Mit dem Widerstandsgeist der Nordfriesen musste nicht nur Robert Habeck Bekanntschaft machen. „Lewer duad üs Slav!“ ziert ihre traditionelle Flagge – und ist ihnen Leitspruch bis heute. Mehr über die Bauern und ihre Fahnen lesen Sie in unserer Februar-Ausgabe mit dem Titelthema „Bauern, Bonzen und Blockaden“. Wir würdigen die historischen und die aktuellen Proteste. Hier mehr erfahren.

    Anfang Januar wurde Robert Habeck von einem ganz besonderen Empfangskomitee begrüßt: Der Bundeswirtschaftsminister hatte gerade mit seiner Frau einen Bekannten auf der Hallig Hooge besucht, doch als seine Fähre in Schlüttsiel an der nordfriesischen Westküste angelegt hatte, drängte sich ein Pulk aufgebrachter Bauern nach vorn.

    Etwa 1.000 Landwirte aus der Region hatten vom Aufenthaltsort des Grünen-Politikers Wind bekommen und wollten ihm nun die Meinung geigen. Die überforderte Polizei versprühte Pfefferspray, was die Menge nur noch wütender machte. Am Ende drehte die Fähre wieder ab und fuhr zurück aufs Meer. Für die Sicherheit des Wirtschaftsministers könne man sonst nicht mehr garantieren, hieß es. Doch Augenzeugen sind sich jedoch einig: Die Bauern waren nicht auf Gewalt aus – Habeck wäre kein Haar gekrümmt worden.

    Pidder Lüng und der Amtmann

    Der grüne Kinderbuchautor war sichtlich erstaunt über den Widerstandsgeist der nordfriesischen Bauern. Dabei hätte er als Schleswig-Holsteiner doch wissen müssen, dass dies an der Westküste Tradition hat. Es war schließlich der Tetenbüller Bauer Wilhelm Hamkens, der mit seinem Mitstreiter Claus Heim aus Dithmarschen die Landvolkbewegung Ende der 1920er Jahre anführte – und schon der Wahlspruch der Nordfriesen sagt ganz klar, was Sache ist: „Lewer duad üs Slav!“  Auf Hochdeutsch: „Lieber tot als Sklave!“.

    Fahnen mit diesem Motto zierten zahlreiche Traktoren bei den großen Bauernprotesten Anfang des Jahres. Doch woher stammt der Spruch? Laut Lokalhistorikern ist „Lewer duad üs Slav!“ seit alters her der Kampfruf der Nordfriesen gegen ihre Unterdrücker, die im Mittelalter vor allem über die nördliche Grenze einfielen.

    Ein Fischer aus Hörnum auf Sylt soll die Worte gerufen und den dänischen Amtmann Henning Pogwisch im Grünkohl erstickt haben. Detlev von Liliencron hat ihn in seiner Ballade „Pidder Lüng“ (1892) verewigt. In dem Gedicht weigert sich dieser, den Zehnten, also eine steuerähnliche Abgabe von zehn Prozent, an den Amtmann zu zahlen. Er begründet das mit der alten Freiheit von solchen Zahlungen.

    In Liliencrons Ballade droht Pogwisch zu Beginn: „Und kann ich die Abgaben der Fischer nicht fassen, / Sollen sie Nasen und Ohren lassen, / Und ich höhn ihrem Wort:/ Lewwer duad üs Slaav!“ Als er dem widerspenstigen Pidder dann wütend in den Grünkohltopf spuckt, packt der Fischer ihn und drückt seinen Kopf in den „glühheißen Brei“, bis er erstickt ist. Die Söldner des Amtmanns töten daraufhin den Fischer und viele andere: „In den Dünen, im Dorf rasen Messer und Mord.“

    Verpflichtung und Auftrag bis heute

    Doch auch die Westfriesen mussten sich fremder Zwingherren erwehren. Von ihnen stammt der ähnliche Leitspruch „Lieber tot als unfrei!“, mit dem sie ihren Sieg über den Grafen Wilhelm IV. von Holland im Jahr 1345 unterstrichen. Ab 1844 tauchen die vier Worte im Kampf gegen den dänischen Alleinherrschaftsanspruch im Herzogtum Schleswig wieder auf.

    In unserer Februar-Ausgabe mit dem Titelthema „Bauern, Bonzen und Blockaden“ lesen Sie über die widerständigen Bauern aus dem hohen Norden:

    „Die Nordfriesen sind bei den aktuellen Blockaden ein wichtiger Faktor. Am 4. Januar verdarben sie Wirtschaftsminister Robert Habeck seinen Fährausflug auf eine Hallig. Die große Blockade vor dem Brandenburger Tor am darauffolgenden Sonntag wurde von Frerk Arfsten organisiert. An seinem niegelnagelneuen Traktor hatte er die gold-rot-blaue Fahne mit dem zitierten Spruch angebracht, denn er ist selbst Nordfriese, wurde auf der Insel Föhr geboren. Mittlerweile lebt er in Havelberg/Sachsen-Anhalt und ist Vorsitzender der Freien Bauern, einer frischen Konkurrenzorganisation zum Deutschen Bauernverband.“

    Man sieht daran: Für aufrechte Nordfriesen ist „Lewer duad üs Slav!“ nicht nur eine historische Reminiszenz, sondern Verpflichtung und Auftrag bis heute.

    Damals wie heute: „Lieber tot als Sklave!“ In unserer Februar-Ausgabe mit dem Titelthema „Bauern, Bonzen und Blockaden“ beleuchten wir die historischen und die aktuellen Proteste der Bauern. Hier bestellen.

    18 Kommentare

    1. Man kann den Bauern viel Glück wünschen, aber heute sieht die Versklavung anders aus. Unsere Ketten bestehen nicht aus Stahl, nein, sie sind digital. Und mit dem Geldsystem sind wir schon längst in der Zinsknechtschaft, auch wenn wir individuell nicht verschuldet sind.

      In Zukunft gilt das Motto des WEF: Ihr werdet nichts besitzen und trotzdem glücklich sein.

      Meine Hoffnung, dass diese schrecklichen Visionen verhindert werden, sind gering.

    2. Comedy pur

      Die Kriegsbestien sind nicht zu bremsen!

      Die Kriegshetzer und Kriegstreiber dieser Welt haben eins gemeinsam.

      In schwachen Momenten rutscht die Wahrheit raus.

      In Donbass gibt es Lithium, so Roderich Kiesewetter.

      Wenigstens weiß man wofür die Psychopathen das Leben der Anderen gerne opfern. In diesem Fall Deutsche, Ukrainer, Russen.

      Die Geld- und Machtgier dieser Exponaten ist unstillbar.

      Je mehr sie haben umso gieriger werden sie; George Sorros, Bill Gates, Larry Flint, Jeffrey Bezos etc.

    3. I
      Ich erkenne hier einen Grund warum in der „neuen Zeit“ in einem von Klaus Schwab inszenierten „Young Global Leaders“ (YGL)-Programm ausgesuchte Leute -die meisten mit bestimmten Hintergrund- darauf getrimmt werden, die traditionelle Landwirtschaft kaputt zu machen.
      „Sie nennen sich »Young Global Leaders« und sie sind heute in nahezu allen Parlamenten vertreten. Mehr als fünfzig Ministerpräsidenten und Meinungsführer absolvierten – unbemerkt von der Öffentlichkeit – das Ausbildungsprogramm einer von Klaus Schwab (Chef des World Economic Forum) finanzierten Stiftung, die sich offiziell »die Verbesserung des Zustands der Welt« auf die Fahnen geschrieben hat. Die Liste der prominenten »Alumni« reicht von
      Angela Merkel, Emmanuel Macron und Tony Blair über Wladimir Putin bis hin zu Annalena Baerbock, Cem Oezdemir und Justin Trudeau. Entstanden ist ein Netzwerk, das eine »Systemänderung in globalem Maßstab« mit mehr als fragwürdigen Mitteln durchsetzen will. Demokratische Entscheidungsprozesse? – Fehlanzeige!”
      Zitat und Screenshot sind aus der Webseite:
      https://www.kobo.com/jp/ja/ebook/young-global-leaders

    4. II
      Wir finden also hier alle die Zerstoerer wieder, die Europa, Deutschland und die Welt durch die Verknappung von Lebensmitteln in eine Abhaengigkeit bringen, um die Menschen zu versklaven und auszurotten. Dabei steht der „menschengemachte Klimawandel“ ganz hoch im Kurs und ist die Begruendung fuer die Abschaffung von allerlei Vieh, Duengemethoden, Traktorabgasen aus Diesel-Treibstoff etc. Das alles soll durch Kunstfleisch, Insekten, Soylent Green und sogenannte 15-Minuten-Staedte ersetzt werden. Natuerlich nur zum Wohle der Menschen die ueberleben duerfen.
      Und dazu kommen noch ein paar andere Idioten die eine Eiszeit provozieren wollen, damit wirklich nichts mehr waechst.
      „Der finstere Traum von Bill Gates, das Sonnenlicht von der Erde fernzuhalten, geht in Erfüllung“
      https://uncutnews.ch/der-finstere-traum-von-bill-gates-das-sonnenlicht-von-der-erde-fernzuhalten-geht-in-erfuellung/
      USA, Australien, Israel alle guten Kinder der Welt dabei….

    5. jeder hasst die Antifa am

      Früher wurden die Bauern nach Aufständen von ihren Herren Gerädert und Gefoltert.heute setzt man Pfefferspray und Gummiknüppel gegen sie ein.

    6. Man kann verstehen, dass sich niemand für das finanzkapitalsozialistisch installierte Selenski-Regime verheizen lassen will. Man kann verstehen, dass niemand für ein BRD-Regime arbeiten und Steuern zahlen will, dass in transatlantischem Auftrag Waffen in einen Krieg zur Zerstörung der Heimat liefert. Aber man kann nie und nimmer verstehen, dass Ukrainer hier knappe Lebensmittel einer Tafel mitnehmen und in die Mülltonne werfen: https://www.focus.de/panorama/anwohner-wer-macht-so-etwas-skandal-bei-tafel-in-thueringen-ukrainisches-paar-schmeisst-lebensmittel-in-den-muell_id_259669243.html

    7. Wenn jemand auf Deutschland kotzt und gleichzeitig den Dänen heraushängen läßt, dann kann selbst dem gutmütigen Nordfriesen die Galle überlaufen. Die Nordfriesen waren lange genug durch Fremdherrschaft bestimmt, da werden sie sich gewiß nicht dem Dansk unterwerfen. Das sind eben nationalbewußte Bauern, ohne denen rechtsnationale Gesinnung zu unterstellen. Das wird allzu gerne von Rot-Grün unterstellt, Nationalbewusstsein sei ganz Rääächts.

    8. Der zwangsfinanzierte Staatsfunk stellt die Teilnehmer an den Bauernprotesten zunehmend als gewaltbereiten Pöbel dar. Die links-rot durchfärbten Sendeanstalten der ÖRR sind Desinformationsanstalten und betreiben Hetze und Spalterei. Sie sind die treuesten Kettenhunde eines verkommenen politischen Klasse.

    9. "Lever doodt als Sklaav: das ist ein altfriesischer Bauernspruch. Die Umkehrung ist der Wahlspruch jeder späten Zivilisation und jede hat erfahren müssen, wieviel es kostet." (Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes.)

      Wie recht er hatte mit seiner Einschätzung, dass zeigte ja genau das Publikum, welches sich heute als aufrechte Kämpfer gegen Räääächts gerieren, in ihrem Verhalten in der Corinna-Plandemie.

    10. Wäre Zeit, daß ein Truchseß von Waldburg die Pauren dahin schickt, wo sie hingehören., auf die Äcker. Pfefferspray ist das falsche Mittel, es versagt gegen kollektive Gewalt. Mit einer Obrigkeit aus Weibern können sie ja Katz und Maus spielen.

    11. Demokratische Republik Absurdistan am

      Hier im Lande werden Bauern und letztendlich unser aller Ernährer von der hiesigen Politik und Medien kriminalisiert. Gleichzeitig werden Prozesse auf dem Kosten des deutschen Steuerzahler gegen Schutzbedürftige Islamisten geführt, die unseren Staat und Gutmütigkeit verwöhnen und ausnutzen. Wieder ist eine Frau brutal und bestialisch vor ihren Kindern von einen Syrer ermordet wurden. Bild berichtete bereits über den Fall in Siegen. Bundespräsident Wulff…der Islam gehört zu Deutschland

    12. Wäre das heutzutage und aktuell passend zu sagen: Bauern und Bürger aller finanzkapitalsozialistisch geplünderten und gegeneinander und in fremde Kriege gehetzten Völker vereinigt euch?
      Auch Polens produktive Bürger und Bauern demonstrieren gegen die westlichen Plünderer und zerstören amtlich aufgedrängte Solidaritätszwänge mit dem westlich gesteuerten Selenski-Regime: https://unser-mitteleuropa.com/131015

    13. In Bieberach gab es Polizeigewalt gegen protestierende Bauern, es gab auch Pfefferspray und Knüppel und was dazu "gehört". Damit haben die Grünen ihr Erkennungszeichen am Tatort hinterlassen… Hat COMPACT nichts davon mitbekommen? Auch AUF1 hat darüber berichtet.

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      COMPACT: Dazu gab es gestern hier zwei Beiträge – und außerdem ist es heute Abend Thema des Brennpunktes in COMPACT.DerTag.