Vor 75 Jahren gelang den Amerikanern der Durchbruch an der Westfront in der verlustreichen Schlacht im Hürtgenwald – und heute sind sie es, die auch unserer Toten mehr gedenken als das offizielle Berlin. COMPACT macht diese Mitleidslosigkeit nicht mit: Lesen Sie unsere Geschichtsausgabe „Verbrechen an Deutschen“.
_ von Lars Poelz
Der Wind zischt durch die Bäume, die Temperaturen liegen bei bis zu 20 Grad unter Null und aus den Bäumen pfeifen Splitter und Schrapnells der Artillerie und Kugeln der Scharfschützen. So oder so ähnlich könnte es sich bei der Schlacht im Hürtgenwald zugetragen haben, die noch bis in die Februartage des Jahres 1945 hinein reichte. Es handelte sich hierbei um den letzten großen Versuch der Deutschen Wehrmacht, die vordringenden Amerikaner, die am 6. Oktober 1944 zwischen Aachen und Monschau einen Durchbruch wagen wollten, mit mehreren Abwehrschlachten zurückzuschlagen.
Dazu wurde von den Deutschen eine Truppenkonzentration von neun Divisionen aufgeboten. Eine Division entsprach einer Stärke zwischen 10.000 und 30.000 Mann. Die Amerikaner, die mit einer ähnlichen Truppenstärke zu Felde zogen, waren gezwungen, einen monatelangen verlustreichen Grabenkrieg auszufechten. Ein titaniscxher Kampf: Die US-Streitkräfte hatten 55.000 Tote und die Deutschen 24.000 Tote zu beklagen.
In dieser grauenvollen Zeit, wo der Hass gegenüber dem Feind die Gedanken eines Soldaten bestimmte, war allerdings auch ein Hauch von Menschlichkeit übrig geblieben. So rettete der deutsche Leutnant Friedrich Lengfeld einen verwundeten amerikanischen GI, indem er ihn aus dem Minenfeld zog. Der erst 24-jährige Lengfeld verlor bei diesem selbstlosen Unterfangen sein Leben.
Zudem hatte ein weiterer Deutscher viel Mitgefühl mit seinen Feinden bewiesen. Es handelt sich um den ehemaligen Feldarzt Günter Stüttgen, der Hunderten GIs das Leben rettete. Um Verletzte bergen zu können, handelte er mehrfach Waffenruhen dazu in seinem Abschnitt aus. Er ging dabei so weit, dass er die amerikanischen Verwundeten hinter deren sichere Linien brachte und sie somit nicht nur vor dem Tod, sondern auch vor der Gefangenschaft bewahren konnte. US-Veteranen bezeichnen dieses Ereignis noch heute als das „Wunder vom Hürtgenwald“.
Für dieses aufopferungsvolle Handeln errichteten die Amerikaner ein Denkmal für Leutnant Lengfeld. Die Überlebenden der US-Streitkräfte haben das Ereignis des Leutnants in englisch und deutsch auf der Gedenktafel verewigt. Daneben taucht sein Name auch in amerikanischen Geschichtsbüchern bis zum heutigen Tag auf, die an diesem mutigen Einsatz erinnern.
Vertreibung, Bombenterror, Massenvergewaltigungen: COMPACT- Geschichte stellt sich mit „Verbrechen an Deutschen“ dem Nationalmasochismus der offiziellen Geschichtspolitik entgegen. Darin wird dokumentiert, was Politik und Medien uns vergessen lassen wollen. Die Artikel sind sorgfältig recherchiert, die Augenzeugenberichte herzzerreißend. Alle Angaben sind mit amtlichen Quellen belegt. Ein unverzichtbares Nachschlagewerk, zur Erinnerung für die Alten, zur Einführung für die Jungen.
Hochglanzmagazin mit 84 Seiten
Eine vergleichsweise Ehrerbietung für Wehrmachtsangehörige wäre auf deutscher Seite undenkbar. Im Gegensatz zu Amerikanern pflegt doch ein Großteil der Deutschen ein verstörendes Verhältnis zu seinen Vorfahren, das aus einer Erziehung zum ewigen Schuld- und Sühnebekenntnis her resultiert.