CDU-Wunschkanzler Friedrich Merz dreht frei. Im ZDF hat er jetzt wieder auf Eskalation gegen Russland gesetzt. Hat das BSW gut zugehört? Wie der Blackrock-Mann wirklich tickt, entlarven wir in unserer November-Ausgabe mit einem Porträt, das es in sich hat. Hier mehr erfahren.

    In der ZDF-Sendung Bericht aus Berlin hat Friedrich Merz, Kanzlerkandidat von CDU und CSU, jetzt unwidersprochen abermals die große Attacke auf Russland fordern können. Um die Ukraine zum Endsieg zu führen, setzt er auf Konfrontation, auf Waffenlieferungen, auf Ultimaten, ja, auf Taurus-Raketen, um auch Ziele in Russland zu treffen. Blut, Gewalt, Tote, Chaos: Merz will es offenbar wissen!

    Klar, in der Ukraine werde eben auch unsere Freiheit verteidigt, so die Merz-Logik, jetzt abermals weder im ZDF verbreitet. Und deswegen müssten wir nun alle gegen Russland ins Feld ziehen. Ohne mit der Wimper zu zucken, spricht er davon, dass „wir“ uns „anstrengen“ müssten, „mehr für unsere Verteidigung zu tun“. Dass er sich selbst anstrengen sollte, um den Charakter und die Identität unseres Landes zu erhalten, fällt ihm nicht ein.

    Kanzler: Merz schon durch?

    Und so ein Typ dürfte nächster Kanzler der Deutschen werden. Allerdings: Die offizielle Krönungsmesse steht für die Union und ihren Spitzenkandidaten erst mit der Bundestagswahl Ende September kommenden Jahres an. Bis dahin kann viel passieren, vor allen Dingen dann, wenn Deutschland Merz-Politik betreiben, also etwa wahllos Waffen in hochexplosive Krisengebiete schicken würde.

    Friedrich Merz, geboren im sauerländischen Brilon, verkörpert jenen unangenehmen Polit-Typus, der sich gar keine Mühe gibt, glaubwürdig zu erscheinen oder es wenigstens etwas menscheln zu lassen. Mangelhafte Aufrichtigkeit ist sein Markenzeichen. Es verwundert also nicht, dass er bei jeder Abfrage der Beliebtheitswerte durchrasselt.

    Merz und die Grünen

    Merzens Pluspunkte sind rasch aufgezählt. Er befreit uns von Scholz und bewahrt uns vor Söder. Dass er zudem noch Gestalten wie die Schwarzgrün-Fanboys Hendrik Wüst und Daniel Günther zumindest auf Abstand hält, ist auch gut. Das war es denn aber auch. Er selbst kommt auch gerne woke daher, wenn es in den Zeitgeist passt. Ende 2018 lobte der heutige CDU-Kanzlerkandidat die grünen Akteure noch als „sehr bürgerlich, sehr offen, sehr liberal und sicherlich auch partnerfähig“.

    Im Frühjahr dieses Jahres war er mit Blick auf die Grünen erneut voll des Lobes: „Sie haben eine tiefe Wandlung durchgemacht. Robert Habeck war der Erste, der von Waffenlieferungen für die Ukraine gesprochen hat. Die Grünen sind in der Lage, die Realitäten sehr schnell anzunehmen, zumindest in der Außen- und Sicherheitspolitik.“ Derzeit will Merz zwar von „diesen“ Grünen nichts wissen, aber sobald es ihm politisch in den Kram passt, wird er umschwenken. Diesbezüglich wandelt er auf den Spuren des ganz großen Meisters der Rückgratlosigkeit aus Bayern.

    Merz, der Blender

    Derzeit gibt Merz den Blender, stößt gelegentlich mit einem flotten Spruch nach vorn. Mal fordert er einen konsequenten Aufnahmestopp für Syrer und Afghanen, dann verlangt er sogar die Ausrufung einer „nationalen Notlage“. Bisher aber hat noch jeder Gegenwind den Merz wieder umgepustet. Als er vergangenes Jahr die Auffassung vertrat, Asylbewerber würden Deutschen beim Zahnarzt die Plätze im Wartezimmer wegnehmen, ging er anschließend vor dem Shitstorm der Woken auf Tauchstation. Ende September 2022 bezeichnete er Ukrainer als Sozialtouristen, und wieder dauerte es nur wenige Tage, ehe er zur Rolle rückwärts ansetzte und sich öffentlich entschuldigte.

    In unserer neuen Ausgabe des COMPACT-Magazins heißt es ferner über Merz:

    „Bis 2019 war er Vorsitzender der berüchtigten Atlantikbrücke war, also jenes Lobbyverbandes, der Deutschland an den US-Rockzipfel klammert. Auch bei der 1973 auf Initiative von Zbigniew Brzezinski und David Rockefeller gegründeten Trilateralen Kommission mischt er mit. Zwischen 2016 und 2020 war er Aufsichtsratschef der deutschen Abteilung von Blackrock, mit 11,5 Billionen US-Dollar die kapitalstärkste und intransparenteste Fondsgesellschaft weltweit. Der Schwarze Felsen hält teils erhebliche Beteiligungen bei ungezählten globalen Giganten, etwa bei Apple, Google, Microsoft, JPMorgan Chase, Citibank – und bei ausnahmslos allen DAX-Unternehmen von A wie Adidas bis Z wie Zalando.“

    Fest wie Stahlbeton ist Merzens Brandmauer gegenüber der AfD. „Sie steht als rechtsradikale Partei außerhalb jedes denkbaren Spektrums für uns.“ Und: „Wir kooperieren auch mit niemandem, der die Partnerschaft mit den USA infrage stellt.“ Mit Ausnahme des BSW selbstverständlich. Diesen Partner braucht die CDU heute schon als Mehrheitsbeschaffer im Osten. Und wenn es auch zur Kanzlerkür nur mit Hilfe von Sahra Wagenknecht reicht, wird Merz seine bisherige Ablehnung von Koalitionen im Bund schnell aufgeben.

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