Es gibt Gutmenschen, die bei der medialen Moralin-Olympiade so sehr nach dem ersten Preis gieren, dass sie selbst den Vorwurf des Schwachdenkertums nicht scheuen. Dazu zählt auch Michael Becker, Intendant des Düsseldorfer Konzerthauses Tonhalle. Dort soll der Schlagersänger Heino im Herbst ein Konzert geben. Aber der Möchtegern-Herkules der Politischen Korrektheit hatte ein Problem mit dem Werbeplakat.

    Was aber zeigte das Plakat denn so Schreckliches? Einen geblackfacesten Heino in Hakenkreuz-Uniform? Nein, Schockauslöser war der Untertitel der Ankündigung: Denn unter „Heino goes Klassik – mit großem Orchester“ fand sich die skandalöse Feststellung: „Ein deutscher Liederabend“. Unerträglich, fand Becker und ließ eine Sprecherin des Hauses publikumswirksam verkünden: „Wir stören uns an dem etwas tümelnden Untertitel.“

    Becker erläuterte seine Interpretation: „Es geht hier um die Bezeichnung eines Liederabends als deutsch. Das bezieht sich dann auf die Form des Konzerts und nicht auf den Inhalt.“ Das sei weder fachlich wie politisch nicht korrekt. Es sei zwar richtig: „Deutsches Lied ist sogar ein wissenschaftlich verbürgter Begriff, aber ‚deutscher Liederabend‘ ist eben nicht richtig.“ So formuliert rücke der Satz besagtes Event in eine „ungemütliche Ecke“. Korrekt hätte der Titel „Heino singt deutsches Lied“ heißen müssen.

    Einfache Gegenfrage: wäre vor Jahren ein Chanson-Abend mit Jacques Brel oder Charles Aznavour als „französischen Liederabend“ angekündigt gewesen, hätte das für Becker auch bedeutet, dass nur Französen als Publikum erwünscht gewesen seien? Dass man da nationalistische Orgien und Vichy-Rehabilitierung hätte erwarten dürfen? Wohl kaum!

    Heinos Manager wies diesen Vorwurf empört zurück:

    „Heino ist ein deutscher Sänger, der deutsche Lieder singt. Wenn das Wort ‚deutsch‘ jetzt schon rechtspopulistisch ist, schafft Deutschland seine Identität ab“. Es sei „absurd, welche Dimension diese politische Korrektheit angenommen hat. Das Wort ‚deutsch‘ gehört allen Deutschen.“

    Intendant Becker lies jedoch nicht locker. Gegenüber der Bild-Zeitung versicherte er, ein städtischer Raum sei „kein Ort für Hetze“ und Veranstaltungen mit beispielsweise rassistischen, antisemitischen oder antidemokratischen Inhalten dort nicht stattfinden dürften. – Man höre genau hin:  Der Slogan „ein deutscher Abend“ beinhaltet für Becker also Hetze, Antisemitismus, Rassismus und Demokratiefeindlichkeit!  Da kann man wirklich nur noch den Blaulichtwagen rufen. Political Correctness lebt zu 90 Prozent von der schmutzigen Phantasie ihrer Vertreter.

    Zum Glück schaltete sich Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller ein: für ihn enthalte das Plakat „keinerlei nationalistische oder ähnliche Tendenzen“. Die einzige Gruppe, die geistesschwach genug ist, auf Beckers Selbstinszenierung reinzufallen, dürfte die Antifa sein. Vielleicht wird sie am Heino-Abend vor der „Tonhalle“ eine Demo veranstalten. Aber wahrscheinlich findet das Konzert aufgrund des verlängerten Lockdowns sowieso nicht statt.

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