Furchtbare Schlappen für die prowestlichen Parteien bei den Wahlen im Frontstaat Rumänien. Eine prorussischer Kandidat könnte am Sonntag Präsident werden. Das dürfte das Ende für die NATO-Aufmarschpläne und die zahlreichen US-Stützpunkte im Land sein.

    Am kommenden Sonntag könnte für USA und NATO das Schlimmste passieren: Bei der Stichwahl für das Präsidentenamt könnte sich der NATO-Kritiker Cälin Georgescu durchsetzen, ihm werden in Umfragen 57,8 Prozent vorhergesagt. Er tritt als Unabhängiger an und wird von den Westmedien als „rechthtsextrem“ verteufelt. Für seinen Sieg spricht, dass er von allen Rechtsparteien unterstützt wird, die ihrerseits am vergangenen Sonntag bei den Parlamentswahlen stark zugelegt haben. Der eigentliche Wahlsieger waren aber die Postkommunisten (PSD), die  jedoch bei den anstehenden Präsidentschaftswahlen keine Wahlempfehlung abgeben, weder für Georgescu noch für die im ersten Wahldurchgang Zweitplatzierte, Elena Lasconi. Lasconi gehört zur Nationalliberalen Partei (PNL), die am vergangenen Sonntag vom Wähler in ein Tal der Tränen gestürzt wurde und mit 13,2 Prozent nur noch die Hälfte ihres Ergebnisses von 2020 erzielte. Das Lavieren der Postkommunisten hat einen Grund: Sie lehnen Georgescu nur ideologisch ab (weil er „rechtsextrem“ sei), aber politisch vertreten sie, wie er, eine NATO-kritische Position. Lasconi als NATO-Kandidatin können sie dagegen keinesfalls unterstützen.

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    Frontstaat Rumänien

    Rumänien wurde in den vergangenen Jahren zum NATO-Frontstaat gegen Russland ausgebaut. Hier ein Überblick:

    Deveselu: NATO-Raketenbasis mit rund 200 Mann Besatzung. Umfasst drei Raketenbatterien mit insgesamt 24 SM-3-Abfangraketen vom Typ Aegis Ashore. In Betrieb seit 2016, ist sie Teil des NATO-Raketenabwehrprogramms und dient der Abwehr von ballistischen Raketen. Strategisch wichtig für die Ostflanke der NATO und als Teil des NATO European Phased Adaptive Approach (EPAA) (mehrstufiges Raketenabwehrsystem zur Verstärkung der Abwehrkapazitäten in Europa, insbesondere gegen Mittelstreckenraketen aus dem Nahen Osten).

    Mihail Kogălniceanu: NATO-Luftwaffenstützpunkt im Süden Rumäniens, nahe Constanța, derzeit in Ausbauphase. Fast doppelt so groß wie der Ramstein-Luftwaffenstützpunkt, ist er der größte NATO-Stützpunkt in Europa. Geplante Erweiterung bis 2040 umfasst 2.800 Hektar und soll 10.000 Soldaten und ihre Familien beherbergen. Wird mit rund 2,7 Milliarden Dollar investiert und beinhaltet neue Landebahnen, Hangars, Wachtürme sowie verstärkte Luftabwehr. Verwendung von F-16-Kampfjets und MQ-9-Reaper-Drohnen. Wichtige strategische Plattform für NATO-Operationen sowie Luftraumüberwachungs- und Abwehrmaßnahmen an der Ostflanke der NATO. Regelmäßige Truppenrotationen finden statt.

    „General Emanoil Ionescu“ in Câmpia Turzii: Zahl der stationierten Soldaten unbekannt. Rumänische Luftwaffenbasis mit F-16-Kampfflugzeugen (einschließlich amerikanischer) und MiG-21 sowie militärischen Transportflugzeugen. Für NATO-Trainings, schnelle Truppenverlegungen und Einsätze in der Region genutzt. Wichtiger Knotenpunkt für Luftverteidigungsoperationen und internationale Militärübungen. Zentrale Rolle bei NATO-Übungen wie „Dacian Viper“ und „Thracian Star“ zur Förderung der Zusammenarbeit mehrerer Mitgliedsstaaten.

    „Leutnant Aviator Gheorghe Mociorniță“ in Borcea: Zahl der stationierten Soldaten unbekannt. Luftwaffenstützpunkt mit 17 portugiesischen und 32 norwegischen F-16-Kampfjets. Heimatbasis der rumänischen F-16-Flotte. Strategisch wichtig für NATO-Operationen und internationale Übungen wie „Thracian Viper“ und „Ramstein Guard“. Präsenz der USA in den letzten Jahren zugenommen, besonders durch gemeinsame Luftpolizeimissionen und Trainingsmissionen. Ab 2024 zusätzlich US-amerikanische F-16 stationiert.

    „Commander Aviator Gheorghe Bănciulescu“ in Otopeni: Zahl der stationierten Soldaten unbekannt. Lufttransportstützpunkt nahe Bukarest, spezialisiert auf schnelle Truppenverlegungen. Spielt wichtige Rolle bei NATO-Übungen und der strategischen Mobilität. Stationiert sind C-130 Hercules- und C-27J Spartan-Transportflugzeuge. Unterstützt MEDEVAC-Einsätze (medizinische Evakuierungen) sowie NATO-AWACS-Flugzeuge für Luftüberwachung, insbesondere zur Verstärkung der Ostflanke.

    Smârdan: NATO-Trainingsgelände in Galați, temporär von bis zu 10.000 Soldaten genutzt, vor allem während Großmanövern wie „Saber Guardian“. Fokus auf groß angelegte Gefechtsübungen und Integration moderner Waffensysteme, darunter HIMARS-Raketenwerfer und gepanzerte Fahrzeuge. Unterstützt multinationalen Übungen und Tests moderner Verteidigungssysteme durch US-amerikanische und rumänische Streitkräfte. Schlüsselknotenpunkt für Verteidigung der NATO-Ostflanke.

    Eskalation droht

    Falls Georgescu, wie erwartet, gewinnt, wird der NATO-Mob auf die Straßen gehen und, wie aktuell in Georgien, „Wahlfälschung“ krakeelen. Hält der neue Präsident dem Sturm stand, kann er sein Versprechen wahrmachen und die militärische Unterstützung der Ukraine beenden. Doch was passiert mit den NATO-Stützpunkten auf rumänisches Territorium? Da droht dann die nächste Eskalation…

    Wichtig ist jedenfalls, dass offensichtlich die Mehrheit der Rumänen – und zwar nicht nur die Rechten, sondern auch die Postkommunisten – gegen den Krieg sind und Russland die Hand reichen. Druschba!

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