Mexiko: Aufregung um angebliche Alien-Mumien

War dies einer der bedeutendsten Momente in der Geschichte der Menschheit – oder doch bloß eine Show? Im mexikanischen Parlament wurden nun bei einer Anhörung angebliche Alien-Körper präsentiert. In unserem Kult-Heft mit dem Titelthema «Verbotene Geschichte –  Vom Alten Ägypten bis zum Dritten Reich» lesen Sie, wie historische Fakten zur Ur- und Frühgeschichte und zu späteren Epochen verbogen oder verschwiegen werden – und wie es wirklich war. Hier mehr erfahren.

Diese Nachricht ging in dieser Woche um die Welt und sorgte für größte Aufregung. Bei einer Anhörung zum Thema UFOs wurden am Dienstag dieser Woche im mexikanischen Parlament in Mexiko-City zwei angebliche Alien-Mumien präsentiert. Laut den unter Eid getroffenen Aussagen des Ufologen José Jaime Maussan handelt es sich um  „nichtmenschliche Wesen, die nicht Teil unserer irdischen Evolution sind“.

Mumien aus der präkolumbianischen Zeit

Die merkwürdigen Relikte sollen zwischen den beiden peruanischen Städten Palpa und Nazca in einer Mine gefunden worden sein. In einem langen Vortrag behauptete Maussan weiter, dass die Mumien unter anderem per Röntgenstrahlung und Radiokarbonmethode untersucht worden wären. Diese Forschungen hätten ergeben, dass die Mumien zwischen 700 und 1.800 Jahre alt wären und ihre Genetik außerdem zu einem Drittel nicht-irdischen Ursprungs sei.

Das Institut für Physik der Nationalen Autonomen Universität für Mexiko gab am Mittwoch dann aber unverzüglich eine Erklärung heraus, in der Maussans Aussagen teilweise relativiert wurden. Bei den durchgeführten Forschungsarbeiten hätten mittels Kohlenstoff-14-Analyse lediglich das Alter der Mumien bestimmt werden können. Rückschlüsse auf die Herkunft dieser Proben könnten aber „in keinem Fall“ gezogen werden.

Zweifel an Maussan

Tatsächlich genießt Maussan einen zweifelhaften Ruf. Schon 2015 hatte der Ufologe den kleinen Körper eines angeblichen Aliens präsentiert, der angeblich bei dem berühmten UFO-Absturz in Roswell im US-Bundesstaat New Mexiko gefunden wurde, der sich 1947 ereignet haben soll. Später stellt esich der angebliche Alien-Körper  als mumifizierter Leichnam eines zwei Jahre alten indigenen Kindes heraus.

Auch sonst erscheint vieles an dem Fall unklar. Haben die peruanischen Behörden wirklich einer Ausfuhr der beiden Mumien zugestimmt? Das erscheint unwahrscheinlich, denn wenn es sich tatsächlich um die Leichname von Außerirdischen handeln würde, könnte jedes Museum der Welt damit Millionen von Besuchern anlocken.

Promis in Mexiko-City

Obwohl Zweifel an der Echtheit der Mumien also angebracht sind, nahm auch ein seriöser Wissenschaftler wie der israelische Astrophysiker und Kosmologe Avi Loeb an der Anhörung teil. Ebenfalls anwesend war der frühere US-Militärpilot Ryan Graves, der kürzlich erst als Zeuge bei der UFO-Anhörung des US-Kongresses aufgetreten war.

Klar ist, dass Maussan nun die Mumien für Untersuchungen durch gestandene und renommierte Wissenschaftler freigeben muss. Sollte er nochmals Fakes präsentiert haben, dürfte sein Ruf endgültig zerstört sein.

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