Er ist Strafverteidiger. Kennt verschiedene Rechtssysteme. Hat in Frankreich, Österreich und England schon praktiziert und ist in einer Berliner Kanzlei zu Hause. Das deutsche Justizsystem kennt er in- und auswendig. Im Interview nimmt Mario Seydel kein Blatt vor den Mund.

    Mario Seydel ist kein gewöhnlicher Strafverteidiger. Während nach seinen Worten, die meisten seiner Kollegen eher Verurteilungsbegleiter seien, kämpft er vom ersten Moment an für die Rechte seines Mandanten. In Strafsachen greift in Deutschland ein völlig anderes Rechtssystem als im Zivilprozess, weiß Seydel zu berichten. Das macht die Sache schwierig, aber nicht unmöglich. Sei erst einmal Anklage erhoben, ist in ca. 95 Prozent der Fälle mit Verurteilung zu rechnen.

    „Das Recht ist für die Reichen“, RA Mario Seydel

    Dass vor Gericht doch nicht alle gleich seien, sondern die mit mehr Geld eben gleicher, kommt im Interview ebenso zur Sprache, wie die Tatsache, dass das System der Strafverfolgung an sich viele Fehlurteile erwarten lässt. Aus seiner Lehrtätigkeit an Polizeischulen weiß Seydel aus eigener Erfahrung, dass die Polizei in vielerlei Hinsicht überfordert ist.

    Aus der Berufserfahrung heraus und seinem Wunsch Hilfe zur Selbsthilfe zu praktizieren, entstand „Der Strafwandler“. Dieses Buch soll all jene an die Hand nehmen, die in ihrem Leben in die Situation einer Anklage hineingeraten.

    Seydel nimmt den Betroffenen an die Hand. Er gibt wichtige Ratschläge und stellt klar, wie Richter und Staatsanwälte „ticken“. Dass man schon von Anfang an in Fallstricke geraten kann, ist ebenso Thema wie auch, dass der Grundsatz „In-dubio-pro-reo-Grundsatzes“ bei Strafsachen nicht gilt. Vielmehr muss vor Gericht der Angeklagte seine Unschuld beweisen. Dass dann die Wahrscheinlichkeit eines Freispruchs nur bei ca. 5 Prozent liegt, ergibt sich somit fast von selbst. Der Titel ist auch in unserem Shop erhältlich.

    Das Interview wurde bei eingeschenkt.tv geführt.

     

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