Hunderttausende deutsche Soldaten und Zivilisten kamen in den Todeslagern der Amerikanern auf den Rheinwiesen ums Leben. Hunger, sengende Hitze, klirrende Kälte und Typhus rafften die meisten dahin. Aber es kam auch zu bestialischen Folterungen und Morden. Mit unserer Geschichtsausgabe „Die Todeslager der Amerikaner“ brechen wir das Schweigen. Hier mehr erfahren.

    Sie sind ein Tabu der bundesdeutschen Zeitgeschichtsforschung: Die US-Todeslager am Rhein, in denen deutsche Soldaten, aber auch unzählige Zivilisten noch weit nach Kriegsende systematisch zu Tode gebracht wurden. Entrechtet waren sie durch einen neu geschaffenen Sonderstatus (Disarmed Enemy Forces; auf Deutsch: entwaffnete feindliche Kräfte), mit dem die USA die Bestimmungen der Genfer Konvention zur Behandlung von Kriegsgefangenen umgehen wollten.

    Die Internierten mussten bei Wind und Wetter unter freiem Himmel dahinvegetieren, sie waren permanent unterversorgt, es gab keine ausreichende medizinische Versorgung, und Hilfe von außen – sogar durch das Rote Kreuz – war untersagt. Bei Zuwiderhandlung wurde seitens der Wächter von der Schusswaffe Gebrauch gemacht.

    Elend und Sterben vor den Toren der Stadt: Hier in Ludwigshafen-Rheingönheim. Foto: National Archives Washington, DC

    Durch die inhumanen Haftbedingungen kamen Hunderttausende ums Leben, doch auch kaltblütige Morde und brutale Folterungen, nicht selten mit Todesfolge, und Vergewaltigung von weiblichen Insassen gehörten zum Lageralltag. Folgende Beispiele aus verschiedenen Rheinwiesenlagern sind in unserer Geschichtsausgabe „Die Todeslager der Amerikaner“ entnommen:

    Lager Bad Kreuznach (April bis Juni 1945)

    ▪️ „Mit Knüppelschlägen wurden die Gefangenen aus den Lkws entladen, dabei wurde auch auf Schwer-beschädigte eingeschlagen.“

    ▪️ „Wachposten schossen abends und nachts häufig in das Lager und töteten beziehungsweise verwundeten dabei eine ganze Anzahl an Kriegsgefangenen.“

    ▪️ „Die Frau eines Kriegsgefangenen und deren Kind durften mit Genehmigung eines Postens mit dem Kriegsgefangenen durch den Zaun sprechen. Nach längerer Unterhaltung wurde der Kriegsgefangene, der fünf Meter vom Zaun entfernt stand, plötzlich vor den Augen seiner Frau und des Kindes durch den gleichen Posten durch mehrere Schüsse niedergestreckt.“

    ▪️ „Weibliche Wehrmachtsangehörige wurden von weißen und farbigen Amerikanern im Lager vergewaltigt.“

    Lager Andernach (April bis August 1945)

    ▪️ „Im Lager stand beim Verpflegungs- und Wasserempfang ein Spalier von amerikanischen Soldaten, von denen jeder einen Knüppel in der Hand hatte. Die Gefangenen mussten im Laufschritt vorbei. Wer im Schritt ging, bekam Schläge mit dem Knüppel, auch Versehrte.“

    ▪️ „Einzelnen Gefangenen wurden mit Messern Goldzähne und -plomben herausgestochen.“

    ▪️ „Ein gefangener Polizei-Hauptwachtmeister wurde mit Fäusten und einem Brett geschlagen, erhielt fünfzig Hiebe mit einem Tau auf das blanke Gesäß. Er musste mit voller Kleidung in einem etwa einen Meter tiefen Bach bis zur völligen Erschöpfung hin- und herschwimmen, wobei er ständig mit einem Prügel geschlagen wurde.“

    Lager Marburg-Cappel (Sommer 1945 bis Februar 1946)

    ▪️ „Ein kranker SS-Offizier wurde mit der Faust zu Boden geschlagen und musste vier Stunden in einem Drahtkäfig strammstehen.“

    ▪️ „Einem Sanitätsoffizier wurden Schuhe und Mantel abgenommen. Er wurde in eine Dunkelzelle gesperrt. In Strümpfen wurde er über spitze Schottersteine getrieben und musste dann mit bluten-den Füßen circa eine Dreiviertelstunde in einer knöcheltiefen Lehmpfütze stehen. Er wurde von amerikanischen Soldaten mit der Faust ins Gesicht geschlagen.“

    Lager Heilbronn (April 1945 bis Januar 1946)

    ▪️ „Beim Marsch durch Heilbronn wurde ein Kriegsgefangener mit einer Pistole auf den Kopf geschlagen. Amerikanische Soldaten schossen auf Zivilisten, die den Kriegsgefangenen Brot geben wollten. Das Brot wurde den Kriegsgefangenen aus den Händen gerissen und zertrampelt.“

    ▪️ „Offiziere mussten Eheringe abgeben. Als einer von ihnen den Ring, der zu eng war, nicht rasch genug abstreifen konnte, wurde das Fleisch vom Finger geschnitten und der Ring vom blanken Knochen gerissen.“

    Weitere erschütternde Augenzeugenberichte und Schilderungen sowie alle historischen Hintergründe finden Sie in unserer Geschichtsausgabe „Die Todeslager der Amerikaner – Massenmord an Deutschen auf den Rheinwiesen“. In Wort und Bild schonungslos dokumentiert. Hier bestellen.

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