Begleitet von einer beispiellos aggressiven Symbolik erfolgte gestern in Istanbul die Umwidmung der einstmals orthodoxen Kirche Hagia Sophia von einem Museum in eine Moschee. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan zelebrierte in dem Gotteshaus eine besonders extreme Geste. Lesen Sie in unserem COMPACT-Spezial Islam – Gefahr für Europa wie der aggressive Expansionismus des Islams das Abendland bedroht.

    Die Medien in der Türkei geben sich wie üblich gar keine Mühe, ihre Triumphgefühle zu bemänteln. Man habe dem Westen „eine doppelte Ohrfeige“ verpasst, frohlockte beispielsweise die Tageszeitung Türkiye. Sie bezog sich damit einerseits auf die gestern vollzogene Umwidmung der orthodoxen Kirche Hagia Sophia zur Moschee, andererseits aber auch auf die Entsendung des militärisch eskortierten seismischen Forschungsschiffs Oruc Reis vor die Küste der kleinen griechischen Insel Kastelorizo, die von der Türkei als ausschließliche Wirtschaftszone beansprucht wird.

    Meisterwerk der christlichen Spätantike

    Insbesondere die Umwidmung der Hagia Sophia von einem Museum in eine Moschee versetzte Millionen von Türken in den vergangenen Tagen in einen Ausnahmezustand, die Straßen und Plätze rund um das Gebäude wurden breitflächig mit türkischen Fahnen drapiert. „Du bist seit ewig unser, und wir sind dein“, hatte Erdoğan mit Blick auf die Hagia Sophia in einer Videobotschaft erklärt – und damit eine dicke und dreiste Lüge in die Welt gesetzt.

    Tatsächlich war das in der Mitte des 6. Jahrhunderts auf Anweisung des oströmischen Kaisers Justinian I. errichtete Bauwerk für fast ein Jahrtausend das größte Gotteshaus der Christenheit, bis es nach der Eroberung Konstantinopels durch die Türken im Jahr 1453 von Sultan Mehmed II. zur Hauptmoschee des Osmanischen Reiches erklärt wurde.

    Während die Stadt Monheim am Rhein gleich zwei Grundstücke an muslimische Gemeinden verschenkt hat, duldet der expansive und aggressive Islam keine religiösen Minderheiten in seinem Herrschaftsbereich. Mit der Asylflut nahm der schleichende Umbau Deutschlands zum Scharia-Staat erst Fahrt auf. Islamistische Schlägerbanden terrorisieren Christen, ungehemmte Gewaltausbrüche und Frauenjagden verwandeln unsere Straßen in No-Go-Areas. Dieses Spezial vermittelt in vier prall gefüllten Kapiteln Fakten zur Entwicklung des Islam: von seinem Gründer Mohammed über die blutige Expansion bis vor die Tore Wiens zum heutigen globalen Dschihad von IS & Co. Zu Wort kommen die Islamaussteigerin Sabatina James, der Staatsrechtler Karl Albrecht Schachtschneider und der langjährige Nachrichtenjournalist Hans-Hermann Gockel. Hier bestellen oder zum bestellen auf das Banner unten klicken.

    Der Bau selbst ist ein Geniestreich spätantiker Baumeister wie Isidor von Milet oder Anthemios von Tralleis. Insbesondere die Kuppel gilt als absolute architektonische Meisterleistung – sie ist bis heute die größte über nur vier Tragepunkten errichtete Ziegel-Kuppel der Architekturgeschichte. Die Kuppel wird an ihrem Fuß von 40 Fenstern durchbrochen, die den ganzen Raum mit Licht ausfüllen. Gläubige hatten deshalb früher den Eindruck, die Kuppel sei mit Seilen am Himmel selbst aufgehängt.

    Ein Schwert im Gotteshaus

    Doch statt die Bedeutung dieses zumindest für die orthodoxe Christenheit einmaligen Ortes zu respektieren, provozierte Erdoğan beim gestrigen Freitagsgebet weiter. Noch bevor er mit Rezitationen aus dem Koran begann, verbeugte er sich auf eine Art, die als tilavet secdesi ‒ zu Deutsch: Erschöpfungskniefall ‒ bezeichnet wird, gemeint ist eine Niederwerfung nach einer Eroberung.

    Damit machte Erdoğan deutlich, dass er sich in der Nachfolge des Eroberersultans sieht, der 1453 eine ähnliche Geste bei der Inbesitznahme des orthodoxen Gotteshauses vollführte. Die Aggressivität des gestrigen Umwidmungsaktes wurde noch dadurch unterstrichen, dass Ali Erbas, der Chef der Religionsbehörde Diyanet, während der Zeremonie ein Schwert in seinen Händen trug.

    Die Eroberungssymbolik konnte der türkischen Staatsspitze gestern jedenfalls gar nicht grell genug sein. Soll damit am Ende etwa ein neuer Krieg um die Erdgasreserven in der Ägäis vorbereitet werden? Das wollte selbst der Türkei-Experte Günter Seufert in einem heute veröffentlichten Interview mit der Deutschen Welle nicht ausschließen. Alles hänge nun von der griechischen Reaktion auf die bevorstehenden türkischen Bohrungen vor der Insel Kastelorizo ab.

    Türkei-Experte hält Krieg mit Griechenland für möglich

    Dazu äußerte der Leiter des Centrums für angewandte Türkeistudien (CATS) bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin: „Die Frage, ob es deshalb zu einem Krieg kommt, hängt davon ab, wie sich Griechenland verhält: Bietet es der Türkei Verhandlungen an oder nicht. Und es hängt auch davon ab, wie sich die EU und vor allem die USA positionieren. Schließlich sind Griechenland und die Türkei NATO-Mitglieder. Da sollten die großen NATO-Länder vermittelnd eingreifen.“

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