Der Westen will Bodentruppen in die Ukraine entsenden – deutsche Soldaten sollen in die Ostukraine. Das Land soll in Besatzungszonen eingeteilt werden. So jedenfalls der russische Auslandsgeheimdienst. Trumps Friedensbemühungen – noch einmal verdeutlicht in unserer Dezember-Ausgabe – würden damit erneut torpediert. Hier mehr erfahren

    Es klingt wie ein Fahrplan zur ultimativen Eskalation: Nach Angaben der Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf die Pressestelle des russischen Auslandsgeheimdienstes planen westliche NATO-Staaten die Entsendung eines sogenannten Friedenskontingents von 100.000 Soldaten in die Ukraine. Wie es heißt, soll das ukrainische Territorium zwischen Rumänien, Polen, Deutschland und Großbritannien aufgeteilt werden.

    Zuvor soll offenbar der Ukraine-Krieg eingefroren werden, was es dem Westen ermöglichen würde, die ukrainische Armee wieder aufzubauen und „Kiew auf einen Rachefeldzug vorzubereiten“, wie es laut der TASS-Meldung heißt. Die NATO sei bereits dabei, Ausbildungszentren einzurichten, in denen mindestens eine Million ukrainische Wehrpflichtige ausgebildet werden könnten, so der russische Auslandsgeheimdienst.

    Deutsche Truppen in die Ostukraine

    Derzeit gebe es keine Aussichten, dass die Ukraine in die Lage versetzt werden könnte, „Russland auf dem Schlachtfeld eine strategische Niederlage beizubringen“. Daher habe man sich seitens mehrerer westlicher Staaten auf diesen Plan B verständigt.

    Dieser beinhalte laut dem russischen Geheimdienst auch eine Aufteilung der Ukraine in vier große Besatzungszonen. Rumänien wäre demnach für die Schwarzmeerküste zuständig, Polen würde die Westukraine besetzen, das Zentrum und der Osten des Landes würde unter Kontrolle der BRD stehen, die nördlichen Gebiete des Landes – einschließlich Kiews – würden an Großbritannien fallen. Deutsche Truppen würden sich demnach russischen direkt gegenüberstehen!

    Verteidigungsminister Boris Pistorius beim Panzerbataillon 203 in Augustdorf bei Bielefeld. Von hier aus wurden Panzer vom Typ Leopard-2A6 in die Ukraine geschickt. Foto: picture alliance / Kirchner-Media

    Die Nachrichtenagentur TASS berichtet weiter, dass der Waffenstillstand es den NATO-Staaten erlauben könnte, den ukrainischen militärisch-industriellen Komplex wiederherzustellen. Der russische Auslandsgeheimdienst vermeldet:

    „Es wird aktiv mit westlichen militärisch-industriellen Unternehmen zusammengearbeitet, darunter auch mit dem deutschen Unternehmen Rheinmetall.“

    Von den Rüstungsunternehmen würden nicht nur Investitionen, sondern auch die Entsendung führender Spezialisten in die Ukraine gefordert, hieß es seitens der Pressestelle des Nachrichtendienstes gegenüber TASS.

    Polens Griff nach der Westukraine

    Der Geheimplan zur Besetzung der Ukraine käme insbesondere Polen sehr gelegen. Warschau schielt schon seit geraumer Zeit nach der Westukraine. Bereits von 1918 bis 1919 befanden sich beide Länder im Krieg. Dabei ging es um Territorialfragen.

    Große Teile der heutigen Ukraine gehörten einst zum Königreich Polen-Litauen. Im 17. Jahrhundert fiel der links des Dnjepr gelegene Teil der Ukraine einschließlich Kiews an Russland, die rechts des Dnjepr gelegenen ukrainischen Gebiete nach den Teilungen Polens Ende des 18. Jahrhunderts an Habsburg. Mit dem Aufkommen nationalstaatlicher Bestrebungen im 19. Jahrhundert kam es zu Rivalitäten zwischen Ukrainern und Polen um dieses Gebiet. Dabei konnten sich die Polen 1918 militärisch durchsetzen.

    In der Folge kam es bis nach dem Zweiten Weltkrieg zu teils gewalttätigen polnisch-ukrainischen Auseinandersetzungen. In der Zwischenkriegszeit versuchte die Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN), sich gegen die Polonisierung der von Ukrainern bewohnten Gebiete im Südosten des damaligen Polen zu wehren.

    Unter deutscher Besatzung zielte dann der bewaffnete Arm der OUN, die Ukrainische Aufständische Armee unter Stepan Bandera, darauf ab, aus den ukrainischen Gebieten, für die sie nach dem Krieg die Unabhängigkeit erwartete, die nicht-ukrainische Bevölkerung zu vertreiben. Insbesondere in Wolhynien fielen 1943/44 Zehntausende Polen Massenmorden der UPA zum Opfer. Die polnische Heimatarmee reagierte mit Vergeltungsaktionen.

    Formierung der Nordgruppe Ukraine

    Die Behauptung des russischen Auslandsgeheimdienstes, westliche Staaten würden die Besetzung der Ukraine vorbereiten, ist auch deshalb nicht unglaubwürdig, weil sich erst am 21. November eine sogenannte Nordgruppe mit 13 europäische Staaten formiert hat – bestehend aus Dänemark, Schweden, Finnland, Norwegen, Island, Estland, Lettland, Litauen, Deutschland, die Niederlande, Polen, das Vereinigte Königreich und die Ukraine.

    Bis auf Rumänien sind alle potenziellen Besatzerstaaten dabei – nach eigenen Angaben soll das neue Bündnis die militärische Zusammenarbeit und Sicherheitskoordination in Nord- und Osteuropa stärken.

    Konkret verfolgt dieser Zusammenschluss laut Eigenbeschreibung mehrere Ziele:

    1) Sicherheitskooperation: Angesichts der anhaltenden Spannungen in der Region soll das Bündnis die Verteidigungsfähigkeit der Mitgliedstaaten durch gemeinsame Übungen und Informationsaustausch verbessern.

    2) Unterstützung der Ukraine: Die Einbindung der Ukraine in diesen Rahmen bietet dem Land zusätzliche Unterstützung und Integration in die europäischen Sicherheitsstrukturen, wodurch seine Verteidigungsfähigkeit gegenüber externen Bedrohungen gestärkt wird.

    3) Stärkung der NATO: Obwohl einige Mitgliedsstaaten bereits Teil der NATO sind, bietet die Nordgruppe-Ukraine eine Plattform für vertiefte Kooperation und Koordination, die über die bestehenden NATO-Strukturen hinausgeht.

    4) Regionale Stabilität: Durch die Förderung der Zusammenarbeit und des Vertrauens zwischen ihren Mitgliedern trägt die Allianz zur Stabilität in Nord- und Osteuropa bei.

    Diese Zielsetzungen – von den beteiligten Staaten natürlich in geschönter Sprache wiedergegeben – würde haargenau zu dem passen, was nun durch die russische Nachrichtenagentur TASS vermeldet wurde.

    Zwischenüberschrift

    Sollte es zur Entsendung des sogenannten Friedenskontingents (besser: Bodentruppen) von 100.000 westlichen Soldaten in die Ukraine und zur Aufteilung des Landes in Besatzungszonen kommen, würde dies nicht nur eine weitere Eskalation des Konflikts bedeuten, es würde einmal mehr dem designierten US-Präsidenten Donald Trump in die Parade fahren.

    Trump ernennt Beauftragten für Russland und Ukraine

    Dessen Friedensplan bzw. der seines neuen Sondergesandten für Russland und die Ukraine, Generalleutnant a. D. Keith Kellogg, sieht zwar ein Einfrieren des Krieges an den aktuellen Frontlinien vor – aber mit anschließenden Friedensverhandlungen und einem Friedensvertrag zwischen Moskau und Kiew.

    Eine brandgefährliche militärische Besatzung steht hingegen überhaupt nicht auf dem Plan Trumps und Kelloggs. Die große Frage ist nun, ob der Republikaner dieses irrsinnige Vorhaben noch verhindern kann – oder ob er vor vollendete Tatsachen gestellt wird und damit dann umgehen muss.

    Die Eskalation schreitet voran – und nur ein Mann kann sie stoppen. Wie Trump Frieden schaffen will und wie der „Geheimplan für Deutschland“ lautet, lesen Sie in der Dezember-Ausgabe von COMPACT. Lassen Sie sich nicht von den Fake-News-Medien in die Irre führen. Hier bestellen.

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