es auf unteren Ebene rege zwischenmenschliche Kontakte.. Sollte jemand Interesse haben in Lodz seßhaft zu werden, würde ich behiflich sein.
      Auch würde ich in mein ländliches Einfamilienhaus , das leer steht eine Deutsche aufnehmen, die meine Ehefrau wird -ich bin ledig und deutschstämmig, spreche akzentfrei fließend Deutsch, bin AfD-Anhänger.
      Herzliche Grüße aus Polen.

      • Dzien dobry Pawel …..
        in Polen leben ist ein Wagnis genau wie Deutschland …beide Länder haben die verkehrten Politiker …. die fernsehprogramme ein gleiches Politikum ……
        Nur die Polen sind anders gestrickt , die machen Tabula Rasa ,wenn das so weiter geht ….. Deutsche sind Feiglinge geworden …. ,die leben wirklich vom Glauben alles wird wieder besser ,hauptsächlich die Wessis , und Angst vor der Diktatur …..
        Ich für mich persönlich schliesse eine Parteimitgliedschaft aus ,wie überhaupt ein von Parteien ,im Prinzip Sekten regierter Staat.
        Die meisten Politiker sind nicht mit dem Herzen Politiker ,nur mit dem Geldbeutel ……
        Vernünftige Staatsvertreter sind anders ,die sind dem Volke verpflichtet und nicht ihrer schönen gut bezahlten Arbeit .
        Wenn ich sehe , dass diese Politiker jede Minute Bundestag bezahlt werden …irgendwelche Papiere lesen ,sich verstecken hinter ihrem Handy um nicht ihr Gesicht der Kamera zuzuwenden , oder lachen über Fakten …… Ich würde unter anderen Verhältnis Busse vor den Bundestag bereitstellen und all diese falschen Politiker ins Arbeitslager verbringen …auf unbestimmte Zeit. Sie veranstalten eine Politik gegen das Volk für die Macht über Menschen ….
        Ich hatte mal geglaubt ,in Polen kann man leben ,man wird nicht bombardiert mit falscher Politik ….nach einem halben Jahr war ich schlauer … Und jetzt …es ist keine Atmosphäre der Nachbarschaft mehr zu finden zwischen PL und DE.

      • Tolles Angebot. Möchte man fast auf die Idee kommen
        das Geschlecht zu wechseln. Bin leider zu alt.
        Auf unterer Ebene funktionierts meistens, wenn nur nicht
        die Politiker und primitiven Nationalisten in allen
        Volksgruppen wären.
        Die Amis und die Inselaffen wissen ganz genau, wie sie
        die Völker Europas aufeinander hetzten.
        Übrigens hat schon jemand versucht im Deutschen Haus
        mit eisernem Besen zu kehren. Ging irgendwie daneben,
        was den lieben Sokrates aber gar nicht gefällt.

        • Eine männliche Morphe allein macht noch nicht den Mann. Der Andor muß gar nicht wechseln. Was zählt, ist die gute Absicht, der Erfolg steht in GOTTES Hand.

    8. Herr Maaßen wird wohl einige Hintergründe kennen, vielleicht wie diese, die Steiner-Biograph Burkart zu Beginn des oberamtlichen Hasses und Katastrophenterrors gegen Deutschland 2016 skizziert hat:
      https://www.youtube.com/watch?v=FL6RkEr2ieA
      (ab Minute 25:54 zu langfristigen Zielen und Praktiken des westlichen Globalismus seit 1904 bis heute)

      Möge wenigstens Ungarn ungarisch bleiben als Vorbild und Halt für die westlich-totalitär bedrängten Völker Europas!

    9. jeder hasst die Antifa am

      Man kann nur jeden beglückwünschen der dieses Irrenhaus BRD verlässt.

      • BRD-Machtbereich verlassen, ja, aber wohin?
        Die Globalistendiktatur scheint sogar im Westen und in der Schweiz zum Unkraut zu werden.

      • Professor_zh am

        Nein, das kann man nicht – wenn alle, die etwas ,,auf dem Kasten" haben, das Land verlassen, dann ist bald keiner mehr da, der es wieder aufbaut, wenn die schlimmste Zeit vorüber ist. Oder wollten Sie das den Türken anvertrauen?

    10. Das ist ja das große Ziel: Deutschland, das ehemalige Land der "Dichter und Denker" und Konkurrent muss verschwinden oder mindestens sehr stark geschwächt werden..
      siehe Hooton, Morgentau und diese ganzen Verbrecher…
      Mit der jetzigen deutschlassenden Regierung wird dieser Vorgang noch beschleunigt.

      • jeder hasst die Antifa am

        Deutschland ist inzwischen das Land der Vernichter und Verschenker geworden.