Mit der Begründung, die EU habe sich nicht an die Zusagen im Flüchtlingspakt gehalten, hat der türkische Präsident Erdogan die Grenzen nach Europa öffnen lassen. Tausende Flüchtlinge haben sich bereits auf den Weg gemacht. Ist der Ansturm noch zu stoppen?

    Wie oft haben Vertreter der patriotischen Opposition vor dem Flüchtlingsdeal mit Ankara gewarnt? Anstatt seine eigenen nationalen Grenzen zu kontrollieren, mache man sich damit von einem nicht-europäischen Staatschef abhängig, so die immer wieder geäußerte Kritik. Nun ist der schlimmste denkbare Fall eingetroffen. Nach mehrfacher Drohung sagte Erdogan gestern in Ankara: „Wir haben die Tore geöffnet“. Laut Angaben der türkischen Regierung sind bereits am Freitag 18.000 Asylforderer über die offene türkische Grenze nach Griechenland geströmt. Am Samstag könnten es bis zu 30.000 werden.

    Migration als Waffe?

    In dem 2016 geschlossenen Flüchtlingsabkommen hatte sich Ankara verpflichtet, alle auf den griechischen  Ägäis-Inseln gelandeten Flüchtlinge zurückzunehmen und mit harter Repression gegen Schleuserbanden vorzugehen. Die EU-Staaten sicherten im Gegenzug milliardenschwere Hilfsgelder, eine beschleunigte Visa-Erleichterung für Türken und wirtschaftliche Vorteile durch die Zollunion zu. Anfangs konnte der Deal zumindest für einen brüchigen Frieden im 2015 ausgebrochenen Asylchaos sorgen. In letzter Zeit tat Präsident Erdogan jedoch immer wieder seine Unzufriedenheit über den europäischen Teil der Abmachung kund. Vor allem im Konflikt um die syrische Stadt Idlib, wo mehrere türkische Soldaten durch einen Luftschlag der Russen getötet wurden, hätte sich Erdogan offenbar die Unterstützung der EU-Staaten und der NATO gewünscht. Mehrfach drohte er damit, den Deal aufzukündigen und die asylsuchenden Massen unkontrolliert nach Europa rollen zu lassen.

    AfD-Fraktionschefin Alice Weidel sieht darin einen Geburtsfehler des türkisch-europäischen Abkommens. Der Deal sei von Anfang an ein Erpressungshebel gewesen, den Angela Merkel dem türkischen Präsidenten Erdogan selbst in die Hand gegeben hätte. „Ankara benutzt wieder einmal Migration als Waffe, um westliche Regierungen zu erwünschtem Verhalten zu zwingen, in diesem Fall zur Hinnahme und Unterstützung ihres Eroberungsfeldzuges im benachbarten Syrien.“, wird sie in einer am Freitag herausgegebenen Pressemitteilung zitiert. Jetzt hat Erdogan diese Waffe eingesetzt.

    Max Otte: WeltsystemcrashDie Grenzen Deutschlands stehen nicht nur für das Corona-Virus, sondern auch für  vier Millionen von syrischen Flüchtlingen sperrangelweit offen, die Erdogan nach Europa, sprich Deutschland schleust. Auch nach fünf Jahren Asylkrise hat die EU keine Maßnahmen ergriffen, und die Welt steht auf dem Kopf. Max Ottes Bestseller »Weltsystemcrash« beschreibt die Risiken, die NOCH dramatischer geworden sind: Die weltweite Verschuldung ist auf dem höchsten Stand aller Zeiten. Der Niedergang der USA, der Aufstieg Chinas und die Ohnmacht Europas bedeuten fatale Konsequenzen für uns alle. Zunehmende Überwachung, Fake News und eine verfahrene Migrationspolitik spalten die Gesellschaften. Otte zeigt, wie all dies zusammenhängt und wie jeder Einzelne mit dieser neuen Weltordnung umgehen kann. Das Buch kann hier bestellt werden.

    Kampf um Griechenlands Grenze

    An der Grenze zu Griechenland kommt es aktuell zu heftigen Ausschreitungen. Auf einem Foto der Tagesschau sieht man brennende Barrikaden, der griechische Sender Skai TV zeigte Bilder, wie sich die Polizei mit Tränengas gegen Steine werfende Migranten wehrt. Stelios Petsas, der griechische Regierungssprecher, hat zuvor verkündet: „Die Regierung wird alles tun, um ihre Grenzen zu schützen“. Es ist ein Satz, den man von der Bundesregierung wohl nicht zu hören bekommen wird, sollten Griechenlands Grenzen überrannt werden.

    Besonders dramatisch ist die Lage am Grenzübergang Pazarkule in der westtürkischen Provinz Edirne. Dort haben sich Tausende versammelt und fordern lautstark den Einlass nach Europa. Auch dort fliegen Steine auf Polizisten. Angesichts der schieren Masse an Migranten, dürfte es schwer werden, die Menschen noch lange zurückzuhalten. Unterstützung von der EU-Grenzschutzagentur Frontex erhalten die Griechen in ihrem verzweifelten Verteidigungskampf nicht.

    „Refugees welcome“ kehrt zurück

    Auf Twitter trendet derweil der Hashtag „Refugees welcome“. Mit frenetischem Applaus feiern Anhänger von Multikulti in den sozialen Medien die drohende zweite Flüchtlingswelle. Der Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt, eine steuergeldfinanzierte Lobby-Organisation, forderte bereits: „Aufnahme von Geflüchteten aus Griechenland und Türkei ist dringend geboten. EU, BRD, Sachsen-Anhalt übernehmt Verantwortung! Evakuierung und Aufnahme jetzt!“

    Im Angesicht des grassierenden Corona-Virus und der von Erdogan entfesselten Migrationsströme gewinnt eine Theorie an Aktualität, die Guillaume Faye, ein in den 1970er und 1980er Jahren führender Kopf der französischen Neuen Rechten, entwickelt hat. In seinem Buch „Wofür wir kämpfen“ sagt er eine Verkettung schrecklicher Ereignisse voraus, zu der das globalistische System zwangsläufig führen wird. Er bezeichnet sie als Konvergenz der Katastrophen. Diese sei allerdings Glück im Unglück, denn durch sie werde das auf Multikulti programmierte System auch zusammenbrechen.

     

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