Lady Gaga ist zurück – und sie hat Luzifer im Gepäck! Das Video zu ihrem neuen Song „Abracadabra“ steckt voller okkulter und kabbalistischer Symbole. Selbst für ihre Verhältnisse eine ziemlich teuflische Dosis. Mehr über die teuflische Botschafterin des Showbusiness lesen Sie in unserer Spezial-Ausgabe „Satan, Pop und Hollywood“. Wir beleuchten den dunklen Untergrund der Musik- und Filmindustrie. Hier mehr erfahren.

Zuletzt wusste Popsängerin Lady Gaga ihre Fangemeinde nicht recht zu begeistern. Im vergangenen US-Wahlkampf trällerte sie für Kamala Harris am Piano, doch viel gebracht hat es offenbar nicht. Nun hat sich die 1986 in New York als Stefani Germanotta geborene Musikerin zurückgemeldet. Am 7. März erschien ihr neues Album „Mayhem“ (Chaos, Durcheinander), laut Musikexpress „eine triumphale Rückkehr zu Gagas Pop-Wurzeln“, mit der sie an Erfolge wie „Pokerface“, „Bad Romance“ oder „Alejandro“ anknüpfen will.
Tatsächlich ist schon der Hype um die erste Singleauskopplung „Abracadabra“ beachtlich. Der Song stieg in Windeseile an die Spitze der Charts, das Video dazu wurde bis heute über 68 Millionen mal auf Youtube aufgerufen. Auf den ersten Blick wirkt es wie ein weiterer Gaga-typischer Exzess aus Glitzer, Glamour und Provokation, doch bei genauerem Hinsehen entpuppt es sich als ein finsteres Werk voller okkulter Symbole, Chiffren und Botschaften. Das kennt man von Lady Gaga schon. Dämonie und Finsternis umgeben den US-Popstar wie ein Pesthauch. Doch so opulent hat sie den Zuschauern selten ihre teuflische Kost serviert.
Das magische Wort
Schon der Titel des Stückes lässt aufhorchen: „Abracadabra“. Da denkt man an Kindergeburtstag oder Harry Potter. Doch weit gefehlt! Der Begriff hat tiefere Wurzeln – kabbalistische Wurzeln, um genau zu sein. In alten Schriften wird es mit der Beschwörung von Dämonen in Verbindung gebracht. Es ist ein Wort, das Macht über die unsichtbare Welt verleihen soll. Der Okkultist Éliphas Lévi (1810–1875), Schöpfer der in satanistischen Kreisen beliebten Baphomet-Figur, schrieb dazu Mitte des 19. Jahrhunderts in seinem Buch „Dogma und Ritual der Hohen Magie“:
„Das magische Dreieck der heidnischen Theosophen war das berühmte ABRACADABRA, dem sie außergewöhnliche Tugenden zuschrieben und das sie wie folgt darstellten:
ABRACADABRA
ABRACADABR
ABRACADAB
ABRACADA
ABRACAD
ABRACA
ABRAC
ABRA
ABR
AB
ADas isolierte A stellt die Einheit des ersten Prinzips dar, mit anderen Worten den intellektuellen oder aktiven Akteur. Das mit B vereinte A stellt die Befruchtung der Duade durch die Monade dar. R ist das Zeichen der Triade, da es hieroglyphisch die Emanation darstellt, die aus der Vereinigung der beiden Prinzipien resultiert. Die Zahl 11, die jene der Buchstaben des Wortes ist, verbindet die Einheit des Eingeweihten mit dem Denaren des Pythagoras, und die Zahl 66, die Summe aller Buchstaben, bildet kabbalistisch die Zahl 12, die das Quadrat der Triade und folglich die mystische Quadratur des Kreises ist.“
Und weiter: „Wir können nebenbei anmerken, dass der Autor der Apokalypse, dieses Schlüssels der christlichen Kabbala, die Zahl des Tieres, das heißt der Götzenanbetung, zusammengesetzt hat, indem er dem doppelten Senar von ABRACADABRA eine 6 hinzufügte, was kabbalistisch 18 ergibt, die Zahl, die im Tarot dem hieroglyphischen Zeichen der Nacht und des Profanen zugeordnet wird – eine mysteriöse und dunkle Zahl, deren kabbalistischer Schlüssel 9 ist, die Zahl der Einweihung.“
Die Hure Babylon
So viel zur Exegese des Altmeisters der schwarzen Magie. Lady Gaga erweist sich als seine gelehrige Adeptin. Sie schreit uns das Zauberwort, das auf das Tier 666 der Offenbarung des Johannes (Apokalypse) verweist, förmlich ins Gesicht, während ihre Tänzer wie Besessene um sie herumwirbeln. Zufall? Wohl kaum! Die mit allerlei okkulten Zeichen aufgeladene Choreografie verdeutlicht: Hier wird nicht nur getanzt, hier wird ein Ritual abgehalten! Es geht nicht nur um Popmusik, sondern um die Beschwörung von Dämonen.
Kaum hat der Clip begonnen, wird klar: Das ist kein gewöhnliches Musikvideo. Es zeigt einen Hexentanz, ein düsteres Schauspiel, in dem die Grenzen zwischen Kunst und Magie verwischen. Da ist die „Lady in Red“ – Gaga höchstselbst, gehüllt in blutrotes Tuch, das an Opferblut erinnert.
Eine unmissverständliche Botschaft: Die Farbe Rot steht im okkulten Kontext für Transformation durch Tod, für das große Opfer, das den Weg zur Erleuchtung ebnet. Und tatsächlich – Gaga kriecht rückwärts über den Boden, als würde sie sich einem unsichtbaren Herrn unterwerfen, während ihre Tänzer in Weiß und Schwarz – Licht und Dunkelheit – wie Marionetten zucken.
Der rote Dress der Sängerin spielt ebenso auf die Hure Babylon aus der Apokalypse an, die dort als in Scharlachrot und Purpur gekleidete Frau beschrieben wird. Der britische Okkultist Aleister Crowley (1875–1947) erhob die biblische Dirne zur Liebesgöttin. Der Psychoanalytiker C. G. Jung hingegen deutete Babylon als dunkle Seite des Weiblichen, als „verschlingende Mutter“.

Das Siegel des Luzifer
Dann die Formen: Die Tänzer bilden verschiedene Muster und Figuren, in einer Szene das mit der Spitze nach unten gerichtete Dreieck, das für den dunklen Pfad der Einweihung in die magischen Mysterien steht. Zugleich ist die Pyramide eines der wichtigsten Zeichen der Freimaurerei.
Das Hexagramm, also ein nach oben und ein nach unten zeigendes Dreieck, ist als Davidstern bekannt und symbolisiert in der Alchemie die magische Vereinigung des Weiblichen mit dem Männlichen – ähnlich wie die Säulen Jachin und Boas des Salomonischen Tempels, dem der Ritualraum jeder Loge nachempfunden ist.
In einer anderen Szene sieht man Lady Gaga und einen ihrer halbnackten Gefährten am Boden eine Figur formen, die offenbar an das Siegel Luzifers angelehnt ist – ein Symbol, das in der schwarzen Magie eine große Rolle spielt.
Die Tänzer rufen „Abracadabra“, ihre Bewegungen werden frenetisch, ihre Augen wirken leer. Sind das Tänzer – oder Besessene? Die Tanzfläche glüht, „the floor’s on fire“, wie Gaga später singt. Ein Hinweis auf die Hölle? Für Eingeweihte ist die Message klar: Hier ein höllischer Pakt geschlossen!
Die satanische Umkehrung
Passenderweise bezieht sich schon die erste Strophe des Liedes auf den Leibhaftigen:
„Zahle den Tribut an die Engel,
Zeichne Kreise in die Wolken.
Halte deinen Geist auf die Ferne gerichtet,
Wenn der Teufel sich umdreht.“
In diesem rätselhaften Vers malt die US-Sängerin ein dualistisches Bild (Engel gegen Teufel), während sie sich auf einen „magischen“ Weg begibt. Das Video stellt diese Dualität visuell dar, indem es Licht und Dunkelheit gegenüberstellt.
Wenn Gaga bekundet, dass das Lied „einen Zauber in sich trägt“, dann benutzt sie keine Metapher. Sie meint es wörtlich. Der Refrain des Stückes lautet:
„Abrakadabra, amor-oo-na-na
Abrakadabra, morta-oo-ga-ga
Abrakadabra, abra-oo-na-na
In ihrer Sprache sagte sie: Tod oder Liebe heute Nacht.“
Die Wörter „amor“ und „morta“ sind lateinisch und bedeuten „Liebe“ und „Tod“. Sie werden in der letzten Zeile erneut verwendet, als Anspielung auf eine Frau, die „in Zungen spricht“ – also in dämonischer Besessenheit Worte in einer fremden Sprache vorbringt.
Schließlich darf auch die Kreuzsymbolik nicht fehlen, aber natürlich nicht im christlichen Sinne, sondern als blasphemisches Signum auf ihrem Outfit. Das ultimative Ziel der Okkultisten ist die Selbstvergöttlichung des Menschen, die satanische Umkehrung der christlichen Lehre.
Gaga als Göttin? Oder als Dienerin des Fürsten der Finsternis? Die letzte Szene des Musikvideos – ein Spiegelbild von „As above, so below“, des hermetischen Gesetzes der Entsprechung: „Wie oben, so unten“ – lässt keinen Zweifel: Hier wird eine esoterische Wahrheit enthüllt, die nur jene sehen, die hinter den Schleier blicken können.
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