Die Klimaschutzziele werden mit der politisch erzwungenen E-Mobilität nicht zu erreichen sein. Nun nimmt eine medial noch wenig beachtete Technologie kräftig Fahrt auf: E-Fuels könnten nicht nur das Klima, sondern nebenbei sogar den Verbrennungsmotor retten. Wie die Grünen das Autoland Deutschland lahmlegen wollen, lesen Sie in COMPACT 6/2021 mit dem Titelthema „Kein Bock auf Baerbock“. Hier mehr erfahren.

    _ von Winfried Schreiber

    Da reibt man sich verwundert die Augen: Ein Vertreter der Bundesregierung hat gegenüber dem verkehrspolitischen Sprecher der AfD-Fraktion im Bundestag, Dirk Spaniel, bestätigt, dass Fahrzeuge, die mit synthetischen Kraftstoffen fahren, künftig als CO2-neutral eingestuft werden sollen.

    Das bedeutet, dass die aktuell 65 Millionen Autos mit Verbrennungsmotor auf deutschen Straßen, würden sie mit E-Fuels betankt, als genauso CO2-neutral anerkannt würden wie etwa Batterieautos. Die Regierung möchte das Bundesimmissionsschutzgesetz entsprechend anpassen, in dem die E-Fuels bisher nicht als CO2-neutral eingestuft waren.

    Renaissance des Verbrenners

    Sogenannte E-Fuels können in Fahrzeugen, Schiffen und Flugzeugen mit Verbrennungsmotor eingesetzt werden. Die bestehende Tankstellen-Infrastruktur bleibt nutzbar, da die flüssigen synthetischen Kraftstoffe sich wie Benzin, Diesel oder Kerosin lagern und transportieren lassen.

    Die Herstellung großer Mengen liegt, bei entsprechender Anlagendimensionierung, im Preis unter einem Euro. Die chemischen Verbindungen verbrennen nahezu rußfrei, so dass Verbrennungsmotoren in der Gesamtbilanz kein CO2 und kaum Feinstaub oder Stickstoffoxid emittieren. E-Fuels werden aus Abgasen oder direkt aus der Luft (CO2-Air Capture) gewonnen. Die Abhängigkeit von Öl und Gas wird deutlich vermindert.

    Von wegen Auslaufmodell: Die Grünen wettern gegen konventionelle Autos, die genauso klimaneutral wie E-Autos betrieben werden können. Foto: Collage COMPACT

    Freilich vollzieht sich der sinnvolle Schwenk in der Politik in Sachen E-Fuels eher unbemerkt, da die mit Unsummen geförderte E-Mobilität das Klima-Aushängeschild ist. Ein Indikator für den Richtungswechsel sind etwa die neuen Beschaffungsrichtlinien für Fahrzeuge der öffentlichen Hand, die ab 2026 gelten. Bald soll jeder staatliche Lkw vom Müllwagen bis zum Linienbus „sauber fahren“, egal ob mit Strom, Wasserstoff, Erdgas, synthetischen Kraftstoffen oder Biokraftstoffen.

    „Dieser kleine Passus, in dem sich unbemerkt die synthetischen Kraftstoffe einreihen, hat es in sich“, sagt Spaniel. „Die E-Fuels sind dann nämlich gleichgestellt mit dem bisher ideologisch forcierten E-Auto oder der Wasserstofftechnologie“, so der promovierte Ingenieur und ehemalige Daimler-Manager.

    Was für Lkw gelte, diene dann als Vorlage für die Pkw, die identisch betankt vor dem Gesetz dann ja auch als CO2-neutral eingestuft werden müssten, meint Spaniel. Und der ehemalige Entwicklungsingenieur bei Daimler ist sich sicher: „Der Verbrennungsmotors kommt über die staatlichen Nutzfahrzeuge zurück zum privaten Pkw.“

    Klimaneutrale E-Fuels mit erneuerbarer Energie

    E-Fuels, die ab 2025 in der Formel 1 verpflichtend zur Anwendung kommen, haben einen klaren Startvorteil gegenüber der Mobilität aus der Steckdose. Jedes herkömmliche Auto kann die aus Wasserstoff und CO2 synthetisch hergestellten Methanol-Kraftstoffe problemlos tanken. Kein Auto muss neu produziert werden.

    Die Energiedichte der flüssigen E-Fuels ist zudem vergleichbar mit der von Mineralölen und auch der Transport in Tankschiffen ist denkbar einfach. Das Treibhausgas-Budget würde weitaus weniger in Anspruch genommen als bei der Produktion von E-Autos und ihren Akkus, die auf absehbare Zeit kaum mit Strom betrieben werden, der klimaneutral erzeugt wurde.

    Sieht schick aus, hat aber entscheidende Nachteile gegenüber Verbrennern: Der Tesla Roadster, ein E-Sportwagen. Foto: Mike Mareen | Shutterstock.com

    Die elektrisch erzeugten Methanol-Kraftstoffe werden vor allem dort produziert, wo dank erneuerbarer Energien (Sonne, Wind, Wasserkraft) grüner Strom günstig und in rauen Mengen zur Verfügung steht, um den benötigten Wasserstoff zu produzieren. Im optimalen Fall ist das CO2 als der zweite benötigte Bestandteil ein Abfall-Produkt.

    So entstehen etwa die E-Fuels im Mo Industriepark in Norwegen aus Wasserstoff, der mit Wasserkraft gewonnen wurde, und das CO2 stammt aus einem benachbarten Stahlwerk, das das Treibhausgas sonst einfach in die Atmosphäre pusten würde. Solche Projekte machen deutlich: Sollen E-Fuels klimaneutral produziert sein, werden sie von Ländern wie Deutschland importiert werden müssen.

    Kursschwenk: Regierung macht sich in Brüssel für E-Fuels stark

    Diese Argumente haben hinter den Kulissen wohl dazu geführt, dass das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur ab sofort die Entwicklung von regenerativen Kraftstoffen mit 640 Millionen Euro fördern will. Strombasierte Kraftstoffe (E-Fuels) und fortschrittliche Biokraftstoffe seien unverzichtbar, um die Klimaschutzziele zu erreichen, heißt es dazu vom Bundesminister, Andreas Scheuer (CSU). „Sie helfen uns dabei, die CO2-Emissionen von Verbrennungsmotoren deutlich zu reduzieren.“

    Schwenkt um: Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) | Foto: INSM / flickr.com, CC BY-ND 2.0

    Die AfD fordert die Renaissance des Verbrenners seit mehreren Jahren. „Es ist einfach die ökologisch und wirtschaftlich mit Abstand beste Lösung, unsere gut funktionierenden Autos mit einem Kraftstoff zu betanken, der klimaneutral produziert werden kann“, ist Spaniel überzeugt. „Wir brauchen keine E-Autos, deren Akkus extrem umwelt- und klimaschädlich hergestellt werden.“ Mit den synthetischen Kraftstoffen könne die Mobilitätswende sinnvoll gelingen.

    Innerhalb der EU werde es einheitliche Regelungen im Sinne der AfD geben, ist sich Spaniel sicher. Staatssekretär im BMVI Bilger habe ihm gegenüber bereits bestätigt, dass sich die Bundesregierung in Brüssel dafür einsetzen werde, die E-Fuels dem Elektroantrieb gleichzustellen, was dann natürlich nicht nur für staatliche Lkw sondern auch für private Pkw gelten solle. Diese öffentlich unbemerkte Wende bestätige das ohnehin Offensichtliche: „Der Verbrenner ist die ökologisch und ökonomisch beste Technologie“, bekräftigt Spaniel, „der Verbrenner ist nicht totzukriegen.“


    Sie ist die Frontfrau der SUV-fahrenden Besserverdienenden, die Barbiepuppe des „woken“ Milieus und die ideale Kandidatin für den Great Reset: Mit Annalena Baerbock scheint der Traum der Grünen, endlich ins Kanzleramt einzuziehen, in greifbare Nähe zu rücken. Warum dies für unser Land ein Albtraum wäre, zeigen wir in der Juni-Ausgabe von COMPACT. Die beste Impfung gegen das grüne Gift! Hier bestellen.

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