Der US-Vizepräsident bleibt nicht im Schatten von Donald Trump – beide bilden ein Dream-Team. Seine Intelligenz, sein Mut und seine Loyalität prädestinieren ihn zum idealen Nachfolger des Königs. Ein Auszug aus NÄNCY Nr. 2 mit dem Titelthema „Halt’s Maul, Fritz!“. Die Auflage ist limitiert! Also nicht lange fackeln, sondern hier zuschlagen, bevor alle Hefte weg sind! 

    Trumps Vize J. D. Vance ist normalerweise ein Mann der leisen Töne – ganz anders als sein Chef. Als er im Februar bei der Münchner Sicherheitskonferenz den anwesenden Eliten die Leviten las (O-Ton in NÄNCY 2 abgedruckt), tat er dies wie ein Chakravartin. Im Buddhismus nennt man so den Herrscher, „der das Rad des Gesetzes in Bewegung setzt“, dabei aber vollkommen in sich ruht.

    Einen anderen Vance erlebte man am 28. Februar im Weißen Haus. Wolodimir Selenski, der eigentlich zur Unterzeichnung eines Rohstoffabkommens nach Washington gereist war, dachte wohl, er könne sich dort genauso aufführen wie in Berlin oder Brüssel. Doch er sollte sich täuschen. Die ersten 35 Minuten des zuvor angesetzten Pressetermins im Oval Office verliefen gesittet, doch die Stimmung kippte, als der Gast aus Kiew es vor laufenden Kameras mit moralischer Erpressung versuchte.

    Keine Chance für Selenski: US-Präsident Donald Trump und sein Vize J. D. Vance falten Bittsteller aus Kiew im Oval Office gnadenlos zusammen. Washington, 28. Februar 2025. Foto: IMAGO / ZUMA Press Wire

    Aus dem Chakravartin wurde ein Pitbull. „Herr Präsident, bei allem Respekt – ich finde es respektlos, dass Sie ins Oval Office kommen und vor den amerikanischen Medien verhandeln wollen. Haben Sie überhaupt einmal ‚Danke‘ gesagt? Wir versuchen, Ihr Land zu retten, und Sie sitzen hier mit verschränkten Armen und reden über Putin, als ob wir das Problem wären. (…) Vielleicht sollten Sie erstmal dem Präsidenten {Trump} dafür danken, dass er einen Ausweg sucht“, so Vance zu Selenski. (…)

    Ganz unten im Rust Belt

    Der zweite Mann im Staat hat sich binnen kürzester Zeit ein Profil erarbeitet wie kaum ein anderer US-Vizepräsident zuvor. Doch wer ist der Mann, den hierzulande vor einem Jahr noch kaum einer kannte?

    Das Licht der Welt erblickt James David Vance 1984 in der Kleinstadt Middletown im US-Bundesstaat Ohio. Dass er einmal als Strahlemann an der Seite des mächtigsten Mannes der Welt auftreten würde, ahnt damals keiner. Sein Vater Donald ist Arbeiter, verlässt die Familie noch bevor der Junior laufen lernt. In seiner 2016 erschienenen Autobiografie „Hillbilly Elegy“ wird Vance seine Kindheit später als eine Zeit beschreiben, in der „Gewalt und Chaos omnipräsent“ waren.

    Eine schwierige Jugend im Rust Belt: Hier in Middletown, Ohio, wuchs der künftige US-Vizepräsident auf. Foto: IMAGO/USA TODAY Network

    Sein Schicksal steht beispielhaft für Hunderttausende zur damaligen Zeit im Rust Belt, der ältesten und größten Industrieregion der USA im Mittleren Westen. Die großen Stahlfirmen brechen reihenweise zusammen, Millionen verlieren ihre Jobs. In Middletown ist die Arbeitslosenquote besonders hoch, viele ertränken ihren Frust in Alkohol oder benebeln sich mit Drogen. Das ist auch bei seiner Mutter Beverly so, die wahlweise Heroin oder Crack nimmt und ständig wechselnde Männergeschichten hat. (…)

    Nach dem Highschool-Abschluss 2003 geht Vance zum Militär – und zwar zu den besonders harten Hunden des Marine Corps. Dort lernt er Disziplin und Ordnung kennen. Und dass man zum Erfolg kommt, indem man Leistung zeigt. Seine Vorgesetzten erkennen die Talente des jungen Rekruten, er wird Kriegsberichterstatter, unter anderem im Irak, wo er sechs Monate seiner insgesamt vierjährigen Dienstzeit verbringt.

    Den Kommiss verlässt er im Range eines Corporals, dem niedersten Unteroffiziersrang der US Army. Dann bekommt er seine große Chance: Mithilfe eines Veteranenstipendiums kann er 2007 an der Ohio State University in Columbus ein Studium der Politikwissenschaft und Philosophie aufnehmen, das er zwei Jahre später erfolgreich abschließt.

    Weg von der Ellenbogengesellschaft

    Vermutlich zu dieser Zeit kommt Vance erstmals mit den Ideen von Patrick J. Deneen in Kontakt. Der irischstämmige Philosoph, Jahrgang 1964, ist Politikwissenschaftler an der katholischen University of Notre Dame im US-Bundesstaat Indiana. Bekannt ist der postliberale Denker vor allem für sein 2018 veröffentlichtes Werk „Why Liberalism Failed“  (in deutscher Übersetzung ein Jahr später unter dem Titel „Warum der Liberalismus gescheitert ist“ erschienen).

    Sein Credo: Der Liberalismus zerstört die Gemeinschaft, macht uns egoistisch und den Staat zum Monster. Deneen will zurück zu Tradition, Familie und überkommenen Werten – weg von der Ellenbogengesellschaft. In seinem Werk Regime Change von 2023 würzt er dies mit kommunitaristischen Ideen und fordert: Lokale Macht statt Globalismus. Sein neuer Ansatz: „Aristopopulismus“ – Volk und Werte vereint!

    Äußerst ungewöhnlich für einen amerikanischen Konservativen: Deneen lehnt auch den freien Markt ab, plädiert für eine dezentralisierte, gemeinschaftsorientierte Wirtschaft, die lokale Selbstversorgung, traditionelle Werte und Nachhaltigkeit vereint.

    Vance, der nach seinem Veteranenstipendium an der Elite-Uni Yale aufgenommen wird, wo er Jura bis zum Doktorgrad studiert, konvertiert 2019 zum Katholizismus. In einem Interview mit der New York Times gibt er als Grund dafür seine Suche nach spiritueller Wahrheit an – inspiriert von Deneens Ideen, den er inzwischen persönlich kennengelernt hat ihn als seinen geistigen Mentor bezeichnet. (…)

    Vom Gegner zum Loyalisten

    Obwohl Vance bereits nach seinem Studium kurzzeitig für einen republikanischen Abgeordneten tätig gewesen ist, steigt er erst 2021 selbst in die Politik ein und kandidiert ein Jahr später für den US-Senat. Hatte er noch wenige Jahre zuvor in einem Meinungsbeitrag für die New York Times gelästert: »Herr Trump ist ungeeignet für das höchste Amt unseres Landes« und den starken Mann der Republikaner in einer privaten Nachricht sogar mit Hitler verglichen, wirft nun über Bord alle Bedenken über Bord und sichert Trump seine volle Unterstützung und Loyalität zu – die bis heute felsenfest ist.

    Investor Peter Thiel finanziert seinen Wahlkampf mit über zehn Millionen Dollar, Trump steigt für ihn in die Bütt – und Vance zieht für Ohio in den Senat ein. Dort zeigt er sich nun als stramm konservativ und wendet sich insbesondere gegen die fortwährenden Militärhilfen für Kiew. (…)

    Den vollständigen Beitrag lesen Sie in NÄNCY Nr. 2 mit dem Titelthema „Halt’s Maul, Fritz!“ – 76 Hochglanz-Seiten, frech wie nie – und 100 Prozent politisch unkorrekt! Die Auflage ist limitiert! Also nicht lange fackeln, sondern hier zuschlagen, bevor alle Hefte weg sind! 

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