Besäßen Politiker und Verwaltungsbeamte eine solche Kreativität beim Erdenken von Problemlösungen wie beim Unterdrücken der Bürger – das Land wäre in einem wesentlich besseren Zustand. Im Landkreis Holzminden (Niedersachsen) verbietet man den Kindern jetzt das Betreten von Rodelwiesen.

    In Holzminden erleben die Kinder den selten gewordenen weißen Traum: Schnee. Also Schlitten raus und ab auf die Rodelwiese… Aber halt! Deren Betreten wurde gestern verboten. Also, Kinder: Zurück in die Miefbude und ans Smartphone. Denn für das Bußgeld, das auf Zuwiderhandlung steht, reicht euer Taschengeld sicher nicht: nämlich bis zu 25.000 Euro!

    Das Verbot betrifft Areale des Höhenzuges Hochsolling, des Hils, des Iths und ein Teil des Köterberges. Das Verbot stützt sich auf das Infektionsschutzgesetz. Laut Bericht des Focus hätten die dortigen Wintersportbedingungen allzu viele Tagestouristen angezogen: „Die Vielzahl von Einwohner*innen und Tagestouristen kommt auf Parkplätzen sowie Ski-und Rodelhängen zusammen, ohne dass der erforderliche Mindestabstand eingehalten werden kann.“ Leider lasse sich die Infektionslage nicht auf einzelne Hotspots zurückführen – also müsse der Kreis die Wintersportplätze dichtmachen. – Bleibt die Frage, ob die Ansteckungsgefahr bei einem Open Air-Sport wirklich größer ist als in einem Laden.

    Und für wie lange? Zunächst bis zum 13. Januar, wahrscheinlich ist der Schnee bis dahin wieder geschmolzen. Die NDR-Wetterprognose: „Am Sonntag soll es nur noch ab und zu schneien und zwischendurch sogar sonnig werden. Am Montag könnte sich die Besucher-Lage in den Schneegebieten dann entspannen: Die Temperaturen sollen steigen – und der Schnee vielerorts schmelzen.“

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