Wer waren eigentlich unsere Vorfahren? Kaum ein Volk übt bis heute eine so ungebrochene Ausstrahlung aus wie die Germanen. Dr. Stephanie Elsässer sprach darüber mit dem bekannten Historiker Jan von Flocken. Dies ist der erste Teil des Interviews, die weiteren Teile werden in den kommenden Tagen veröffentlicht. In unserer neuen Sonderausgabe „Die Germanen – Die Geschichte der ersten Deutschen“ lesen Sie Wahrheit über den Freiheitskampf unserer Ahnen, ihre Kultur und ihre Bedeutung für die Herausbildung unserer Nation. Hier mehr erfahren

     Elsässer: Wir sind heute bei Jan von Flocken, dem bekannten Historiker und Preisträger. Er hat zahlreiche Bücher geschrieben, und wir wollen heute mit ihm über unsere neue Geschichtsausgabe „Die Germanen: Die Geschichte der erstsen Deutschen“ sprechen. Es geht hier im Heft mit der Frühzeit los. In Europa lebten die Kelten, die Slawen und Germanen. Wir erfahren von ihren Heiligtümern wie den Externsteinen, von ihren Festen, von den Wikingern, von den germanischen Stämmen, von der Himmelsscheibe von Nebra, die eine hochstehende Kultur in der Bronzezeit beweist, wir erleben die germanischen Götter wie Thor und Odin, wir erfahren von der Irminsul, von der Schrift, den Runen, von ihren Kriegen und vielem mehr. Lieber Jan von Flocken, die erste Frage: Unsere Germanenausgaben sind ja Bestseller. Was fasziniert die Menschen heute noch an den alten Germanen?

    „Rus bedeutet Ruderer“

     Flocken: Das frage ich mich manchmal auch. Es ist ja im besten Deutschland aller Zeiten, wie unser hochverehrter Herr Bundespräsident sagt, Konsens, unsere Geschichte mit Dreck zu beschmieren oder sie auf zwölf Jahre zu reduzieren. Ich kann mir das nur so erklären, dass gerade weil die deutsche Geschichte offiziell so mies gemacht wird, es Menschen gibt, die sagen, sie möchten mal wissen, wie es wirklich gewesen ist. Und da kann ich mir vorstellen, dass auch an unseren Urvätern, wenn man so sagt, den Germanen, ein profundes Interesse besteht. Ich freue mich darüber und wundere mich gleichzeitig auch ein bisschen.

    Elsässer: Würden Sie denn auch sagen, dass die Germanen das prägende Volk in Europa waren, neben den Kelten und Slawen, stimmt das?

    Flocken: Prägend schon mal, was die Sprache angeht; vom Angelsächsischen über das Skandinavische bis zum Deutschen hat sich das Germanische erhalten. Das Keltische wird ja kaum noch gesprochen, das Slawische eher, aber das kam viel später. Auch die Slawen, nehmen wir mal Russland; „Rus“ ist ein germanisches Wort und bedeutet „Ruderer“. Also die Kiewer Rus, das Urrussland, ist germanisch geprägt, auch wenn man das dort nicht so gerne hört. Also insofern stimmt das schon, dass die Germanen bis heute, wie man sagen kann, die prägende Volksgruppe für Europa sind.

    Elsässer: Was wir eben angeschnitten haben, habe ich mir mal ein Zitat herausgeschrieben, weil heute einige Politiker und Kulturschaffende behaupten, die Germanen hätten es gar nicht gegeben, sie seien ein Konstrukt. Das sagt zum Beispiel Naika Foroutan, Tochter eines Iraners und Leiterin des Berliner Instituts für Integrations- und Migrationsforschung. Ich kann mir nicht erklären, warum die alten Germanen heute gerne mal verleugnet werden. Was glauben Sie, was der Grund dafür sein könnte?

    Flocken: Ja gut, was die Dame aus Mittelasien zu ihrem Urteil veranlasst hat, kann ich nicht sagen, das muss sie selbst wissen. Richtig ist, insofern, als wenn man vor ungefähr 2.000 Jahren einem Cherusker, einem Chatten, einem Sueben, einem Alemannen gesagt hätte, du bist ein Germane, hätte der sich sehr gewundert, weil dieser Ausdruck eine Erfindung der Römer ist, die alles, was jenseits des Rheins war, als die Germanen subsumiert haben, insbesondere der berühmte Tacitus in seiner Germania.

    Die Multikulti-Apologetin Naika Foroutan bei einem Auftritt vor der Bundespressekonferenz im Mai 2022. Foto: Jens Schicke I IMAGO.

    Als solche haben die sich natürlich nicht gesehen, ebenso wenig wie die Gallier, die von Caesar zu Galliern gemacht wurden. Auch ein Arverner oder ein Veneter oder ein Veneller hätten sich des Todes gewundert, dass er ein Gallier sei. Insofern ist es richtig, dass dieser Begriff „Germanen“ eine Fremdbestimmung der Römer war.

    Aber, ich habe ja schon die Gallier als Beispiel genannt, auch die Griechen, den Ostgriechen gab es zwar, aber ein Makedonier hätte eigentlich mit einem Spartaner und der mit einem Athener auch nicht so sehr viel gemeinsam gehabt. Also haben wir das bei vielen Völkern der Antike, dass sie einen subsumierenden Namen haben, der, was die einzelnen Stämme angeht, nicht hundertprozentig stimmt.

    „Familienzwist von shakespearischem Ausmaß“

    Elsässer: Ja, die Germanen waren ein Volk mit hunderten Stämmen. Was glauben Sie, was ist aus Ihrer Sicht der wichtigste Stamm oder welche waren die wichtigsten Stämme?

    Flocken: Natürlich nicht die Cherusker, das ist klar, das kennt man ja von Hermann, der eigentlich Arminius hieß. Den wichtigsten Stamm festzustellen ist schwierig; wir könnten das ganz zum Schluss noch einmal behandeln, was so Sachsen und Alemannen angeht. Was ich ganz kurios fand, es gab Ende der 80er Jahre ein Manöver in der Bundeswehr, das „Standhafte Chatten“ hieß. Und überall taucht es auf als „Standhafte Schatten“, weil keiner mehr wusste, dass die im heutigen Hessen lebenden Stämme der Germanen unter dem Begriff „Chatten“ mit „Ch“ zusammengefasst sind.

    Das zeigt also, dass da einiges an Wissen verloren gegangen ist und dass es dann ganz schwierig ist zu sagen, wer der bedeutendste war. Aber wir können gerne noch zum Schluss auf Sachsen und Alemannen zu sprechen kommen, dann werden wir schon sehen, wer aus meiner Sicht die bedeutendsten sind.

    Elsässer: Sie haben schon die Cherusker angesprochen. Jetzt kommen wir zu den Herausforderern des römischen Imperiums, den Befreiern Germaniens, eben einmal Arminius, Hermann der Cherusker, Varusschlacht im 9. Jahrhundert nach Christus, und es gab noch einen weiteren Befreiungskämpfer namens Marbod. Und die beiden haben ja leider nicht zusammengefunden, warum eigentlich?

    Flocken: Das ist ein Familienzwist von shakespearischem Ausmaß, kann man schon sagen. Es ist sehr schade, dass unsere großen deutschen Dramatiker Schiller, Goethe und Lessing sich dieses Themas nicht angenommen haben. Da ist alles drin, was zum Beispiel Shakespeare in seinen Tragödien von der ersten Titus Andronicus bis zur letzten, man kann schon etwas respektlos sagen, verwurstet hat an Animositäten zwischen Mann und Frau, zwischen Vater und Sohn, zwischen Bruder und Schwester.

    Hermannsdenkmal
    Ein deutscher Mythos: Das Hermannsdenkmal im Teutoburger Wald. Foto: BeneFoto, CC BY-SA 4.0, Wikimedia Commons

    Das ist in diesem Fall gar keine, ich sag mal, typisch germanische Geschichte gewesen und da menschelt es sehr, und das ist auch der Grund dafür, dass es dann zu dieser Tragödie zwischen Marbod und Hermann gekommen ist. Es gab also keine wirtschaftlichen oder politischen Hintergründe im Großen und Ganzen, sondern das war wie immer: „Man kann nicht miteinander“ oder man findet nicht zueinander, das endet in einer tödlichen Feindschaft. Wie gesagt, das hätte ein wunderbares Drama auf der Bühne ergeben.

    In unserer neuen Sonderausgabe „Die Germanen – Die Geschichte der ersten Deutschen“ lesen Sie Wahrheit über den Freiheitskampf unserer Ahnen, ihre Kultur und ihre Bedeutung für die Herausbildung unserer Nation. Hier mehr erfahren

    Verpassen Sie heute Abend nicht die Ausstrahlung des Germanen-Interviews von Dr. Stephanie Elsässer mit Jan von Flocken auf dem Youtube-Kanal von COMPACT-TV. Die weiteren Teile des gedruckten Interviews werden in den kommenden Tagen veröffentlicht.

    17 Kommentare

    1. Peter vom Berge am

      "Es ist sehr schade, dass unsere großen deutschen Dramatiker Schiller, Goethe und Lessing sich dieses Themas nicht angenommen haben."

      Man könnte eine KI beauftragen, ein solches Drama zu schreiben. KI produziert heute Zeitungsartikel und sogar Kino-Spielfilme – warum nicht auch literarische Werke von hoher Qualität?

    2. Malen konnten sie ja im 19. Jahrhundert, aber ihre Vorstellung von germanischer/römischer Kleidung und Bewaffnung, unterirdisch. Die reinste Wagner-Oper.

      • armin_ulrich am

        Sie meinen:"die reinste Wagner-Oper, die nicht von Calixto Beioto "angepaßt" wurde – ohne Nackte, ohne Hakenkreuze, ohne Wasserbetten, ohne Buisiness-Dress."

    3. Peter vom Berge am

      Wladimir Putin ist ja ein Nachkomme der Wikinger. Das ist übrigens wissenschaftlich erwiesen.

      • Schmarrn. "Wikinger" bezeichnet eine Tätigkeit, keine Ethnie. Und Onkel Putin springt der Mongole förmlich aus dem Gesicht. ( Steht ihm gut. Andor verleumdet mich als Putin – Hasser. Dabei mag ich Wladimir. Schade das er Russe ist. Nach langer Zeit als Zarendarsteller ein bißchen größenwahnsinnig, ja, wem es nicht so ginge, der werfe den ersten Stein.)

    4. In Russland gibt es mehr hellhäutige, blonde, grau-blau-äugige Menschen als im grenzenlos kaputgemerkelten und kaputtgeapmpelten Deutschland. Ein Völkerkundler weiß mehr: https://antaios.de/autoren/andreas-vonderach/

      • Peter vom Berge am

        Und Scholz ist eine sauer vergorene Promenaden-Mischung.

        Was Annalena ist, möchte ich aus Gründen des Anstands hier nicht erwähnen …

    5. Apropos "Kiewer Rus": Vor vier Jahrzehnten lief im deutschen Farbfernsehen eine Doku über die Ukraine, da war die noch kommunistisch. Es wurde u.a. berichtet über das vergorene Brot, das als Erfrischungsgetränk an Automaten in der Hauptstadt ausgegeben wurde. Und davon berichtet, daß sich die Ukrainer als die eigentlichen Russen betrachten, die in ihrem "Grenzland" nie von den Mongolen erobert wurden. Ukrainer berichteten mir von ihren Eltern, die während der Stalin-Zeit nach Osten bis an den Pazifik flüchteten, weil je weiter weg von Moskau, umso geringer die Vernichtungsgefahr im Gulag. Eines Tages werden uns Ukrainer und Russen fragen, WER heute vor über zwei Jahren diesen idiotischen, überflüssigen Krieg angezettelt hat, unter dem beide Völker so sehr leiden. Und dann wird hoffentlich eine nationale deutsche Regierung die ganzen KriegsnuXXen*) an die Staatsanwaltschaften in den betroffenen Ländern ausliefern für einen mindestens zwanzigjährigen "Bildungsurlaub" in nordsibirischen Steinbrüchen (Bildhauer) und Kiefernwäldern (Holzschnitzer)!

      *) Begriff aus Gründen der Sittlichkeit u.d. Jugendschutzes mit zwei Unbekannten kryptologisch chiffriert, sodaß nur ein entspr. gebildeter und darüberhinaus moralisch gefestigter, erwachsener Personenkreis die Mitteilung versteht.

    6. Ich traue meinen Augen nicht. Steht da wirklich "Kaum ein Volk übt bis heute eine so ungebrochene Ausstrahlung aus wie die Germanen" ?! Frau DOCTRIX Elsässer klittert unbeirrt, obwohl ihr Herr Flocken sehr richtig erklärt, daß Germanen kein Bewußtsein einer Gemeinsamkeit hatten, was ja wohl die mindeste Voraussetzung für ein "Volk" ist.
      Ich verspüre nichts von einer "germanischen Ausstrahlung", wohl aber von der Ausstrahlung eines Bruno v. Querfurt, Albertus Magnus z.B.
      Der examinierte Historiker F. irrt aber bezüglich der Griechen. An den olympischen Spielen durften nur Griechen (keine Makedonen) teilnehmen, was denknotwendig die Erkenntnis einer minimalen Gemeinsamkeit voraussetzt.
      Nur weil eine sehr fremde Ausländerin nicht diskussionswürdigen Unsinn über Europas Geschichte erzählt, muß frau ja nicht ins gegenteilige Extrem verfallen und anderes, aber genau so faktenfreies absondern.

    7. Hilfeee! Germanen, Slawen und Kelten beständen jeweils aus vielen verschiedenen Völkern. Es gab kein Volk "Germanen", wie es heute ein deutsches Volk gibt. Selbst aus dem wollen ja "Patrioten" wie die "Freien Sachsen" wieder aussteigen.

    8. Ja,ja, Jan van Flocken. ( Im niederländischen bedeutet "van" nicht Adel, der heißt dort "de"). "Urrussland war germanisch geprägt", die Russen sind germanisch geprägt" und bald "die Russen sind Germanen" und "die Deutschen sind eigentlich Russen". Lach. Ihr Russenstruzzis seid schon lustig.

    9. Die Germanen hat es nie gegeben. Hat Fr. Prof. Naika Foroutan herausgefunden. Die Germanen hat es zwar gegeben … aber jenseits der Sprache hatten sie keinerlei feststellbare eigenständige Kultur … – meint wiederum Frau Öztürk… äh… Ötzoguzz natürlich. Und Herr Otto stellt fest: Ich bin verwirrt!

      • Reicht doch. Ich kann in Bayern, Sachsen, Saarland u.Ä. lokale Zeitungen lesen und verstehen, die Menschen selbst jedoch nicht immer. Ob allerdings Ostgothen, Vandalen ,Langobarden eine gemeinsame Sprache hatten darf bezweifelt werden. Noch Luther u. Zwingli kommunizierten auf Latein, weil sie ihre jeweiligen deutschen Dialekte gegenseitig nicht verstanden.

    10. Ah ja.
      Vielen Dank.
      Sehr interessant.

      Wie auch schon der Problempunkt? Einheit?
      Der uns möglicherweise auch einen Nicht-Kriegsverlust im WK2 kostete?

    11. Das Hermannsdenkmal ist ganz klar rassistisch, weil es die Geschichte der schwarzen, braunen und gelben Deutschen und ihren Anteil an der Befreiung von der weißen Fremdherrschaft völlig ausblendet. Deshalb brauchen wir ein neues Nationaldenkmal … z.B. bestehend aus einems hwarzen Drogenhändler, einem braunen Messermann … und für die gelben Deutschen ist mir noch nichts Passendes eingefallen. Die setzen wir dann statt der Quadriga auf das Koranische (ehemals Brandenburger) Tor…